Der letzte Eintrag im Oktober. Zumindest wenn ich mich beeile.
Wie vielleicht der ein oder andere weiß ist gerade Halloween, wie jedes Jahr am 31. Oktober. Wenn ich mich recht erinnere dann wird in Deutschland Halloween eher mäßig und kommt gegen das Martini-Singen in ein paar Wochen nicht so recht an.
Hier ist das anders. Schon das ganze Wochenende wird man überall an dieses "Fest" erinnert. Kostümierte Menschen in den Straßen. Tag und Nacht. Menschen mit Masken an der Uni im Einkaufszentrum oder in den Bars. Wenn die Kioskverkäuferin einen Hexenhut trägt oder der Schuhverkäufer, als Freddy Krueger verkleidet, freundlich fragt ob er helfen könnte, dann läuft irgendwie was aus dem Ruder.
Halloween ist, für die Unwissenden unter euch, ein vor allem in den USA gefeierten Volksfest, in dem man sich grusellig verkleidet und Kinder nach Süßigkeiten fragen. Werden sie abgewiesen, so "dürfen" sie, Eier auf das abweisenden Haus werfen. Der allgemeine Kapitalismus hat übrings auch viel Einfluss heute. Dazu braucht man nur hier in einen Supermarkt zu gehen oder Fern zu sehen. Eigentlich kommt die Tradition wohl aus Irland, wo sie allerdings noch anders gefeiert wurde. Seit einigen Jahren ist auch in Europa Halloween so eine Art Mode. Aber so wie hier in GB habe ich es in Deutschland noch nie erlebt.
Tatsächlich laufen auch die Kinder durch die Straßen und versuchen Süßigkeiten zu erpressen. Ob Eier habe ich nicht beobachten können. Ich habe auch keiner am Haus entdeckt, obwohl wir sicher keine Süßigkeiten verteilt haben. Unsere "Big Brother" Wohnagentur jedenfalls hat uns eine Email geschickt (in blutroter Schrift), dass eventuelle Eier von uns zu entfernen sind. Wenn wir dem nicht nachkommen, so wird uns die Reinigung in Rechnung gestellt. Wir sollen auch selbst keine Eier werfen. Man habe ja ein gutes Verhältniss zu den Nachbarn. Würde mir doch nie einfallen...
Ich war übrings zu müde um heute Abend an einer Kostümparty teilzunehmen. Ich habe mir zwar Kunstblut besorgt und ein altes T-Shirt herausgekramt, aber die Zeitumstellung und andere Ereignisse letzter Nacht machen da ein Strich durch die Rechnung.
In sofern bin ich ein Halloween-Verweigere dieses Jahr. Außer man zählt meinen Musiktipp von heute dazu. So etwas wie ein hessischer Punkklassiker. Schön grusellig...
Sonntag, 31. Oktober 2010
Freitag, 29. Oktober 2010
I think, I've learned something today...
Manchmal kommt die Erkenntnis unerwartet. Man liegt im Bett, steht unter der Dusche oder wartet auf einen Zug. Man denkt so über das ein oder andere nach und dann plötzlich hat man einen Geistesblitz oder eine gute Idee oder man versteht endlich was, was man nie so richtig verstanden hat. Ich denke jeder kennt dieses Gefühl. Manchmal begegnet, dass einem auch an Orten, wo dies auch passieren soll.
So ist es mir gestern in der Uni passiert. Ich saß in der Vorlesung zu "Urban Geography" und es ging um die Postmoderne. Nicht unbedingt leichte Kost, aber ich hatte das Thema schonmal in der Uni gehabt. Dreimal um genau zu sein, weil es auch eine Grundlage der moderen Wissenschaft ist. Und obwohl ich mich schon öfters damit beschäftigt habe, und auch dachte ich habe es verinnerlicht, so habe ich gestern, mehr oder weniger plötzlich gemerkt, dass es doch nicht so war.
Das was in dem verlinkten Wikipedia-Artikel steht hätte ich wahrscheinlich auch so ähnlich beschrieben, aber wie sagt man so schön: Zwischen Erklären und Verstehen liegt ein großer Unterschied. In solchen Momenten bin ich froh, dass ich doch noch studiere, um mir meine Welt besser zu erklären.
Was das genau auf die Postmoderne bezogen heißt, ist für schwer in Worte zu fassen, aber ich versuche es mal: Postmoderne heißt einfach ausgedrückt, das eine übergeordnete Wahrheit überhaupt nicht existiert. Und die Suche danach endet nur bei einem Konstrukt, was im Extremfall nur im eigenen Kopf funktioniert. Die Postmoderne akzeptiert, dass meine Realität von der Realität von jedem einzelnen von euch unterschiedlich ist.
Das erscheint rational zunächst völlig beliebig, frei nach dem Motto, ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Passt mir eine Sache nicht; Egal! Ich definiere sie einfach anderes und das passt dann schon. Solche Kritik kommt oft und ich habe sie früher auch geteilt. Bevor ich Postmoderne richtig verstanden habe. Denn derjenige, der sie die Wahrheit bewusst verbiegt, der weiß es gibt eine andere. Derjenige, der es unbewusst tut, ist mangelhaft selbstkritisch. Auch wenn es DIE Wahrheit nicht gibt, so gibt es doch zumindest den Selbstbetrug. Und den kann man auch nachweisen.
Das habe ich nicht alles gestern erkannt, aber was ich gestern verstanden habe, sind die Zusammenhänge zwischen all diesen Prozessen und das dieser Zusammenhang durch Postmoderne Theorie hergestellt werden kann. Meine Beschreibung ist natürlich sehr platt und ich weiß auch nicht ob mich irgendjemand verstanden hat.
Alles was ich sagen wollte ist, dass ich das Gefühl habe, seit gestern ein wenig schlauer zu sein. Und das ist schönes Gefühl.
Die heutige Frage aus einem ganz anderen Bereich:
"Welche US-Amerikanische Cartoonserie habe ich in der Überschrift zitiert?"
So ist es mir gestern in der Uni passiert. Ich saß in der Vorlesung zu "Urban Geography" und es ging um die Postmoderne. Nicht unbedingt leichte Kost, aber ich hatte das Thema schonmal in der Uni gehabt. Dreimal um genau zu sein, weil es auch eine Grundlage der moderen Wissenschaft ist. Und obwohl ich mich schon öfters damit beschäftigt habe, und auch dachte ich habe es verinnerlicht, so habe ich gestern, mehr oder weniger plötzlich gemerkt, dass es doch nicht so war.
Das was in dem verlinkten Wikipedia-Artikel steht hätte ich wahrscheinlich auch so ähnlich beschrieben, aber wie sagt man so schön: Zwischen Erklären und Verstehen liegt ein großer Unterschied. In solchen Momenten bin ich froh, dass ich doch noch studiere, um mir meine Welt besser zu erklären.
Was das genau auf die Postmoderne bezogen heißt, ist für schwer in Worte zu fassen, aber ich versuche es mal: Postmoderne heißt einfach ausgedrückt, das eine übergeordnete Wahrheit überhaupt nicht existiert. Und die Suche danach endet nur bei einem Konstrukt, was im Extremfall nur im eigenen Kopf funktioniert. Die Postmoderne akzeptiert, dass meine Realität von der Realität von jedem einzelnen von euch unterschiedlich ist.
Das erscheint rational zunächst völlig beliebig, frei nach dem Motto, ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Passt mir eine Sache nicht; Egal! Ich definiere sie einfach anderes und das passt dann schon. Solche Kritik kommt oft und ich habe sie früher auch geteilt. Bevor ich Postmoderne richtig verstanden habe. Denn derjenige, der sie die Wahrheit bewusst verbiegt, der weiß es gibt eine andere. Derjenige, der es unbewusst tut, ist mangelhaft selbstkritisch. Auch wenn es DIE Wahrheit nicht gibt, so gibt es doch zumindest den Selbstbetrug. Und den kann man auch nachweisen.
Das habe ich nicht alles gestern erkannt, aber was ich gestern verstanden habe, sind die Zusammenhänge zwischen all diesen Prozessen und das dieser Zusammenhang durch Postmoderne Theorie hergestellt werden kann. Meine Beschreibung ist natürlich sehr platt und ich weiß auch nicht ob mich irgendjemand verstanden hat.
Alles was ich sagen wollte ist, dass ich das Gefühl habe, seit gestern ein wenig schlauer zu sein. Und das ist schönes Gefühl.
Die heutige Frage aus einem ganz anderen Bereich:
"Welche US-Amerikanische Cartoonserie habe ich in der Überschrift zitiert?"
Donnerstag, 28. Oktober 2010
Die Kuh macht määäääää...
Am vergangenen Freitag haben wir mit 9 Personen aus 5 Ländern ein lustiges Spiel gespiel. Dabei hat jeder Teilnehmer sich ein Tier, beziehungsweise ein Tierlaut, auszusuchen. Dann wird mit einem normalen Kartenspiel Karten der Reihe nach aufgedeckt. Sollten zwei Teilnehmer dieselbe Karte haben, so müssen die beiden jeweils das Tiergeräuch des anderen Mitspielers nachahmen. Wem dies zuerst gelingt, der bekommt alle aufgedeckten Karten der beiden Spieler. Wer keine Karten mehr hat scheidet aus, bis nur noch einer übrig bleibt.
Es geht bei diesem Spiel also darum sich zu merken wer welches Tier hat und dann möglichst schnell zu reagieren. Wenn 9 Personen relativ gespannt auf Karten starren, die aufgedeckt werden, nur um dann möglichst schnell sich gegenseitig Tierlaute an den Kopf zu werfen, dann ist der Spaß vorprogrammiert.
Wir hatten Schafe, Kühe, komische holländische Vögel, Pferde und einen Elefanten, um nur einige zu nennen. Es ging auch relativ bald zur Sache und es zeigte sich das einige Personen doch einen großen Eifer und schnelle Reaktionen an den Tag legen um zu gewinnen.
Ganz einig waren wir uns nicht wie die Geräuche mancher Tiere waren. Die Franzosen machten eine Kuh "Määääää" nach, wärend ein Schaf "Bähhhhhh" macht. Meine Interpretion von einem Elefanten "Törööööö" wurde nur von der anderen Deutschen in der Runde aktzeptiert. Bei dem Geräusch des holländischen Vogel weiß ich bis heute nicht, was es eigentlich sein sollte.
Besonders das Kuhgeräuch sorgte für Verwirrungen und Streit, weil irgendwann wir (also die nicht Franzosen), den Eindruck bekamen, dass im ersten Moment einfach bei jedem Tier "Määääää" gemacht wurde, um dann einfach zu behaupten man hätte das gesuchte Tier nachgemacht. Irgendwann waren sich alle nicht mehr so richtig sicher, wie die Tiere überhaupt klingen.
Aber eine Kuh macht ganz bestimmt nicht "Muhhhhhh", darin waren sich die Franzosen einig.
Nun ist die spannende Frage, ob in den verschiedenen Ländern die Tiere unterschiedliche Geräusche von sich geben, oder ob das doch auf der Zunge des Sprechers liegt, wie ein Tier macht oder halt auch nicht. Weiden und Zoos wurden übrings wegen der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr aufgesucht.
Es geht bei diesem Spiel also darum sich zu merken wer welches Tier hat und dann möglichst schnell zu reagieren. Wenn 9 Personen relativ gespannt auf Karten starren, die aufgedeckt werden, nur um dann möglichst schnell sich gegenseitig Tierlaute an den Kopf zu werfen, dann ist der Spaß vorprogrammiert.
Wir hatten Schafe, Kühe, komische holländische Vögel, Pferde und einen Elefanten, um nur einige zu nennen. Es ging auch relativ bald zur Sache und es zeigte sich das einige Personen doch einen großen Eifer und schnelle Reaktionen an den Tag legen um zu gewinnen.
Ganz einig waren wir uns nicht wie die Geräuche mancher Tiere waren. Die Franzosen machten eine Kuh "Määääää" nach, wärend ein Schaf "Bähhhhhh" macht. Meine Interpretion von einem Elefanten "Törööööö" wurde nur von der anderen Deutschen in der Runde aktzeptiert. Bei dem Geräusch des holländischen Vogel weiß ich bis heute nicht, was es eigentlich sein sollte.
Besonders das Kuhgeräuch sorgte für Verwirrungen und Streit, weil irgendwann wir (also die nicht Franzosen), den Eindruck bekamen, dass im ersten Moment einfach bei jedem Tier "Määääää" gemacht wurde, um dann einfach zu behaupten man hätte das gesuchte Tier nachgemacht. Irgendwann waren sich alle nicht mehr so richtig sicher, wie die Tiere überhaupt klingen.
Aber eine Kuh macht ganz bestimmt nicht "Muhhhhhh", darin waren sich die Franzosen einig.
Nun ist die spannende Frage, ob in den verschiedenen Ländern die Tiere unterschiedliche Geräusche von sich geben, oder ob das doch auf der Zunge des Sprechers liegt, wie ein Tier macht oder halt auch nicht. Weiden und Zoos wurden übrings wegen der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr aufgesucht.
Mittwoch, 27. Oktober 2010
Plymouther Persönlichkeiten III - Isambard Kingdom Brunel
Heute mache ich mal wieder meine Lieblingskategorie "Plymouther Persönlichkeiten". Ich erzähle halt gerne.
Wenn ich euch vorher gefragt hätte: "Wer war Isambard Kingdom Brunel?", würde wahrscheinlich nur ein kleiner Teil die richtige Antwort wissen und die anderen wahrscheinlich irgendein Unsinn vermuten, weil der Mensch einen wirklichen merkwürdigen Namen hatte. Ihr könnt mich allerdings in den Kommentaren eines besseren belehren. In Großbritannien ist Brunel eine auch heute noch bekannte und beliebte Persönlichkeit. Im Jahre 2002 machte die BBC eine Fernsehsendung mit dem Titel "100 Greatest Britons" und lies die Zuschauer abstimmen wer denn der beliebteste Brite aller Zeiten sei. Brunel schaffte es auf Platz 2! (Das ZDF machte zwei Jahre später was ähnliches in Deutschland)
Aber wer war dieser Mann nun (ich mag das Foto)? 1806 in Portsmouth geboren, war er der Sohn eines aus Frankreich geflohenen Ingenieurs, der zu der falschen Zeit die Monarchie dort gut fand (vielleicht daher "Kingdom" als zweiter Vorname). Marc Isambard Brunel, so der Name des Vaters, baute den ersten Themsetunnel und band seinen Sohn darin ein. Daher konnte dieser schon früh Erfahrung als Ingenieur sammeln.
Am Ende von Isambard Kingdom Brunels Leben 1859 hatte dieser so viele Dinge gebaut und entworfen, dass er in vielerlei Hinsicht als "Großer Ingenieur" der Geschichte gelten kann, mindestens seiner Zeit. Kaum einer hat das industirelle Zeitalter in Großbritannien so geprägt wie er und wahrscheinlich ist er deshalb so beliebt.
Neben den angesprochnen ersten Tunnel unter einem Fuss überhaupt hat Brunel die Dockanlagen dieser Zeit von vielen Hafenstädten darunter Plymouth entworfen und damit diese Städte entscheidend geprägt. In Bristol ließ er das zu der damaligen Zeit größte Schiff die "Great Western" bauen, welches einen neuartigen Dampfantrieb und über einen Eisenrumpf verfügte. Neben seiner Größe war es auch das schnellste Schiff dieser Zeit.
Am bekanntesten ist Brunel allerdings bestimmt für seinen Leistungen im Eisenbahnbau. Unter seiner Leitung wurden für die "Great Western Railway" über 1.500km Strecke verlegt. Dafür wurden Tunnel und Brücken gebaut, die heute die Landschaft einen besonderen Schliff geben, wenn man so will. Die Strecken führten von der Station London Paddigton, welche auch von Brunel entworfen wurde, nach Westen und hatten Bristol ihr Zentrum. Dieses Streckensystem galt als das fortschrittlichste seiner Zeit, weil es einen komplexen Fahrplan und auch ein modernes Signalsystem hatte. Vor dieser Zeit waren die Eisenbahnen immer nur kleinere Strecken zwischen zwei größeren Städten. Die "Great Western" ist kult und ihre Nachnachfolge Gesellschaft die "First Great Western" bezieht sich im Namen noch gerne darauf, auch wenn diese Tradition mehr Marketing als Realität ist. Solltet ihr allerdings mich mal per Eisenbahn besuchen, so bringt euch die "First Great Western" von London nach Plymouth. Auch wenn der Technikstand heute eher veraltet als modern ist.
Viele Städte (besonders Bristol) ehren Brunel. Auch in Plymouth erinnert einiges an ihn. Die Informatiker sind zum Teil im Brunel Building untergebracht. Das beeindruckendste Vermächtnis von Brunel in Plymouth ist neben den Docks und den Bahnanlagen allgemein, ist die Eisenbahnbrücke "Royal Albert Bridge". Diese einmalige Brücke existiert noch heute und transportiert sicher die Züge von und nach Cornwall. Auch ich habe sie schon zweimal benutzt.
Brunel war nach der BBC-Umfrage der zweit beliebteste Brite aller Zeiten. Doch wer kann mir sagen wer der beliebteste war?
Wenn ich euch vorher gefragt hätte: "Wer war Isambard Kingdom Brunel?", würde wahrscheinlich nur ein kleiner Teil die richtige Antwort wissen und die anderen wahrscheinlich irgendein Unsinn vermuten, weil der Mensch einen wirklichen merkwürdigen Namen hatte. Ihr könnt mich allerdings in den Kommentaren eines besseren belehren. In Großbritannien ist Brunel eine auch heute noch bekannte und beliebte Persönlichkeit. Im Jahre 2002 machte die BBC eine Fernsehsendung mit dem Titel "100 Greatest Britons" und lies die Zuschauer abstimmen wer denn der beliebteste Brite aller Zeiten sei. Brunel schaffte es auf Platz 2! (Das ZDF machte zwei Jahre später was ähnliches in Deutschland)
Aber wer war dieser Mann nun (ich mag das Foto)? 1806 in Portsmouth geboren, war er der Sohn eines aus Frankreich geflohenen Ingenieurs, der zu der falschen Zeit die Monarchie dort gut fand (vielleicht daher "Kingdom" als zweiter Vorname). Marc Isambard Brunel, so der Name des Vaters, baute den ersten Themsetunnel und band seinen Sohn darin ein. Daher konnte dieser schon früh Erfahrung als Ingenieur sammeln.
Am Ende von Isambard Kingdom Brunels Leben 1859 hatte dieser so viele Dinge gebaut und entworfen, dass er in vielerlei Hinsicht als "Großer Ingenieur" der Geschichte gelten kann, mindestens seiner Zeit. Kaum einer hat das industirelle Zeitalter in Großbritannien so geprägt wie er und wahrscheinlich ist er deshalb so beliebt.
Neben den angesprochnen ersten Tunnel unter einem Fuss überhaupt hat Brunel die Dockanlagen dieser Zeit von vielen Hafenstädten darunter Plymouth entworfen und damit diese Städte entscheidend geprägt. In Bristol ließ er das zu der damaligen Zeit größte Schiff die "Great Western" bauen, welches einen neuartigen Dampfantrieb und über einen Eisenrumpf verfügte. Neben seiner Größe war es auch das schnellste Schiff dieser Zeit.
Am bekanntesten ist Brunel allerdings bestimmt für seinen Leistungen im Eisenbahnbau. Unter seiner Leitung wurden für die "Great Western Railway" über 1.500km Strecke verlegt. Dafür wurden Tunnel und Brücken gebaut, die heute die Landschaft einen besonderen Schliff geben, wenn man so will. Die Strecken führten von der Station London Paddigton, welche auch von Brunel entworfen wurde, nach Westen und hatten Bristol ihr Zentrum. Dieses Streckensystem galt als das fortschrittlichste seiner Zeit, weil es einen komplexen Fahrplan und auch ein modernes Signalsystem hatte. Vor dieser Zeit waren die Eisenbahnen immer nur kleinere Strecken zwischen zwei größeren Städten. Die "Great Western" ist kult und ihre Nachnachfolge Gesellschaft die "First Great Western" bezieht sich im Namen noch gerne darauf, auch wenn diese Tradition mehr Marketing als Realität ist. Solltet ihr allerdings mich mal per Eisenbahn besuchen, so bringt euch die "First Great Western" von London nach Plymouth. Auch wenn der Technikstand heute eher veraltet als modern ist.
Viele Städte (besonders Bristol) ehren Brunel. Auch in Plymouth erinnert einiges an ihn. Die Informatiker sind zum Teil im Brunel Building untergebracht. Das beeindruckendste Vermächtnis von Brunel in Plymouth ist neben den Docks und den Bahnanlagen allgemein, ist die Eisenbahnbrücke "Royal Albert Bridge". Diese einmalige Brücke existiert noch heute und transportiert sicher die Züge von und nach Cornwall. Auch ich habe sie schon zweimal benutzt.
Brunel war nach der BBC-Umfrage der zweit beliebteste Brite aller Zeiten. Doch wer kann mir sagen wer der beliebteste war?
The World in our Kitchen
Der Montag hat doch noch mehr gebracht als ein halb misslungnen Ausflug. Heike, Matt (mein Mitbewohner) und ich haben an einem Kochwettbewerb teilgenommen. Die Teilnehmer sollte alle ein typisches Gericht ihrer Heimat mitbringen, welche dann von allen verspeist wurde und die besten mit einem Preis belohnt wurden sind. Unser "typisch" deutsches Gericht war ein Nudelauflauf an dem Heike allerdings den deutlich größten Anteil hatte.
Daheim hergestellt, haben wir den Auflauf stolz durch die Stadt zur Uni getragen und uns frohen Mutes in den Wettbewerb eingetragen. Wir hatten die Nummer 7. Als wir allerdings nach und nach unsere Konkurrenz gesehen hatte, schwanden doch unsere Hoffnungen, auch wenn wir niemals mit einem Sieg gerechnet haben. Es gab Angebratenes aus Asien, Süßes aus Frankreich, Fettiges aus Spanien, Fertigprodukte aus England (das nenne ich mal faul) und viel würziges aus dem Nahen und Mittleren Osten.
Aus dieser Region stammte auch das Gewinneressen und wir waren uns alle einig, dass es diesen Preis auch verdiente. Das Gericht, dessen Namen ich vergessen habe (irgendwas arabisches halt), war groß genug für alle (es war neben unseren eines der wenige herzhaften Gerichte und hat deshalb alle satt gemacht), es sah gut aus und schmeckte auch gut. Es bestand zwar nur aus Reis, ausgewählten Gewürzen und einer angebratenen Gemüsekrone, aber diese Mischung war super! Darin waren sich alle Nationalitäten einig.
Wir haben natürlich keinen Preis bekommen, haben uns aber über zwei Stimmen (die Hälfte der Teilnehmer hatten gar keine Stimmen bekommen) doch sehr gefreut, obwohl bei uns doch ein wenig die Würze fehlte.
So haben wir dann doch noch ein gut Abend verbracht, der uns alle zufrieden und satt machte.
Daheim hergestellt, haben wir den Auflauf stolz durch die Stadt zur Uni getragen und uns frohen Mutes in den Wettbewerb eingetragen. Wir hatten die Nummer 7. Als wir allerdings nach und nach unsere Konkurrenz gesehen hatte, schwanden doch unsere Hoffnungen, auch wenn wir niemals mit einem Sieg gerechnet haben. Es gab Angebratenes aus Asien, Süßes aus Frankreich, Fettiges aus Spanien, Fertigprodukte aus England (das nenne ich mal faul) und viel würziges aus dem Nahen und Mittleren Osten.
Vorher... |
... Nachher |
Die Gewinner! |
So haben wir dann doch noch ein gut Abend verbracht, der uns alle zufrieden und satt machte.
Dienstag, 26. Oktober 2010
Princetown vs. Tavistock
Manchmal laufen die Dinge nicht so wie man es sich vorstellt. Mal fällt das Internet einfach aus, mal wird die eigene Reiseplanung einfach von englischen Busfahrern ignoriert.
Heike (die seit Sonntag hier ist) und ich wollte einen Ausflug nach Princetown (nicht Princeton!) im Dartmoor machen. Neben der Tatsache dass es mitten im Zentrum des Dartmoor gelegen ist und damit eine wunderbare Ausgangsposition für Ausflüge bietet, steht in Princetown eines der berühmtesten Gefänglisse von Großbritannien. Dieses wurde vor 200 Jahren für und teilweise von französischen Kriegsgefangenen erbaut und ist für seine Grausamkeit bekannt. Da das Dartmoor so wild und gerne auch mal nebelig ist, schien es wohl ein guter Standort für die größten aller Verbrecher zu sein.
Leider waren wir nur nicht da. Unsere Fahrt dahin wurde dadurch verhindert, dass unser Bus einfach an uns vorbeifuhr ohne anzuhalten. Wir wussten nicht (bzw. vergaßen), dass man den Arm ausstrecken muss, damit der Bus auch anhielt. Aus Fehlern lernt man. Kurzerhand beschlossen wir nach Tavistock am Rande des Dartmoores zu reisen, weil dieser Ort wesentlich leichter zu erreichen war.
Als wir dort ankamen, wurden wir von der Kälte ersteinmal in den Coffeeshop und nicht ins Moor getrieben. In diesem tranken wir beide eine Tasse heiße Schockolade, für den keine Affen (so versprach es uns ein Schild) ausgebeutet wurde. Was das bedeuten soll wussten wir allerdings nicht. Sind Affen manchmal irreguläre Angestellte auf Kaffee oder Kakao-Plantagen? (das alles sehende YouTube kennt die Antwort)
Danach machten wir uns auf die Suche nach dem Dartmoor. Leider war alles was wir fanden Kühe, hohe Mauern und eine Landstraße. Wir liefen eine Weile auf der Landstraßen in die Richtige richtung, aber ihre Beschaffenheit war für Fußgänger denkbar ungeeignet. Mauer mit Dornenhecke - Straße - Mauer mit Dornenhecke, bilden den Querschnitt. Da war kein Platz für uns, was uns auch der ein oder andere Autofahrer hat spüren lassen wollen.
Eingeschüchtert und ein wenig enttäuscht gingen wir in den Ort zurück. Dort besuchten wir noch das Heimatmuseum, in dem uns ein netter Einheimischer die Geschichte des Ortes in zwei Minuten erzählte.
Heinrich VIII hatte als er eine neue (anglikanische) Kirche gründete, um sich scheiden zu lassen, nebenbei auch alle Klöster des Landes enteignet. Travistock war eines davon. Das Kloster gab er an den Lord von Bedford und seine zweite Frau ließ er hinrichten. Bedford machte aufgrund des schonmal erwähnten Mineralienreichtum des Travistock zu einem industrialisierten Ort zwischen Spätmittelalter und Neuzeit. Sprich der Ort war recht wohlhabend und seine Entwicklung wurde in mancher Hinsicht Vorbild für die vielfach größeren Städte des wirklichen Industriezeitalters. In diesem Zeitalter verlor Travistock selbst allerdings jede größere Bedeutung.
Dann erwähnte noch der nette Einheimische, dass Francis Drake (wahlweise blutrünstiger Pirat oder großer Seemann) auch in dem Ort geboren wurde. Damit endete sein Vortrag, was wohl heißt, dass Drake mit seinem Geburtsort nicht viel verband.
Dann fuhren wir nach Plymouth zurück. Immerhin hat der Tag einen schöne Tasse heiße Schokolade gebracht...
Ich habe noch eine zweite Frage das Dartmoor betreffend (die Erste wurde ja immer noch nicht korrekt beantwortet):
"Welchem auch in Deutschland sehr bekannten Mann gehört der größte Teil des Dartmoores (und gleichzeitig auch große Landstriche in Cornwall)?" Ein kleiner Tipp: Durch ein Familienereigniss bekam er dieses Land und durch ein weiteres Ereigniss in seiner Familie wird er es auch wieder verlieren.
Heike (die seit Sonntag hier ist) und ich wollte einen Ausflug nach Princetown (nicht Princeton!) im Dartmoor machen. Neben der Tatsache dass es mitten im Zentrum des Dartmoor gelegen ist und damit eine wunderbare Ausgangsposition für Ausflüge bietet, steht in Princetown eines der berühmtesten Gefänglisse von Großbritannien. Dieses wurde vor 200 Jahren für und teilweise von französischen Kriegsgefangenen erbaut und ist für seine Grausamkeit bekannt. Da das Dartmoor so wild und gerne auch mal nebelig ist, schien es wohl ein guter Standort für die größten aller Verbrecher zu sein.
Diese Kühe sind größer als die Ponys |
Als wir dort ankamen, wurden wir von der Kälte ersteinmal in den Coffeeshop und nicht ins Moor getrieben. In diesem tranken wir beide eine Tasse heiße Schockolade, für den keine Affen (so versprach es uns ein Schild) ausgebeutet wurde. Was das bedeuten soll wussten wir allerdings nicht. Sind Affen manchmal irreguläre Angestellte auf Kaffee oder Kakao-Plantagen? (das alles sehende YouTube kennt die Antwort)
Danach machten wir uns auf die Suche nach dem Dartmoor. Leider war alles was wir fanden Kühe, hohe Mauern und eine Landstraße. Wir liefen eine Weile auf der Landstraßen in die Richtige richtung, aber ihre Beschaffenheit war für Fußgänger denkbar ungeeignet. Mauer mit Dornenhecke - Straße - Mauer mit Dornenhecke, bilden den Querschnitt. Da war kein Platz für uns, was uns auch der ein oder andere Autofahrer hat spüren lassen wollen.
Eingeschüchtert und ein wenig enttäuscht gingen wir in den Ort zurück. Dort besuchten wir noch das Heimatmuseum, in dem uns ein netter Einheimischer die Geschichte des Ortes in zwei Minuten erzählte.
Wir haben das Dartmoor gesehen - von weiten... |
Dann erwähnte noch der nette Einheimische, dass Francis Drake (wahlweise blutrünstiger Pirat oder großer Seemann) auch in dem Ort geboren wurde. Damit endete sein Vortrag, was wohl heißt, dass Drake mit seinem Geburtsort nicht viel verband.
Dann fuhren wir nach Plymouth zurück. Immerhin hat der Tag einen schöne Tasse heiße Schokolade gebracht...
Ich habe noch eine zweite Frage das Dartmoor betreffend (die Erste wurde ja immer noch nicht korrekt beantwortet):
"Welchem auch in Deutschland sehr bekannten Mann gehört der größte Teil des Dartmoores (und gleichzeitig auch große Landstriche in Cornwall)?" Ein kleiner Tipp: Durch ein Familienereigniss bekam er dieses Land und durch ein weiteres Ereigniss in seiner Familie wird er es auch wieder verlieren.
Sonntag, 24. Oktober 2010
Dartmoor
Ui schau, ein Pony! |
Landschaftlich ist es eine Mischung zwischen Lüneburger Heide und Harz, gespickt mit typischen britischen Elementen wie zum Beispiel den kleinen Steinmauern. Es gibt weite Hochmoore und Heiden, welche sich mit kleinen Wäldern und auch recht hohen Bergen abwechseln. Perfekt für den kleinen Sonntagsausflug. Gestern war allerdings Samstag und gleichzeitig sehr regnerisch. Entsprechend aufgeweicht waren die Wege und nur die härtesten Ausflügler waren da.
Dennoch war es ein sehr schöner Ausflug. Wir gingen über Wiesen und Felder, durch Täler und Wälder und an einem sehr schönen kleinen Fluss entlang.
Auch die berühmten Dartmoor Ponys haben wir sehen können. Dabei handelt es sich um eine sehr alte ziemlich kleine Pferderasse, die dort angeblich wild lebt. Die einzigen die wir gesehen haben, waren allerdings so wild wie Wild in einem Wildgehege. Sie konnte also alles machen was sie wollten, aber nur auf einem begrenzten Raum. Diesen Raum teilten sie sich mit den örtlichen Schafen. Die Ponys selbst werden heutzutage wohl gerne als Pferde für Kinder benutzt, weil sie neben ihrer Größe auch einen ruhigen Charakter haben. Schon in der Antike wurden sie fast ausgerottet, weil die Römer "bessere" Pferde aus Spanien einführten und die Dartmoor Ponys, so wie ähnliche andere Rassen einfach vertrieben haben. Das erzählte zumindest der Chaplain.
Ein Schornstein im Wald |
Wir haben allerdings nur ein kleinen Teil des Dartmoor gesehen und ich denke ich werde irgendwann auch mal "tiefer" in die Wildnis vordringen.
Ich habe heute auch dazu wieder eine passende Frage:
"Welcher auch in Deutschland sehr bekannte Romanfigur hat Erlebnisse im Dartmoor?" Neben dem Namen ist auch nach dem Namen der Erzählung gefragt.
Samstag, 23. Oktober 2010
Very British II
Seit gestern regnet es hier in Plymouth relativ unaufführlich. Damit erfüllt England endlich auch eines der üblichen Klischee. Ich habe deswegen jedenfalls nasse Füße. Da das britische Abwassersystem scheinbar nicht so toll funktioniert wie das deutsche, fließen über die Straßen kleine Flüsse. Gestern habe ich sogar ein Wasserfall gesehen, als eine Treppe im Park um die Ecke sich in einen Wasser-Kaskade verwandelte.
An sich habe ich nichts gegen Regen, aber die Ankündigung, dass es manchmal hier sieben Tag die Woche passieren sollen, macht mich doch ein wenig traurig.
Der Wetterbericht macht aber für die nächsten Tage Hoffnung. Dummerweise ist durch die exponierte Lage von Cornwall und Devon genau vorhersagen etwas schwierig. Wenn der Wind sich ein wenig ändert, kann sich hier das ganze Wetter verändern.
Aber glücklicherweise dauert der Regen ja nie den ganzen Tag wie der Philosoph schon sagte.
An sich habe ich nichts gegen Regen, aber die Ankündigung, dass es manchmal hier sieben Tag die Woche passieren sollen, macht mich doch ein wenig traurig.
Der Wetterbericht macht aber für die nächsten Tage Hoffnung. Dummerweise ist durch die exponierte Lage von Cornwall und Devon genau vorhersagen etwas schwierig. Wenn der Wind sich ein wenig ändert, kann sich hier das ganze Wetter verändern.
Aber glücklicherweise dauert der Regen ja nie den ganzen Tag wie der Philosoph schon sagte.
Freitag, 22. Oktober 2010
Ein Hauch von Jane Austen
Gestern war ich wie jeden Donnerstag bei der Dancing-Society. Das ist eigentlich immer sehr lustig. Es ist zwar nicht so professionell, wie ich es mir manchmal wünschen würde, aber das ist auch nicht so wichtig. Die meisten Dinge die wir lernen sind mir sowieso bekannt.
Die letzten beiden Wochen haben wir mit Jive und den langsamen Walzer begonnen. Beides nicht unbedingt meine Lieblingstänze, aber es war dennoch sehr nett. Gestern war Cha-Cha-Cha und etwas was als Sequence benannt wurde dran. Sequence hat so ein wenig was von den Tänzen aus den Filmen, in denen die Männer noch Gentlemen und die Frauen noch Ladies waren. Nicht nur wenn sie die Toliette aufsuchten müssen. Ich stelle mir da Männer in feinen Anzügen und Damen mit Kleidern, die zu groß sind um in mein Zimmer zu passen. Der Tanz selbst ist nicht zu verwechseln mit diesen witzigen Formationstänzen, sondern ist mehr eine Variente vom Wiener Walzer. Es wird zu einem schnellen 3/4 Takt getanzt. Leider habe ich kein passendes Video in den Weiten des Internets gefunden. Das was man unter Sequence findet, ist jedenfalls nicht das was wir getanzt haben.
Der Tanz ist eine Abwechselung von dem Versuch Häuser auf das Parkett mit seinen Füßen zu zeichnen und den schnellen Drehungen des Wiener Walzers. Dazwischen macht man immer einen Bounce (so eine Art kleinen Hopser). Wenn alle Paare auf der Tanzfläche gleichzeitig ihre Füße kreisen um dann einen Hopser zu machen um dann wie irre umeinander zu kreisen, dann sieht das sehr sehr lustig aus und macht sehr viel Spaß.
Wo wir bei den Paaren sind. Aus irgendeinem Grund gehen scheinbar hier in England noch weniger Kerle zum Tanzen als in Deutschland. Wir sind 8 Kerle auf ungefähr fünfmal zu viele Mädels. Das bedeutet die meisten Paare bestehen aus zwei Damen, die sich darum streiten, wer denn der Herr ist. Ein Paar war sich gestern nicht so einig wer von beiden das sein sollte. Sie wollten wohl beide der Mann sein...
Ich habe übrings bei jeder Veranstaltung mit einer anderen Dame getanzt, die glücklicherweise alle keine blutigen Anfänger waren. Dann kann man meist gleich loslegen und muss nicht erst noch viel trocken üben.
Die letzten beiden Wochen haben wir mit Jive und den langsamen Walzer begonnen. Beides nicht unbedingt meine Lieblingstänze, aber es war dennoch sehr nett. Gestern war Cha-Cha-Cha und etwas was als Sequence benannt wurde dran. Sequence hat so ein wenig was von den Tänzen aus den Filmen, in denen die Männer noch Gentlemen und die Frauen noch Ladies waren. Nicht nur wenn sie die Toliette aufsuchten müssen. Ich stelle mir da Männer in feinen Anzügen und Damen mit Kleidern, die zu groß sind um in mein Zimmer zu passen. Der Tanz selbst ist nicht zu verwechseln mit diesen witzigen Formationstänzen, sondern ist mehr eine Variente vom Wiener Walzer. Es wird zu einem schnellen 3/4 Takt getanzt. Leider habe ich kein passendes Video in den Weiten des Internets gefunden. Das was man unter Sequence findet, ist jedenfalls nicht das was wir getanzt haben.
Der Tanz ist eine Abwechselung von dem Versuch Häuser auf das Parkett mit seinen Füßen zu zeichnen und den schnellen Drehungen des Wiener Walzers. Dazwischen macht man immer einen Bounce (so eine Art kleinen Hopser). Wenn alle Paare auf der Tanzfläche gleichzeitig ihre Füße kreisen um dann einen Hopser zu machen um dann wie irre umeinander zu kreisen, dann sieht das sehr sehr lustig aus und macht sehr viel Spaß.
Wo wir bei den Paaren sind. Aus irgendeinem Grund gehen scheinbar hier in England noch weniger Kerle zum Tanzen als in Deutschland. Wir sind 8 Kerle auf ungefähr fünfmal zu viele Mädels. Das bedeutet die meisten Paare bestehen aus zwei Damen, die sich darum streiten, wer denn der Herr ist. Ein Paar war sich gestern nicht so einig wer von beiden das sein sollte. Sie wollten wohl beide der Mann sein...
Ich habe übrings bei jeder Veranstaltung mit einer anderen Dame getanzt, die glücklicherweise alle keine blutigen Anfänger waren. Dann kann man meist gleich loslegen und muss nicht erst noch viel trocken üben.
Donnerstag, 21. Oktober 2010
Sparen auf Britisch
Wenn man Deutschland über ausländische Innenpolitik informiert wird, dann kann man davon ausgehen, dass in dem betreffenden Land ein noch viel größeres Thema ist. So ist es gerade mit dem Haushaltsentwurf der Regierung Cameron hier im Vereinigten Königreich. Seit Wochen wird spekuliert wie es wohl aussehen wird, seit gestern ist es offiziel.
Chancellor George Osborne (der Kanzler ist hier der Finanzminister) hat seine Sparprogramm vorgelegt, was vorsichtig ausgedrückt radikal ist. Das Ziel ist das Haushaltsloch von über 10% in vier Jahren völlig zu stopfen. Dazu werden die Steuern erhöht (ab nächsten Jahr gilt hier eine Mehrwertssteuer von 20%, statt vorher 17%) und im nationalen Haushalt insgesamt fast 20% eingespart. Mir ist kein Fall eines Industriestaat bekannt, der etwas vergleichbares versucht hat und die Maßnahmen sind auch sehr umstritten. Auch bei Finanzexperten. Aber was bedeutet das für die Leute hier?
Einer der umstritten Eckpunkt betrifft die Einsparungen beim Militär. Das bedeutet einmal für Deutschland, dass die Rheinarmee (20.000 Soldaten) aus Deutschland entgültig abgezogen werden. Ich habe auch nicht mehr so richtig verstanden, was die 20 Jahre nach dem Ende des Kalten Kriegs eigentlich noch in Deutschland machen. Aber die Orte in Deutschland wo die waren, finden das bestimmt nicht so toll. Aber viel härter trifft es die Stützpunkte in GB selbst. Wie erklärt ist der größte von ihnen ja hier in Plymouth und die Leute hier, für die der Stützpunkt mit knapp 15.000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber ist, haben ein wenig bedenken, dass es sie besonders trifft.
Großbritannien hat immer noch aus vergangen Zeiten den Anspruch einer Weltmacht. Besonders die Marine ist da wichtig. Man leistet sich U-Boote mit Atomraketen (die sind hier in Plymouth) und Flugzeugträger. Allerdings steht hier weniger Geld zur Verfügung als in Deutschland. Die Flugzeugträger soll es weiter geben. Nur ohne Flugzeuge. Dafür ist kein Geld mehr da.
Viel kritischer finde ich allerdings die Reformen im Hochschulsektor. So willl die Regierung 80% (!) der Zuschüsse streichen und die Studiengebühren Obergrenze aufgeben. Die liegt bei ca. £3200 pro Jahr. In Zukunft könnte ein Studium £10.000 im Jahr alleine an Gebühren kosten. Die Spitzenunis Cambridge, Oxford oder die London School of Economy (LSE - auch sehr renomiert) werden sicher noch mehr verlangen. Junge Unis die nicht deren Reputation haben fürchten um ihre Existenz. Ob das für Plymouth gilt es noch nicht so ganz klar. Die Professoren haben aber wohl schon ein wenig Angst.
Es gibt hier übrigs ein bessers System zur Finanzierung eines Studiums als in Deutschland. Aber wer traut sich eine Ausbildung zu machen an deren Ende man mehrere zehntausende Euro Schulden hat?
Ein anderer Hammer sind übrings die Streichungen von Stellen im öffentlichen Sektor (Beamte, Polizisten, Lehrer und ähnliches). Eine halbe Millionen Stellen werden gestrichen. 10% aller Stellen.
Hilft dies GB zur Bewältigung der Krise? Wenn ich mein wirtschaftstheoretisches Wissen anwerfe (immerhin studiere ich das auch ein wenig), dann eher nicht. Die Regierung hier reagiert auf die Krise genau gegenteilig wie die in Deutschland oder in den USA. Dort werden massive Konjukturprogramme, teilweise sinnvoll, teilweise unsinnig (erinnert sich noch jemand an die Abwrackprämie?) aufgelegt. Das würde GB auch gut tun, weil die Infrastruktur hier doch ziemlich verbessert werden kann. Das behaupten zumindest Dozenten von mir und es deckt sich auch mit meinen Beobachtungen. Konjukturmaßnahmen haben den Charme, dass sie die Nachfrage ankurbeln können. Solche Sparmassnahmen wie hier werden wahrscheinlich eher die Krise verschärfen, weil sie die Binnennachfrage abwürgen. Wer kauft denn groß ein, wenn er kein Geld hat, oder befürchten muss bald kein Geld mehr zu haben. Kapitalismus braucht nun mal Konsum zum funktionieren.
Es erscheint wiedersprüchlich, dass der Staat wärend einer Krise mehr Geld ausgeben müsste, aber ein Staatshaushalt ist eben kein privater Haushalt. Deswegen gelten hier auch andere logiken.
Allerdings gibt es auch andere Meinungen, die sich übrings nicht zufällig auch mit denen der regierenden Tories und Liberalen decken. Aber ich bin der Meinung, dass die uns erst in die Krise geführt haben.
Wir werden sehen wir sich das Radikalsparen auswirkt, aber ich bin wenig zuversichtlich, dass es dadurch besser wird. Ich sage mal: Erhebt euer Bier Briten. Es könnte euer letztes für eine Weile sein!
Chancellor George Osborne (der Kanzler ist hier der Finanzminister) hat seine Sparprogramm vorgelegt, was vorsichtig ausgedrückt radikal ist. Das Ziel ist das Haushaltsloch von über 10% in vier Jahren völlig zu stopfen. Dazu werden die Steuern erhöht (ab nächsten Jahr gilt hier eine Mehrwertssteuer von 20%, statt vorher 17%) und im nationalen Haushalt insgesamt fast 20% eingespart. Mir ist kein Fall eines Industriestaat bekannt, der etwas vergleichbares versucht hat und die Maßnahmen sind auch sehr umstritten. Auch bei Finanzexperten. Aber was bedeutet das für die Leute hier?
Einer der umstritten Eckpunkt betrifft die Einsparungen beim Militär. Das bedeutet einmal für Deutschland, dass die Rheinarmee (20.000 Soldaten) aus Deutschland entgültig abgezogen werden. Ich habe auch nicht mehr so richtig verstanden, was die 20 Jahre nach dem Ende des Kalten Kriegs eigentlich noch in Deutschland machen. Aber die Orte in Deutschland wo die waren, finden das bestimmt nicht so toll. Aber viel härter trifft es die Stützpunkte in GB selbst. Wie erklärt ist der größte von ihnen ja hier in Plymouth und die Leute hier, für die der Stützpunkt mit knapp 15.000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber ist, haben ein wenig bedenken, dass es sie besonders trifft.
Großbritannien hat immer noch aus vergangen Zeiten den Anspruch einer Weltmacht. Besonders die Marine ist da wichtig. Man leistet sich U-Boote mit Atomraketen (die sind hier in Plymouth) und Flugzeugträger. Allerdings steht hier weniger Geld zur Verfügung als in Deutschland. Die Flugzeugträger soll es weiter geben. Nur ohne Flugzeuge. Dafür ist kein Geld mehr da.
Viel kritischer finde ich allerdings die Reformen im Hochschulsektor. So willl die Regierung 80% (!) der Zuschüsse streichen und die Studiengebühren Obergrenze aufgeben. Die liegt bei ca. £3200 pro Jahr. In Zukunft könnte ein Studium £10.000 im Jahr alleine an Gebühren kosten. Die Spitzenunis Cambridge, Oxford oder die London School of Economy (LSE - auch sehr renomiert) werden sicher noch mehr verlangen. Junge Unis die nicht deren Reputation haben fürchten um ihre Existenz. Ob das für Plymouth gilt es noch nicht so ganz klar. Die Professoren haben aber wohl schon ein wenig Angst.
Es gibt hier übrigs ein bessers System zur Finanzierung eines Studiums als in Deutschland. Aber wer traut sich eine Ausbildung zu machen an deren Ende man mehrere zehntausende Euro Schulden hat?
Ein anderer Hammer sind übrings die Streichungen von Stellen im öffentlichen Sektor (Beamte, Polizisten, Lehrer und ähnliches). Eine halbe Millionen Stellen werden gestrichen. 10% aller Stellen.
Hilft dies GB zur Bewältigung der Krise? Wenn ich mein wirtschaftstheoretisches Wissen anwerfe (immerhin studiere ich das auch ein wenig), dann eher nicht. Die Regierung hier reagiert auf die Krise genau gegenteilig wie die in Deutschland oder in den USA. Dort werden massive Konjukturprogramme, teilweise sinnvoll, teilweise unsinnig (erinnert sich noch jemand an die Abwrackprämie?) aufgelegt. Das würde GB auch gut tun, weil die Infrastruktur hier doch ziemlich verbessert werden kann. Das behaupten zumindest Dozenten von mir und es deckt sich auch mit meinen Beobachtungen. Konjukturmaßnahmen haben den Charme, dass sie die Nachfrage ankurbeln können. Solche Sparmassnahmen wie hier werden wahrscheinlich eher die Krise verschärfen, weil sie die Binnennachfrage abwürgen. Wer kauft denn groß ein, wenn er kein Geld hat, oder befürchten muss bald kein Geld mehr zu haben. Kapitalismus braucht nun mal Konsum zum funktionieren.
Es erscheint wiedersprüchlich, dass der Staat wärend einer Krise mehr Geld ausgeben müsste, aber ein Staatshaushalt ist eben kein privater Haushalt. Deswegen gelten hier auch andere logiken.
Allerdings gibt es auch andere Meinungen, die sich übrings nicht zufällig auch mit denen der regierenden Tories und Liberalen decken. Aber ich bin der Meinung, dass die uns erst in die Krise geführt haben.
Wir werden sehen wir sich das Radikalsparen auswirkt, aber ich bin wenig zuversichtlich, dass es dadurch besser wird. Ich sage mal: Erhebt euer Bier Briten. Es könnte euer letztes für eine Weile sein!
Mittwoch, 20. Oktober 2010
Pub Quiz
Gestern war ich mit den Bogenschützen in einem Pub. Neben Sport sind die Societies auch immer eine gute Begründung einen solchen aufzusuchen. In dem besagten Pub, der den tollen Namen "wrecked monkey" (frei: der betrunkene Affe), war Pub-Quiz-Night.
Pub Quiz gibt es überall in Bars und Pubs und befriedigen die britische Neigung nach Spiel und Wetten. Es ist üblich einen festen Betrag, zum Beispiel £10, zu bezahlen um im Falle des Sieges die gesamte einbezahlte Summe, gestern immer hin £120, zu gewinnen. Um zu Gewinnen muss man die meisten Fragen richtig beantworten. Es gab verschiedenen Kategorien. Als erstes musste man Fotos von Promineten erkennen. Da die Fotos zum Teil sehr obskur sind, ist das nicht einfach. Dann kommen viele Fragen aus dem Allgemeinwissen, die verschiedene Kniffe haben können. So waren die Antworten einmal durch irgendetwas verbunden und man musste erraten worin diese Verbindung bestand. Da die meisten Fragen unmittelbar mit britischer Fernsehkultur zusammenhingen, konnte ich meinem Team kaum helfen. Bei Musik, Kino oder auch Literatur (ich habe auch mal Shakespeare gelesen) hätte ich helfen können, aber solche Fragen waren selten. Ich konnte allerdings die Hauptstadt von Nepal nennen (Kathmandu). Ich war ja immerhin schon mal da!
Am Ende war auf unserem Fragebogen (wir hatten den tollen Namen "Longshots") doch sehr viele freie Felder. Denn auch Bogenschützen scheinen nicht so viel fern zu sehen.
Gut, dass wir nicht bezahlt haben! Wir haben nur aus Spaß an der Freude mitgemacht.
Nebenbei habe ich auch mal die britische Variante von Becks probiert und konnte Fußball schauen. "Becks Vier" (für vier Prozent Alkohol) wie es hier heißt, war, anders als ich es aus dem Becks-Stammland gewohnt bin, eher mild und süß, aber auf jeden Fall nicht bitter. Da war ich doch überrascht.
Am Fernseh schirm konnte ich bewundern wie Arsenal Schachtar Donezk, die immerhin den letzten UEFA-Cup 2009 gewannen, 5:1 angeschossen hatte.
In der Kurzfassung habe ich dann noch gesehen wie Özil für Real Madrid ein Tor erzielte und München glücklich gewonnen hatte.
Wir sind dann übrings solange noch da geblieben, wie der Pub geöffnet hatte. Das war 23:15. Schon komisch wie früh die hier dicht machen.
Heute mal eine Frage aus dem Bereich Sport:
"Gegen wen gewann Schachtar Donezk 2009 im Finale den UEFA-Cup?"
Pub Quiz gibt es überall in Bars und Pubs und befriedigen die britische Neigung nach Spiel und Wetten. Es ist üblich einen festen Betrag, zum Beispiel £10, zu bezahlen um im Falle des Sieges die gesamte einbezahlte Summe, gestern immer hin £120, zu gewinnen. Um zu Gewinnen muss man die meisten Fragen richtig beantworten. Es gab verschiedenen Kategorien. Als erstes musste man Fotos von Promineten erkennen. Da die Fotos zum Teil sehr obskur sind, ist das nicht einfach. Dann kommen viele Fragen aus dem Allgemeinwissen, die verschiedene Kniffe haben können. So waren die Antworten einmal durch irgendetwas verbunden und man musste erraten worin diese Verbindung bestand. Da die meisten Fragen unmittelbar mit britischer Fernsehkultur zusammenhingen, konnte ich meinem Team kaum helfen. Bei Musik, Kino oder auch Literatur (ich habe auch mal Shakespeare gelesen) hätte ich helfen können, aber solche Fragen waren selten. Ich konnte allerdings die Hauptstadt von Nepal nennen (Kathmandu). Ich war ja immerhin schon mal da!
Am Ende war auf unserem Fragebogen (wir hatten den tollen Namen "Longshots") doch sehr viele freie Felder. Denn auch Bogenschützen scheinen nicht so viel fern zu sehen.
Gut, dass wir nicht bezahlt haben! Wir haben nur aus Spaß an der Freude mitgemacht.
Nebenbei habe ich auch mal die britische Variante von Becks probiert und konnte Fußball schauen. "Becks Vier" (für vier Prozent Alkohol) wie es hier heißt, war, anders als ich es aus dem Becks-Stammland gewohnt bin, eher mild und süß, aber auf jeden Fall nicht bitter. Da war ich doch überrascht.
Am Fernseh schirm konnte ich bewundern wie Arsenal Schachtar Donezk, die immerhin den letzten UEFA-Cup 2009 gewannen, 5:1 angeschossen hatte.
In der Kurzfassung habe ich dann noch gesehen wie Özil für Real Madrid ein Tor erzielte und München glücklich gewonnen hatte.
Wir sind dann übrings solange noch da geblieben, wie der Pub geöffnet hatte. Das war 23:15. Schon komisch wie früh die hier dicht machen.
Heute mal eine Frage aus dem Bereich Sport:
"Gegen wen gewann Schachtar Donezk 2009 im Finale den UEFA-Cup?"
Dienstag, 19. Oktober 2010
Deutsche Politik
Heute morgen hatte ich wieder "Staatsbürgerkunde". Thema war heute Einwanderung, Flüchtlinge und Asyl-Bewerber. Mitten in der Vorlesung fragte die Dozentin, welcher europäischer Spitzenpolitiker am Wochenende die Multi-Kulti-Gesellschaft für tot erklärt hat. Da dachte ich so bei mir: Da war doch was. Natürlich konnte ich diese Frage beantworten. Als ich mich gemeldet habe, musste die Dozentin auch ein wenig grinsen (sie weiß das ich Deutscher bin). Daraufhin haben wir uns einen drei Minutenbeitrag der BBC angeschaut und ich durfte besagte Rede von unserer Kanzlerin, die wohl gerne konservativer sein möchte, syncronisiert anhören.
Das war jetzt schon das zweite mal innerhalb einer Woche, dass mich ein aktuelles politisches Thema aus der Heimat hier in England verfolgt hat. Das andere mal war letzte Woche in "Transport Geography". Dabei ging es um politische Entscheidungen für Transportprojekte. Wie treffen Politiker Entscheidungen welche Autobahn, Flughafen oder Bahnhof gebaut wird? Wie sehen Kosten-Nutzen-Rechnungen aus? Wie sinnvoll sind diese?
Ihr könnt ja dreimal raten welches politische Thema aus Deutschland da wohl zur sprache kam...
Es wurde übrings an den gängigen Verfahren kaum ein gutes Haar gelassen. Auch wenn der Dozent versucht hat einen neutralen Standpunkt einzunehmen.
Im allgemeinen kriegt man allerdings nicht soviel hier von deutscher Politik mit. Die Zeitungen sind, vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz so gehaltvoll wie in Deutschland. Auch die besseren.
Für den Schluss habe ich heute, passend zum Thema noch einen Kinotrailer. Oder sowas ähnliches ;-)
Das war jetzt schon das zweite mal innerhalb einer Woche, dass mich ein aktuelles politisches Thema aus der Heimat hier in England verfolgt hat. Das andere mal war letzte Woche in "Transport Geography". Dabei ging es um politische Entscheidungen für Transportprojekte. Wie treffen Politiker Entscheidungen welche Autobahn, Flughafen oder Bahnhof gebaut wird? Wie sehen Kosten-Nutzen-Rechnungen aus? Wie sinnvoll sind diese?
Ihr könnt ja dreimal raten welches politische Thema aus Deutschland da wohl zur sprache kam...
Es wurde übrings an den gängigen Verfahren kaum ein gutes Haar gelassen. Auch wenn der Dozent versucht hat einen neutralen Standpunkt einzunehmen.
Im allgemeinen kriegt man allerdings nicht soviel hier von deutscher Politik mit. Die Zeitungen sind, vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz so gehaltvoll wie in Deutschland. Auch die besseren.
Für den Schluss habe ich heute, passend zum Thema noch einen Kinotrailer. Oder sowas ähnliches ;-)
Montag, 18. Oktober 2010
Thanks a lot
Heute will ich einfach mal danke sagen. Den Kommentaren und der (nur für mich einsehbaren) Statisik entnehme ich, dass viele Leute regelmäßig diesen Blog besuchen. Das motiviert mich sehr auch weiterhin fleißig zu schreiben und euch Britannien und mein Leben hier ein wenig näher zu bringen.
Meine größte Sorge beim erstellen des Blogs war, dass nur wenige Menschen mehr pflichtbewusst als interssiert hier gelegentlich vorbeischauen. Entsprechend habe ich mit so pro Tag mit 5 bis 10 Aufrufen gerechnet. Seit beginn vor gut einem Monat waren es 1.598, das heißt gut 40 Aufrufe am Tag! Letzten Donnerstag waren es sogar 108. Ich bin beeindruckt und auch ein wenig Stolz darauf.
Ich freue mich auch über die Aufrufe aus dem Ausland (also außerhalb von Deutschland und dem Vereinigten Königreich). Wobei ich nicht genau weiß von wem die Aufrufe aus den Staaten und Singapur stammen. Bei der Gelegenheit möchte ich dann auch mal meine Kommilitonen grüßen, die in anderen Ländern ähnliche Erfahrungen machen wie ich. Das hoffe ich zumindest für euch.
Ich habe mir fest vorgenommen auch weiterhin soviel zu Posten und ich hoffe es kommt auch weiter so viel von euch zurück. Rückmeldungen, Verbesserungen und Anregungen sind auch weiter gerne gesehen. Die Themenwünsche habe ich übrings nicht vergessen. Ich halte deswegen weiter meine Augen offen.
Meine größte Sorge beim erstellen des Blogs war, dass nur wenige Menschen mehr pflichtbewusst als interssiert hier gelegentlich vorbeischauen. Entsprechend habe ich mit so pro Tag mit 5 bis 10 Aufrufen gerechnet. Seit beginn vor gut einem Monat waren es 1.598, das heißt gut 40 Aufrufe am Tag! Letzten Donnerstag waren es sogar 108. Ich bin beeindruckt und auch ein wenig Stolz darauf.
Ich freue mich auch über die Aufrufe aus dem Ausland (also außerhalb von Deutschland und dem Vereinigten Königreich). Wobei ich nicht genau weiß von wem die Aufrufe aus den Staaten und Singapur stammen. Bei der Gelegenheit möchte ich dann auch mal meine Kommilitonen grüßen, die in anderen Ländern ähnliche Erfahrungen machen wie ich. Das hoffe ich zumindest für euch.
Ich habe mir fest vorgenommen auch weiterhin soviel zu Posten und ich hoffe es kommt auch weiter so viel von euch zurück. Rückmeldungen, Verbesserungen und Anregungen sind auch weiter gerne gesehen. Die Themenwünsche habe ich übrings nicht vergessen. Ich halte deswegen weiter meine Augen offen.
Sonntag, 17. Oktober 2010
Becoming Robin 'ood
Heute war meine zweite Stunde Bogenschießen. Genau wie letzte Woche ging es dabei erstmal darum, die Grundlagen zu lernen. Das heißt in welche Richtung, wie den Bogen halten und vorallem zu lernen wie man sich und andere dabei nicht umbringt.
Der Chef-Trainer hat übrings von den einzigen beiden Unfällen seiner 21-jährigen Mitgliedschaft erzählt. Das eine Mal ist dem Vorsitzenden der Society (den man einfach Chair - also Stuhl nennt) ein Ziel beim aufbauen auf den Fuß gefallen (die Dinger sind schwer). Das andere Mal hat ein erfahrenes Mitglied beim Spannen des Bogens vom demselben eine gewischt bekommen. Aber beim schießen sei nie etwas passiert.
Heute war übrings in jeder Hinsicht eine Steigerung zur letzten Woche. Ich habe immer das Ziel getroffen, mein Instruktor hat mich um meine gar nicht so schlechte Technik gelobt und wir durften heute auch mehr schießen. Tatsächlich dürfte ich heute dreimal soviele Pfeile abschießen, wie das letzte Mal. Nämlich neun.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass neun Pfeile in drei Stunden nicht so wahnsinnig viel ist, aber verglichen mit letzter Woche war es toll. Dennoch bin ich nicht enttäuscht. Ich habe auch hier ein paar nette Leute kennen gelernt und Bogenschießen macht echt Spaß. Auch wenn ich festgestellt habe, dass der Sport auf der einen Seite viele Nerds anlockt und auf der anderen Seite auch irgendwie konservativ ist. Von Nerdsein bin ich zugegebenermaßen nicht soweit entfernt (schreiben Nerds Blogs?), weswegen ich da mal schön die Klappen halten sollte. Als allerdings ein kleiner ungewaschener, etwas buckliger Brillenträger ein Astmasprey herausholte, musste ich mich doch zurückhalten nicht loszulachen. Er hat einfach zu viele Klischees bedient. Und das viele Leute dort offentsichtlich Naturwissenschaften und/oder Technik studieren lässt sich auch durch Gespräche oder auch T-Shirts leicht herausfinden.
Zum Thema konservativ kann ich nur sagen, dass Bogenschießen vom Schützenverein nicht so weit entfernt ist und das einer der Teilnehmer vom äußeren genau wie aus den vierziger Jahren und wie ein Burschenschaftler aussieht. Ist schon komisch.
Der Titel des Blogs von heute bezieht sich übrings auf einen Witz den drei Franzosen unabhängig voneinander gemacht haben. Sie scherzten, dass ich nun Robin Hood werde. Das ist besonders lustig weil Franzosen nunmal das "H" wie in Robin "H"ood nicht so richtig sprechen. Das erinnerte mich unwillkürlich an eine Szene aus einem bekannten und beliebten Animationfilm.
Welchen Film meine ich?
Der Chef-Trainer hat übrings von den einzigen beiden Unfällen seiner 21-jährigen Mitgliedschaft erzählt. Das eine Mal ist dem Vorsitzenden der Society (den man einfach Chair - also Stuhl nennt) ein Ziel beim aufbauen auf den Fuß gefallen (die Dinger sind schwer). Das andere Mal hat ein erfahrenes Mitglied beim Spannen des Bogens vom demselben eine gewischt bekommen. Aber beim schießen sei nie etwas passiert.
Heute war übrings in jeder Hinsicht eine Steigerung zur letzten Woche. Ich habe immer das Ziel getroffen, mein Instruktor hat mich um meine gar nicht so schlechte Technik gelobt und wir durften heute auch mehr schießen. Tatsächlich dürfte ich heute dreimal soviele Pfeile abschießen, wie das letzte Mal. Nämlich neun.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass neun Pfeile in drei Stunden nicht so wahnsinnig viel ist, aber verglichen mit letzter Woche war es toll. Dennoch bin ich nicht enttäuscht. Ich habe auch hier ein paar nette Leute kennen gelernt und Bogenschießen macht echt Spaß. Auch wenn ich festgestellt habe, dass der Sport auf der einen Seite viele Nerds anlockt und auf der anderen Seite auch irgendwie konservativ ist. Von Nerdsein bin ich zugegebenermaßen nicht soweit entfernt (schreiben Nerds Blogs?), weswegen ich da mal schön die Klappen halten sollte. Als allerdings ein kleiner ungewaschener, etwas buckliger Brillenträger ein Astmasprey herausholte, musste ich mich doch zurückhalten nicht loszulachen. Er hat einfach zu viele Klischees bedient. Und das viele Leute dort offentsichtlich Naturwissenschaften und/oder Technik studieren lässt sich auch durch Gespräche oder auch T-Shirts leicht herausfinden.
Zum Thema konservativ kann ich nur sagen, dass Bogenschießen vom Schützenverein nicht so weit entfernt ist und das einer der Teilnehmer vom äußeren genau wie aus den vierziger Jahren und wie ein Burschenschaftler aussieht. Ist schon komisch.
Der Titel des Blogs von heute bezieht sich übrings auf einen Witz den drei Franzosen unabhängig voneinander gemacht haben. Sie scherzten, dass ich nun Robin Hood werde. Das ist besonders lustig weil Franzosen nunmal das "H" wie in Robin "H"ood nicht so richtig sprechen. Das erinnerte mich unwillkürlich an eine Szene aus einem bekannten und beliebten Animationfilm.
Welchen Film meine ich?
Samstag, 16. Oktober 2010
Smile! You're on CCTV
England ist ein Land in Angst. Den Eindruck kann man zumindest bekommen, wenn man so die ganzen Sicherheitsvorkehrungen hier betrachtet. Großbritannien gilt als das Land mit den höchsten Anteil an Überwachungskameras (hier spricht man von "Closed-circuit television" - CCTV) pro Einwohner. In jedem Laden, auf jedem Platz und überall an der Uni lassen sie sich finden. Allerdings sind sie sehr gut getarnt und man sieht oft gar nicht. Analog zu Michel Foucaults Konzept von Überwachung und Strafen, kann man diese Überwachungsanlagen als Disziplinierung der Gesellschaft verstehen. Für Leute, die sich mit Post-Strukturalistischer Philosophie nicht so auskennen: Die Idee dahinter ist einfach folgende. Die Überwachungskamera ist kaum zu sehen, aber durch Schilder und ähnliches weiß man, dass sie da sind. Die betroffenen Bürger sollen allein deshalb diszipliniert werden und keine Verbrechen oder Ordnungswidrigkeiten begehen. Das funktioniert theorethisch sogar wenn kein Mensch "auf der richtigen Seite des Flachbildschirms" die Überwachungskamera beobachtet.
Ob die Dinger wirklich Verbrechen verhindert, sei dahin gestellt. Ein ungutes Gefühl geben sie in jedem Fall. Und das geht auch weiter als nur die Kameras. Am Wochenende muss man sich in der Uni auch Ausweisen. Wenn man kein Student ist, wird man einfach rausgeschmissen. Und wenn man Student ist, muss man mehr oder weniger rechtfertigen was man an der Uni tut. Das ist schon alles ein wenig komisch.
So fragte mich letzten Sonntag eine ältere Dame in einer Sicherheitsuniform nach meinem Ausweis. Vorher hat sie allerdings einfach die Windowstaste auf dem Rechner an dem ich saß betätigt, um herauszufinden mit welchen Namen ich eingelogt bin. Sie wollte wohl checken ob ich auch der bin, dessen Ausweiß ich habe. Danach fragte sie mich was ich denn eigentlich am Wochenende an der Uni mache.
Nebenbei gesagt ist Großbritannien ja auch das "Big Brother" Heimatland. Damit meine ich nicht die voyoristische Fernseh-Sendung (die kommt glaube ich aus Holland), sondern den Roman von Georg Orwell, aus dem der Name her ist. Zwar ist die Welt nicht wie in 1984, aber dennoch sind wir heute in Großbritannien dem wohl so nahe wie noch nie. Zumindest was die demokratisch-liberale Staaten angeht.
Genau wie in Deutschland werden allerdings die freiheitlichen Bürgerrechte in den letzten Jahren eingeschränkt. So lernte ich in meiner Vorlesung "Social Geography" oder Staatsbürgerkunde wie ich sie gerne nenne, dass der britische Staat seit 2000, also vor dem 11. September 2001 und dem 7. Juli 2005, immer mehr Anti-Terrorgesätze verabschiedet. Zwar tragen britische Polizisten keine Pistole. Bei einem unbegründeten Terrorverdacht können sie jeden im Land (egal ob Brite, Ausländer oder Europäer) für eine Woche festsetzen. Ohne Richter und ohne wirkliche Begründung...
Die Phrase "auf der richtigen (oder falschen) Seite des Flachbildschirms" habe ich übrings aus dem Lied "Fake for Real" von Kettcar gezogen. Was genau das Lied eigentlich meint ist eine Interpretationsfrage. Ich denke es geht (unter anderem) um das Wechselspiel zwischen Fernsehbespaßung und unmenschliche Überwachung (besonders in der Arbeitswelt).
Ich habe übrings vier Jahre gebraucht um Post-Strukturalistische Theorien oder die Texte von Kettcar zu verstehen. Und ich bin mir auch gar nicht sicher ob ich es inzwischen verstanden habe.
Aber wie heißt es so schön: "Man lernt nie aus"
Ob die Dinger wirklich Verbrechen verhindert, sei dahin gestellt. Ein ungutes Gefühl geben sie in jedem Fall. Und das geht auch weiter als nur die Kameras. Am Wochenende muss man sich in der Uni auch Ausweisen. Wenn man kein Student ist, wird man einfach rausgeschmissen. Und wenn man Student ist, muss man mehr oder weniger rechtfertigen was man an der Uni tut. Das ist schon alles ein wenig komisch.
So fragte mich letzten Sonntag eine ältere Dame in einer Sicherheitsuniform nach meinem Ausweis. Vorher hat sie allerdings einfach die Windowstaste auf dem Rechner an dem ich saß betätigt, um herauszufinden mit welchen Namen ich eingelogt bin. Sie wollte wohl checken ob ich auch der bin, dessen Ausweiß ich habe. Danach fragte sie mich was ich denn eigentlich am Wochenende an der Uni mache.
Nebenbei gesagt ist Großbritannien ja auch das "Big Brother" Heimatland. Damit meine ich nicht die voyoristische Fernseh-Sendung (die kommt glaube ich aus Holland), sondern den Roman von Georg Orwell, aus dem der Name her ist. Zwar ist die Welt nicht wie in 1984, aber dennoch sind wir heute in Großbritannien dem wohl so nahe wie noch nie. Zumindest was die demokratisch-liberale Staaten angeht.
Genau wie in Deutschland werden allerdings die freiheitlichen Bürgerrechte in den letzten Jahren eingeschränkt. So lernte ich in meiner Vorlesung "Social Geography" oder Staatsbürgerkunde wie ich sie gerne nenne, dass der britische Staat seit 2000, also vor dem 11. September 2001 und dem 7. Juli 2005, immer mehr Anti-Terrorgesätze verabschiedet. Zwar tragen britische Polizisten keine Pistole. Bei einem unbegründeten Terrorverdacht können sie jeden im Land (egal ob Brite, Ausländer oder Europäer) für eine Woche festsetzen. Ohne Richter und ohne wirkliche Begründung...
Die Phrase "auf der richtigen (oder falschen) Seite des Flachbildschirms" habe ich übrings aus dem Lied "Fake for Real" von Kettcar gezogen. Was genau das Lied eigentlich meint ist eine Interpretationsfrage. Ich denke es geht (unter anderem) um das Wechselspiel zwischen Fernsehbespaßung und unmenschliche Überwachung (besonders in der Arbeitswelt).
Ich habe übrings vier Jahre gebraucht um Post-Strukturalistische Theorien oder die Texte von Kettcar zu verstehen. Und ich bin mir auch gar nicht sicher ob ich es inzwischen verstanden habe.
Aber wie heißt es so schön: "Man lernt nie aus"
Freitag, 15. Oktober 2010
Geography of Empire
Um den Eindruck vorzubeugen, ich würde nur meine Freizeit genießen und gar nicht zur Uni gehen, schreibe ich auch mal was von meinem Unialltag.
Heute stand "Geography of Empire" auf dem Stundenplan. Das ist eigentlich keine wirkliche Geographie, sondern vielmehr Geschichte. Nämlich Geschichte des britischen Empire. Ist auch interessant. Von einer geographisch wissenschaftlichen Perspektive, habe ich an dem Kurs dennoch einiges auszusetzen (anders als bei anderen Kursen).
Unser Dozent (ruhiger älterer Herr, der gerne Geschichten erzählt) hat die etwas schlechte Angewohnheit vom Empire in der ersten Person Plural zu reden. Also: "Wir haben da verloren", oder "da hatten wir keinen Wolfe". Besonders schön waren seinen Ausführen über die Kriege gegen die Franzosen, weil neben mir immer meine französischen Kollegen sitzen, die ihr Gesicht dann immer ein wenig verziehen. Die Franzosen verlieren nämlich immer.
Besonders kritisch fand ich heute allerdings die populärwissenschaftliche Fernsehsendung, die wir heute sehen durften. Es handelte sich um "Empire" von Niall Ferguson, dessen Thesen nicht nur ich bedenklich finde. Die Sendung errinnerte mich an "Die Deutschen", die vor einiger Zeit mal im ZDF lief. Interessant und gut gemacht, aber mit einer merkwürdigen Grundintension von National- oder Völkerbewusstsein.
So heißt es am Anfang von "Empire", dass das britische Empire bei der Allgemeinheit kein sehr guten Ruf hat und mit Ausbeutung, Krieg und Machtgier zu tun hat. Ferguson setzt dagegen, dass das Empire die modere Welt geprägt hat (soweit stimme ich zu). Es hätte die englische Sprache, den Kapitalismus, das Staatswesen und die christliche Religion verbreitet. Das alle heute englisch sprechen, kommt nur den Briten (und US-Amerikanern) entgegen. Was ist so toll daran, dass wir alle dem Geld hinterher rennen? Und in Afrika und Indien funktioniert auch das Staatswesen super? Und ich dachte von der missionieren im großen Stil hätten wir uns auch verabschiedet. Übrings kann man sowohl von der positiven, wie auch von der negativen Seite entgegen halten, dass die Briten nicht die einzigen waren, die dies erreicht haben.
Nachdem ich meinen Unmut durch meinen Gesichtsausdruck wohl auch zum Ausdruck gebracht habe, wurde ich am Ende gefragt ob wir (ich und die Franzosen) denn internationaler Student seien. Wir haben bejaht und auch erklärt, dass wir ein paar Standpunkte "very british" finden. Darauf meinte der Dozent in seiner sehr freundlich Art, er würde sich freuen unsere länderspezifische Perspektive in unseren Arbeiten wiederzufinden. Ein deutsche Perspektive auf das britische Empire? Bin mal gespannt wie die aussehen könnte.
Damit es auch nicht so langweilig wird, hier wieder eine Frage:
Auf Wegweiser in Plymouth findet sich öfters der Ort "Kingsbridge". Welcher historische Roman spielt zum großen Teil in einem Ort gleichen Namens?
Heute stand "Geography of Empire" auf dem Stundenplan. Das ist eigentlich keine wirkliche Geographie, sondern vielmehr Geschichte. Nämlich Geschichte des britischen Empire. Ist auch interessant. Von einer geographisch wissenschaftlichen Perspektive, habe ich an dem Kurs dennoch einiges auszusetzen (anders als bei anderen Kursen).
Unser Dozent (ruhiger älterer Herr, der gerne Geschichten erzählt) hat die etwas schlechte Angewohnheit vom Empire in der ersten Person Plural zu reden. Also: "Wir haben da verloren", oder "da hatten wir keinen Wolfe". Besonders schön waren seinen Ausführen über die Kriege gegen die Franzosen, weil neben mir immer meine französischen Kollegen sitzen, die ihr Gesicht dann immer ein wenig verziehen. Die Franzosen verlieren nämlich immer.
Besonders kritisch fand ich heute allerdings die populärwissenschaftliche Fernsehsendung, die wir heute sehen durften. Es handelte sich um "Empire" von Niall Ferguson, dessen Thesen nicht nur ich bedenklich finde. Die Sendung errinnerte mich an "Die Deutschen", die vor einiger Zeit mal im ZDF lief. Interessant und gut gemacht, aber mit einer merkwürdigen Grundintension von National- oder Völkerbewusstsein.
So heißt es am Anfang von "Empire", dass das britische Empire bei der Allgemeinheit kein sehr guten Ruf hat und mit Ausbeutung, Krieg und Machtgier zu tun hat. Ferguson setzt dagegen, dass das Empire die modere Welt geprägt hat (soweit stimme ich zu). Es hätte die englische Sprache, den Kapitalismus, das Staatswesen und die christliche Religion verbreitet. Das alle heute englisch sprechen, kommt nur den Briten (und US-Amerikanern) entgegen. Was ist so toll daran, dass wir alle dem Geld hinterher rennen? Und in Afrika und Indien funktioniert auch das Staatswesen super? Und ich dachte von der missionieren im großen Stil hätten wir uns auch verabschiedet. Übrings kann man sowohl von der positiven, wie auch von der negativen Seite entgegen halten, dass die Briten nicht die einzigen waren, die dies erreicht haben.
Nachdem ich meinen Unmut durch meinen Gesichtsausdruck wohl auch zum Ausdruck gebracht habe, wurde ich am Ende gefragt ob wir (ich und die Franzosen) denn internationaler Student seien. Wir haben bejaht und auch erklärt, dass wir ein paar Standpunkte "very british" finden. Darauf meinte der Dozent in seiner sehr freundlich Art, er würde sich freuen unsere länderspezifische Perspektive in unseren Arbeiten wiederzufinden. Ein deutsche Perspektive auf das britische Empire? Bin mal gespannt wie die aussehen könnte.
Damit es auch nicht so langweilig wird, hier wieder eine Frage:
Auf Wegweiser in Plymouth findet sich öfters der Ort "Kingsbridge". Welcher historische Roman spielt zum großen Teil in einem Ort gleichen Namens?
Donnerstag, 14. Oktober 2010
Charles Church
Charles Church - 'blitzed' |
Daneben find ich allerdings auch ihren Standort sehr interessant, denn die Stadtgeschichte von Plymouth vereinigt sich an diesem Punkt gewissermaßen. Die Kirche bildet heute das Zentrum des "Charles Cross" eines großen Kreisverkehrs (Roundabout). Wenn am richtigen Punkt steht kann man von hier auf die "Barbican", sozusagen die Altstadt mit ihrem Hafen blicken. Da ist nur der Busbahnhof dazwischen. An genau diesen Hafen stachen die Mayflower oder Francis Drake (und andere) in See. Die Kirche selbst ist im Spätmittelalter entstanden.
Aber auch die Neuzeit ist an diesem Fleck vertreten. Wenn man den Roundabout nach Westen hin verlässt kommt man nach St. Judes. St. Judes ist eines der vielen innenstadtnahen Viertel, die zu Zeiten der Industrialisierung entstanden sind, um das Wachstum der Bevölkerung aufzunehmen. Es ist übrings gleichzeitig das Viertel in dem ich wohne.
Drake Circus |
Am östlichen Ende des Platzes ist übrings der "Drake Circus", das größte Einkaufszentrum der Stadt. Man kann es stellvertretend für die großen (eher hässlichen) Gebäude der Plymouther Innenstadt sehen. Allerdings ist gerade dieses Gebäude architektonisch kreativ, weil es dem Aussehen eines Segelschiffes nachempfunden ist. Der Name "Drake Circus" weißt auch wieder auf die Geschichte der Stadt hin.
So kann man an einem Ort viel über die Geschichte einer Stadt lernen. Man muss nur mit offenen Augen durch die Stadt gehen.
Mittwoch, 13. Oktober 2010
House Inspection
Nicht alle Erlebnisse in einem anderen Land sind positiv. Manche der Sitten erscheinen komische, andere erschrecken einen. So war Tom (aus Louisiana) etwas über die britische Zeitungen verwundert. Er forderte mich heute auf in einer offen ausliegenden Ausgabe der "Sun" (so eine Art "Bild") doch mal die zweite Seite aufzuschlagen. Da ich ahnte worauf er hinaus wollte, verzichtete ich und erklärte nur, dass wir das in Deutschland auch hätten. Er schaute mich verwundert an und erklärte leicht ironisch "aber wenn das die Kinder sehen..."
Ich wurde am Montag von einer britische Angewohnheit überrascht. Und zwar der "House insprection". Am Morgen als ich noch meinen Schlafanzug an hatte, klopfte es an meiner Tür (Zimmertür nicht Haustür!). Ich erwartete einen meiner Mitbewohner, fand aber zwei Damen meiner Wohnungsargentur mit Klemmbretter vor. Sie erklärten mir, dass sie jetzt das Haus und auch mein Zimmer inspizieren wollen. Völlig überrumpelt bat ich um einige Minuten, um mich umzuziehen. Danach wurde dann alles begutachtet. Die Zimmer, das Bad, die Küche und das Wohnzimmer. Natürlich war es nicht in dem Zustand in dem man Gäste einläd (man läd ja Gäste ein, damit vorher Zeit hat aufzuräumen). Außerdem hat einer meiner Mitbewohner (Ross), die furchtbar schlechte Eigenschaft sein Zeug nicht ordentlich aufzuräumen. Wir haben ihn schon mehrfach aufgefordert es ordentlich zu tun, aber wie das manchmal in einer WG so ist...
Naja jedenfalls erklärten mir (ich war ja alleine) die beiden Damen am Ende die Wohnung sei durchgefallen und sie kämen am nächsten Tag nochmal wieder wenn wir dann alles aufgeräumt hätten. Zwar verstehe ich ja, dass man als Besitzer oder Verwalter einer Wohnung Interesse an der Sauberkeit derselben hat, aber kommt man deswegen einfach mal unangekündigt vorbei? Das ist eigentlich nicht die feine (engliche?) Art. In Deutschland ist soetwas illegal wenn ich recht informiert bin. Zumindest darf der Vermieter nicht mal einen Schlüssel für die Wohnung besitzen.
Gestern kamen sie tatsächlich nochmal vorbei und haben auch alles abgesegnet. Ich habe übrings keine Ahnung was passiert wenn sie dann auch die Wohnung nicht in Ordnung fänden. Aber ich habe auch keine Lust es herauszufinden. Ich hatte erstmal genug Überraschungen diese Woche.
Damit ich auch mal wieder Kommentare unter den Artikeln finde, ist hier wieder eine Frage:
Welchen der folgenen Gegenstände darf man ohne weiteres auf den Straßen in Britannien mit sich führen?
- Eine Pistole
- Ein Pfefferspray
- Ein schweizer Armeemesser
Ich wurde am Montag von einer britische Angewohnheit überrascht. Und zwar der "House insprection". Am Morgen als ich noch meinen Schlafanzug an hatte, klopfte es an meiner Tür (Zimmertür nicht Haustür!). Ich erwartete einen meiner Mitbewohner, fand aber zwei Damen meiner Wohnungsargentur mit Klemmbretter vor. Sie erklärten mir, dass sie jetzt das Haus und auch mein Zimmer inspizieren wollen. Völlig überrumpelt bat ich um einige Minuten, um mich umzuziehen. Danach wurde dann alles begutachtet. Die Zimmer, das Bad, die Küche und das Wohnzimmer. Natürlich war es nicht in dem Zustand in dem man Gäste einläd (man läd ja Gäste ein, damit vorher Zeit hat aufzuräumen). Außerdem hat einer meiner Mitbewohner (Ross), die furchtbar schlechte Eigenschaft sein Zeug nicht ordentlich aufzuräumen. Wir haben ihn schon mehrfach aufgefordert es ordentlich zu tun, aber wie das manchmal in einer WG so ist...
Naja jedenfalls erklärten mir (ich war ja alleine) die beiden Damen am Ende die Wohnung sei durchgefallen und sie kämen am nächsten Tag nochmal wieder wenn wir dann alles aufgeräumt hätten. Zwar verstehe ich ja, dass man als Besitzer oder Verwalter einer Wohnung Interesse an der Sauberkeit derselben hat, aber kommt man deswegen einfach mal unangekündigt vorbei? Das ist eigentlich nicht die feine (engliche?) Art. In Deutschland ist soetwas illegal wenn ich recht informiert bin. Zumindest darf der Vermieter nicht mal einen Schlüssel für die Wohnung besitzen.
Gestern kamen sie tatsächlich nochmal vorbei und haben auch alles abgesegnet. Ich habe übrings keine Ahnung was passiert wenn sie dann auch die Wohnung nicht in Ordnung fänden. Aber ich habe auch keine Lust es herauszufinden. Ich hatte erstmal genug Überraschungen diese Woche.
Damit ich auch mal wieder Kommentare unter den Artikeln finde, ist hier wieder eine Frage:
Welchen der folgenen Gegenstände darf man ohne weiteres auf den Straßen in Britannien mit sich führen?
- Eine Pistole
- Ein Pfefferspray
- Ein schweizer Armeemesser
Dienstag, 12. Oktober 2010
Plymouther Persönlichkeiten II - Nancy Astor
Die Sporthallen der Uni sind nach einer Frau names Nancy Astor benannt. Da es sich dabei über eine stinknormale Sporthalle handelt und nicht um eine architektonische Meisterleistung, verzichte ich heute mal auf ein Foto. Dafür ist ihre Persönlichkeit um so schillender, denn in Britanien ist sie schon sowas wie eine Berühmtheit.
Dabei war sie nicht einmal eine Britin. Sie war gebürtige Amerikanerin (*1879) und eine reiche noch dazu. Ihr Vater hatte durch ein Eisenbahnunternehmen, viel Geld verdient und seine Tochter damit zu einer "guten Partie" gemacht, auch wenn es in seinem Leben wechselhaft zuging. Sie heiratete mit 18 einen Mann, der sich als Alkoholtrinkender Ehebrecher herausstellte, von dem sie sich auch bald wieder trennte. Angeblich wollte sie sich schon während der Flitterwochen scheiden lassen. Sie waren allerdings für vier Jahre verheiratet.
Genug von Amerika und seinen Männern entschloss sie sich am Anfang des 20. Jahrhunderts nach England zu gehen. Dort heiratete sie ein zweites Mal, diesmal einen Mann namens Waldorf Astor, unter dessen Namen sie auch bekannt ist. Er war übrings eigentlich auch Amerikaner, mit deutschen Wurzeln, der aber als Aristokrat in England aufwuchs, da sein Vater auch eine sehr reicher Mann geworden ist. Das reicht manchmal auch um adlig zu werden.
Nachdem sie der Bewegung der "christian science" beigetreten ist, eine christliche Freikirche, die besonders was gegen Alkohol und Medizin hat, versuchte sie in die Politik zu kommen. Ihr Ehemann war bereits Mitglied der House of Commens (Unterhaus), des britischen Parlament. Er wurde 1918 gewählt. 1919 allerdings wurde er zum Graf (Viscount) ernannt und damit Mitglied des House of Lords (Oberhaus). Dieses ist so eine Art Parlament der Fürsten, hat aber heute (und 1919) nicht wirklich was zu sagen. Als Mitglied des House of Lords kann man allerdings nicht gleichzeitig auch Vertreter für die "commons", die "Gewöhnlichen" sein. Deswegen wurde sein Platz im Parlament frei. Seine Frau Nancy dachte sich wohl: "Den kann ich doch einnehmen. So schwer kann das doch nicht sein"
Besagter Parlamentsplatz is übrings einer der beiden Plätze von Plymouth wo wir dann auch schon den Bezug zu der Sporthalle hier haben. Lady Astor hatte allerdings ein paar Probleme gewählt zu werden, weil sie eine komische Relgion angehörte, radikal gegen Alkohol ist (Plymouth war auch damals schon ein Marinestützpunkt) und auch sonst nicht unbedingt Volksnah war. Auch war sie überhaupt nicht in die Frauenbewegung eingebunden, die erst 1 Jahr zuvor aktives und passives Wahlrecht für Frauen erkämpft hatte. Allerdings hatte sie wohl eine ganz sympathische Art und so wurde sie für die Tories tatsächlich die erste weibliche Parlamentsabgeordnete.
Sie war allerdings nicht die erste, die als solche gewählt wurde. Eine Frau namens Constance Markiewicz hatte im Vorjahr für Sinn Féin einen Sitz gewonnen. Weil Sinn Féin nordirische Seperatisten sind (oder vielmehr waren), hat sie, wie alle anderen aus dieser Partei, ihren Sitz nicht angetreten.
Lady Astor war stolze 26 Jahre Mitglied des Unterhauses und ist auch für das ein oder andere verantwortlich. Ihre größte Leistung war es wohl, dass das Alter zum Alkoholgenuss auf 18 Jahre festgesetzt wurde, was noch heute gilt. Es war übrings eine Verschärfung der Regelung und nicht wie ich erst dachte eine Erleichterung.
Sie war in Hinsicht eine radikale Verfechterin ihrer Positionen. Sie war radikal konservativ, radikal für Frauenrechte, radikal gegen den zweiten Weltkrieg und eben radikal gegen den Alkohol.
Das Nancy Astor heute noch recht bekannt und populär ist (sie starb 1964), liegt an den zahlreichen Annekdoten über sie. Die beste ist wie ich finde eine über einen Disput mit Winston Churchill:
Astor zu Churchill: "If you were my husband, I'd poison your tea."
Churchill darauf zu Astor: "Madam, if you were my wife, I'd drink it!"
(zu deutsch: "Wenn sie mein Ehemann wären, würde ich ihren Tee vergiften - Meine Dame, wenn sie meine Frau wären, würde ich ihn trinken!" )
Dabei war sie nicht einmal eine Britin. Sie war gebürtige Amerikanerin (*1879) und eine reiche noch dazu. Ihr Vater hatte durch ein Eisenbahnunternehmen, viel Geld verdient und seine Tochter damit zu einer "guten Partie" gemacht, auch wenn es in seinem Leben wechselhaft zuging. Sie heiratete mit 18 einen Mann, der sich als Alkoholtrinkender Ehebrecher herausstellte, von dem sie sich auch bald wieder trennte. Angeblich wollte sie sich schon während der Flitterwochen scheiden lassen. Sie waren allerdings für vier Jahre verheiratet.
Genug von Amerika und seinen Männern entschloss sie sich am Anfang des 20. Jahrhunderts nach England zu gehen. Dort heiratete sie ein zweites Mal, diesmal einen Mann namens Waldorf Astor, unter dessen Namen sie auch bekannt ist. Er war übrings eigentlich auch Amerikaner, mit deutschen Wurzeln, der aber als Aristokrat in England aufwuchs, da sein Vater auch eine sehr reicher Mann geworden ist. Das reicht manchmal auch um adlig zu werden.
Nachdem sie der Bewegung der "christian science" beigetreten ist, eine christliche Freikirche, die besonders was gegen Alkohol und Medizin hat, versuchte sie in die Politik zu kommen. Ihr Ehemann war bereits Mitglied der House of Commens (Unterhaus), des britischen Parlament. Er wurde 1918 gewählt. 1919 allerdings wurde er zum Graf (Viscount) ernannt und damit Mitglied des House of Lords (Oberhaus). Dieses ist so eine Art Parlament der Fürsten, hat aber heute (und 1919) nicht wirklich was zu sagen. Als Mitglied des House of Lords kann man allerdings nicht gleichzeitig auch Vertreter für die "commons", die "Gewöhnlichen" sein. Deswegen wurde sein Platz im Parlament frei. Seine Frau Nancy dachte sich wohl: "Den kann ich doch einnehmen. So schwer kann das doch nicht sein"
Besagter Parlamentsplatz is übrings einer der beiden Plätze von Plymouth wo wir dann auch schon den Bezug zu der Sporthalle hier haben. Lady Astor hatte allerdings ein paar Probleme gewählt zu werden, weil sie eine komische Relgion angehörte, radikal gegen Alkohol ist (Plymouth war auch damals schon ein Marinestützpunkt) und auch sonst nicht unbedingt Volksnah war. Auch war sie überhaupt nicht in die Frauenbewegung eingebunden, die erst 1 Jahr zuvor aktives und passives Wahlrecht für Frauen erkämpft hatte. Allerdings hatte sie wohl eine ganz sympathische Art und so wurde sie für die Tories tatsächlich die erste weibliche Parlamentsabgeordnete.
Sie war allerdings nicht die erste, die als solche gewählt wurde. Eine Frau namens Constance Markiewicz hatte im Vorjahr für Sinn Féin einen Sitz gewonnen. Weil Sinn Féin nordirische Seperatisten sind (oder vielmehr waren), hat sie, wie alle anderen aus dieser Partei, ihren Sitz nicht angetreten.
Lady Astor war stolze 26 Jahre Mitglied des Unterhauses und ist auch für das ein oder andere verantwortlich. Ihre größte Leistung war es wohl, dass das Alter zum Alkoholgenuss auf 18 Jahre festgesetzt wurde, was noch heute gilt. Es war übrings eine Verschärfung der Regelung und nicht wie ich erst dachte eine Erleichterung.
Sie war in Hinsicht eine radikale Verfechterin ihrer Positionen. Sie war radikal konservativ, radikal für Frauenrechte, radikal gegen den zweiten Weltkrieg und eben radikal gegen den Alkohol.
Das Nancy Astor heute noch recht bekannt und populär ist (sie starb 1964), liegt an den zahlreichen Annekdoten über sie. Die beste ist wie ich finde eine über einen Disput mit Winston Churchill:
Astor zu Churchill: "If you were my husband, I'd poison your tea."
Churchill darauf zu Astor: "Madam, if you were my wife, I'd drink it!"
(zu deutsch: "Wenn sie mein Ehemann wären, würde ich ihren Tee vergiften - Meine Dame, wenn sie meine Frau wären, würde ich ihn trinken!" )
Montag, 11. Oktober 2010
Britisches Essen
Man beachte das Besteck |
Da ist zum Beispiel die britische Eigenheit auf alles Essig ("vinegar") zu tun. Chips (also Pommes), Crisps (also Chips) oder auch mal auf Pizza. Daneben ist das Essen hier oft gar nicht gewürzt und man muss es nachwürzen. Auch das kenne ich anders.
Aber auch Fastfood ist hier manchmal etwas anders. So gibt es Geschäfte in denen man nur gefüllte Kartoffeln (zum Beispiel mit gepackenen Bohnen) essen kann. Dazu gibt es schönes Spielzeugbesteck.
Was ich persönlich sehr nett finde, ist die britische Art Essen zu kennzeichnen. Das ist viel besser als in Deutschland. Man kann relativ leicht erkennen, wenn ein Produkt zuviel Fett, Salz oder Zucker enthält. Das ist mir Signalfarben gekennzeichnet (grün, gelb, orange und rot). Auch ist extra gekennzeichnet ob ein Produkt vegetarisch oder vegan ist oder ob es Schweinefleisch enthält. Das kann man in Deutschland nur durch extrem genaues hinschauen herausfinden. Es ist schon interessant wenn Instand-Nudeln mit Hühnchengeschmack vegan sind.
Eine ganz nette Sache sind übrings die Sandwiches, die es hier überall gibt. Sie sind einfach nicht so teuer und machen in der Regel auch satt. Ich habe mir extra einen Sandwich-Toaster besorgt, um sie mir nun zuhause auch zu machen. In sofern steht die Essensversorgung für das kommende halbe Jahr.
Sonntag, 10. Oktober 2010
Newquey die erste
Das sind Wellen... |
... und ein Möchtegern-Surfer |
Und das war nur die erste Welle. Nach vielen unzähligen weiteren Wellen konnte ich tatsächlich auch auf dem Board hocken, ohne gleich runtergeschmissen zu werden. Meine einziger wirklicher Versuch auch zu stehen endete sehr schnell im Wasser. Weitere Versuche ließen meine Muskeln nicht zu (heute habe ich auch einen tierischen Muskelkater, aber egal).
Das ist ein Strand! Und was für einer... |
Am Abend ging es dann zurück und ich habe den Abend mit einem langen warmen Bad beendet und Jack Johnson gehört. Ich verstehe wieder ein bisschen besser wovon er eigentlich immer singt. Mit Surfen fühlt man sich der Natur wirklich sehr nah! Probiert es aus, es ist nicht schwer.
Die Frage des Tages:
"Wo kommt Jack Johnson her?"
Wer Jack Johnson nicht kennt, sollte das ändern! Er macht wirklich wunderbare Wohlfühlmusik.
Freitag, 8. Oktober 2010
Der Hund trägt ein rosa T-Shirt
Vor rund einer Woche habe ich eine Britin getroffen, die, nachdem sie herausgefunden hat, dass ich Deutscher bin (habe halt einen leichten Aktzent), mich mit folgenden Satz euphorisch überrumpelte: "Mein Giraffe brennt!" Ich dachte erst ich habe nicht richtig verstanden und bat sie es zu wiederholen. Nun langsamer sagte sie "Mein Giraff brennt". Verdutzt fragte ich sie, was sie denkt, was das bedeutet. Sie meinte leicht verunsichert: "my giraffe is on fire?". Ich musste mich noch versichern, dass giraffe tatsächlich das Tier mit dem langen Hals meint, aber ich hatte alles richtig verstanden. Sie erklärte mir, dass sie diesen Satz mal irgendwo aufgeschnappt hatte. Den zweiten Satz den sie konnte war: "Scheisse, ich habe Orang-en-saft (hier schaute sie mich fragend an) in meine Auge?". Sagte es und fing an zu lachen. Sätze für jede Lebenssituation...
Für dieses doch etwas merkwürdige Erlebniss habe ich nun aber zumindest eine halbwegs plausibele Erklärung. Ich sah auf einer Schüler-Sprach-Börse an der Uni Lehrbücher für Fremdsprachen. Mit diesen lernen Briten wohl Fremdsprachen. Deutsch lernen sie mit dem Buch: "Liebe Haustiere", was folgenden Stand hatte:
Der Beschreibung zufolge lernt man damit: Tiernamen, Kleidungsstücke und Farben auf deutsch. Und zwar immer in einem Satz! Mein persönlicher Favorit ist "Die Schlange trägt eine violette Socken" Was sie also nicht lernen sind wohl die Artikel (steht ja auch nicht in der Beschreibung). Ich frage mich auch wie bitte eine Schlage Socken tragen soll. Warum nur einen? Und warum ausgerechnet violette?
Wenn die Briten so deutsch lernen, dann erklärt mir das auch die "brennenden Giraffen"...
Wo wir gerade bei Sprachen sind. Heute mal eine Frage aus dem Bereich der englischen Sprache:
Die berühmte Rockband "Queen" (wer kennt sie nicht) hatten einen Hit namens "Bohemian Rhapsody". Eine Rhapsody meint normalerweise eine Musikstück was nicht einem festen Thema oder Form folgt, sondern mehrere beinhaltet und zu einem Stück verbindet (Musiklehrer mögen mich korrigieren). Die "Bohemian Rhapsody" ist tatsächlich ein solches Stück. Ich habe gleich zwei Fragen dazu:
"Was meint der Brite wenn er von Bohemian spricht?" Kleiner Tipp: Es ist sind keine Böhmen.
Die zweite Frage dreht sich um den Erfolg des Songs. Tatsächlich war er dreimal erfolgreich in den Charts. Das erste Mal 1975, als er neu war. Nach dem Tod von Freddie Mercury wurde es 1991 nochmal als Single aufgelegt und die Einnahmen Aids-Stiftungen gespendet. Ein Jahr später 1992 war das Lied in USA auch nochmal ein großer Erfolg. Wer ist für diesen (ungeplanten) Erfolg verantwortlich?
Für dieses doch etwas merkwürdige Erlebniss habe ich nun aber zumindest eine halbwegs plausibele Erklärung. Ich sah auf einer Schüler-Sprach-Börse an der Uni Lehrbücher für Fremdsprachen. Mit diesen lernen Briten wohl Fremdsprachen. Deutsch lernen sie mit dem Buch: "Liebe Haustiere", was folgenden Stand hatte:
Der Beschreibung zufolge lernt man damit: Tiernamen, Kleidungsstücke und Farben auf deutsch. Und zwar immer in einem Satz! Mein persönlicher Favorit ist "Die Schlange trägt eine violette Socken" Was sie also nicht lernen sind wohl die Artikel (steht ja auch nicht in der Beschreibung). Ich frage mich auch wie bitte eine Schlage Socken tragen soll. Warum nur einen? Und warum ausgerechnet violette?
Wenn die Briten so deutsch lernen, dann erklärt mir das auch die "brennenden Giraffen"...
Wo wir gerade bei Sprachen sind. Heute mal eine Frage aus dem Bereich der englischen Sprache:
Die berühmte Rockband "Queen" (wer kennt sie nicht) hatten einen Hit namens "Bohemian Rhapsody". Eine Rhapsody meint normalerweise eine Musikstück was nicht einem festen Thema oder Form folgt, sondern mehrere beinhaltet und zu einem Stück verbindet (Musiklehrer mögen mich korrigieren). Die "Bohemian Rhapsody" ist tatsächlich ein solches Stück. Ich habe gleich zwei Fragen dazu:
"Was meint der Brite wenn er von Bohemian spricht?" Kleiner Tipp: Es ist sind keine Böhmen.
Die zweite Frage dreht sich um den Erfolg des Songs. Tatsächlich war er dreimal erfolgreich in den Charts. Das erste Mal 1975, als er neu war. Nach dem Tod von Freddie Mercury wurde es 1991 nochmal als Single aufgelegt und die Einnahmen Aids-Stiftungen gespendet. Ein Jahr später 1992 war das Lied in USA auch nochmal ein großer Erfolg. Wer ist für diesen (ungeplanten) Erfolg verantwortlich?
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Plymouther Persönlichkeiten I - Roland Levinsky
The Roland Levinsky Building |
Das gilt auch für die Universität Plymouth. Anders als die Universitäten wo ich bisher studiert habe, hat die Universität selbst keinen Namensträger. Aber was sagt das schon aus? In Göttingen heißt die Uni "Georg August Universität" oder kurz GAU wie sie von einigen offiziellen genannt wird (das denke ich mir nicht aus!). Aber wer weiß schon wer Georg August war? Und was ist mit der "Johann Wolfgang von Goethe Universität" in Frankfurt. Goethe kennt man, aber die Universität gab es zu seiner Zeit noch nicht und so weit ich weiß mochte Goethe Frankfurt nicht sonderlich. Tja nun ist er seit fast 200 Jahren tot und kann nicht verhindern, dass dennoch in Frankfurt alles nach ihm benannt wird.
In Plymouth sind es übrings mehr die Gebäube für die man Namenspaten sucht. Daher möchte ich heute mal das Roland Levinsky Building vorstellen. Es ist ein schönes Beispiel für moderene Architektur, deren ich gegenüber normalerweise etwas skeptisch bin. Aber das Gebäude gefällt mir. Es sieht ein wenig aus wie ein Tafel Schokolade und von innen ist es sehr schön hell und offen. Darin untergebracht ist vor allem die Kunst und Architektur-Abteilung (wie passend!), sowie die Hauptrezeption der Uni. Es wird auch gerne für repräsentative Zwecken, wie Empfänge, genutzt. Die meisten Blog-Einträge (nur heute gerade nicht) habe ich übrings auch darin geschrieben.
Aber wer war Roland Levinsky? Er ist der Sohn von aus Litauen und Polen geflohenen Juden, der 1943 in Südamerika zur Welt kam. Des Großteil seiner Familie hat er im Holocaust verloren.
Er war ein weltweit führender Forscher auf dem Gebiet der Immundefektkrankheiten bei Kindern. Wofür er allerdings in Plymouth besonders geehrt wird, war seine Zeit als Vize-Kanzler der Uni. Man muss wissen das der Vize-Kanzler an englischen Universitäten der mächtigste Mensch ist. Er oder sie (zur Zeit ist es eine Frau) leitet in dem Sinne die Uni. Levinsky ist es wohl zu verdanken, dass die Uni Plymouth heute den Stand hat, den sie hat als einer der aufstrebensten Universitäten des Landes. Er hatte diesen Posten von 2002 bis zu seinem Tod 2007. Sein Tod ist übrings sehr kurios und sehr tragisch.
Er ging am Neujahrstag 2007 zusammen mit seiner Frau auf einen Spaziergang in Wembury, einen Vorort von Plymouth. Leider war es kein sonderlich gutes Wetter an diesem Jahresbeginn. Ein Sturm fegte über das Land und riss Stromkabel los. Roland Levinsky starb an einem Stromschlag, als ein solches Kabel ihn traf.
Sein Tod muss damals die Uni sehr bewegt haben und das neue Gebäube was im Sommer desselben Jahres eingeweiht wurde, trägt jetzt seinen Namen.
Seit dem ich übrings diese Geschichte gehört habe, passe ich bei stürmischen Wetter besonders auf. Das dem britischen Infrastruktursystem nicht so ganz zu trauen ist wussten ich ja schon...
Ich habe auch wieder eine Frage des Tages:
"Was versteht man unter dem 'Plymouth Blitz'?"
Mittwoch, 6. Oktober 2010
Look Right!
Als ich ein Kind war habe ich gelernt: Wenn du über die Straße gehst schaue links, schaue rechts, schaue links und dann gehe (natürlich nur wenn man kein Auto sieht). Das ist logisch und sinnvoll. Wenn man in Deutschland über die Straße geht, dann kommen die Autos normalerweise von links auf der Seite auf der man steht, also die einem am nächsten ist.
Wie sehr man dieses verinnerlicht hat, wird einem erst bewusst wenn man damit konfrontiert wird, dass dieser Reflex zuerst nach links zu schauen, gemeingefährlich ist. Denn hier in England kommen die Autos zunächst immer von rechts, was daran liegt, dass sie auf der linken Seite der Straße fahren. Ein englisches Kind also lernt wohl eher: "look right, look left, look right and then cross the street".
Erleichtert wird einem dies durch die gelegentlichen Beschriftungen auf den Staßen (siehe Foto). Ob die nur für die doofen Kontinentaleuropäer ist, weiß ich nicht. So wie sich manchmal Briten fortbewegen, glaube ich, ist es auch für sie nötig Hinweise zu geben wo die Autos her kommen.
Die bekannte Tatsache, dass Autos links fahren, hat, neben dieser Straßenüberquerungslektion, viele Konsequenzen, die vielleicht nicht so offentsichtlich sind. Auch Züge oder Schiffe weichen links. Okay bei Zügen ist die Gefahr davon überfahren zu werden, weil man auf die falsche Seite schaut, eher gering, aber zum Beispiel kommt die U-Bahn hier (Plymouth hat keine U-Bahn! - ich meine allgemein Großbritannien) auch immer von rechts und nicht von links wie bei uns. Auch Autos oder Busse haben alles auf der anderen Seite. Ich wollte schon zweimal auf der Fahrerseite in ein Auto steigen, was jeweils den jeweiligen Fahrer sehr amüsiert hatte.
Ich habe übrings ein wenig Sorge wenn ich wieder in Deutschland bin. Ich hoffe ich bin dann nicht so durcheinander, dass ich überhaupt nicht weiß von wo Autos, Fahrräder und so kommen, weil ich zu lange hier war.
Übrings nicht nur Fahrzeuge weichen links aus. Auch Menschen tuen dies. In Fluren, auf Treppen oder in Türen. Gerade hier an der Uni, wo viele es auch anders kennen, gibt es regelmäßig Zusammenstöße zwischen eilig hetzenden Menschen. Daran muss man sich erst gewöhnen, auch wenn es manchmal sehr amüsant ist.
Ob ein "Circle Pit" hier übrings im Uhrzeigersinn läuft und nicht gegen den Uhrzeigersinn wie bei uns, konnte ich noch nicht herausfinden. In allen Clubs wo ich bisher war wurde tatsächlich Pogo in jeder Form unterbunden. Wenn die Menge zu wild getanzt hatte, stoppte einfach die Musik, bis die Leute sich wieder beruhigt hatten. Dann wurde was langsames aufgelegt.
Wie das in Glastonbury aussehen würde kann ich übrings auch nicht sagen. Zumindest nicht in nächster Zeit. Die ca. 180.000 Karten für £185 waren innerhalb von vier Stunden (!) ausverkauft. Vielleicht im übernächsten Jahr...
Wie sehr man dieses verinnerlicht hat, wird einem erst bewusst wenn man damit konfrontiert wird, dass dieser Reflex zuerst nach links zu schauen, gemeingefährlich ist. Denn hier in England kommen die Autos zunächst immer von rechts, was daran liegt, dass sie auf der linken Seite der Straße fahren. Ein englisches Kind also lernt wohl eher: "look right, look left, look right and then cross the street".
Erleichtert wird einem dies durch die gelegentlichen Beschriftungen auf den Staßen (siehe Foto). Ob die nur für die doofen Kontinentaleuropäer ist, weiß ich nicht. So wie sich manchmal Briten fortbewegen, glaube ich, ist es auch für sie nötig Hinweise zu geben wo die Autos her kommen.
Die bekannte Tatsache, dass Autos links fahren, hat, neben dieser Straßenüberquerungslektion, viele Konsequenzen, die vielleicht nicht so offentsichtlich sind. Auch Züge oder Schiffe weichen links. Okay bei Zügen ist die Gefahr davon überfahren zu werden, weil man auf die falsche Seite schaut, eher gering, aber zum Beispiel kommt die U-Bahn hier (Plymouth hat keine U-Bahn! - ich meine allgemein Großbritannien) auch immer von rechts und nicht von links wie bei uns. Auch Autos oder Busse haben alles auf der anderen Seite. Ich wollte schon zweimal auf der Fahrerseite in ein Auto steigen, was jeweils den jeweiligen Fahrer sehr amüsiert hatte.
Ich habe übrings ein wenig Sorge wenn ich wieder in Deutschland bin. Ich hoffe ich bin dann nicht so durcheinander, dass ich überhaupt nicht weiß von wo Autos, Fahrräder und so kommen, weil ich zu lange hier war.
Übrings nicht nur Fahrzeuge weichen links aus. Auch Menschen tuen dies. In Fluren, auf Treppen oder in Türen. Gerade hier an der Uni, wo viele es auch anders kennen, gibt es regelmäßig Zusammenstöße zwischen eilig hetzenden Menschen. Daran muss man sich erst gewöhnen, auch wenn es manchmal sehr amüsant ist.
Ob ein "Circle Pit" hier übrings im Uhrzeigersinn läuft und nicht gegen den Uhrzeigersinn wie bei uns, konnte ich noch nicht herausfinden. In allen Clubs wo ich bisher war wurde tatsächlich Pogo in jeder Form unterbunden. Wenn die Menge zu wild getanzt hatte, stoppte einfach die Musik, bis die Leute sich wieder beruhigt hatten. Dann wurde was langsames aufgelegt.
Wie das in Glastonbury aussehen würde kann ich übrings auch nicht sagen. Zumindest nicht in nächster Zeit. Die ca. 180.000 Karten für £185 waren innerhalb von vier Stunden (!) ausverkauft. Vielleicht im übernächsten Jahr...
Dienstag, 5. Oktober 2010
Englische Politik
Heute kommt, der versprochene Exkurs über die, zur Zeit sehr interessante, Situation in der englischen Politik. Wie man auch den heimischen Medien entnehmen konnte, waren am im Mai hier in Großbritannien Wahlen. Der selbst gerade erst neue Primierminister Gordon Brown, welcher 2007 den unpopulären gewordenen Tony Blair abgelöst hatte, musste sich der Wiederwahl stellen, obwohl er selbst keine Wahl vorher als Spitzenkanidat gewonnen hatte (musste es allerdings auch nicht). Auch bekannt ist sicherlich, dass er diese Wahl verloren hatte.
Um die Gründe dafür zu verstehen will ich kurz die Vorgeschichte erklären, die gar nicht so unterschiedlich ist zu der jüngsten deutsche Politikgeschichte ist. 1997 hat Tony Blair äußerst erfolgrich eine lange Regierungszeit (18 Jahre) der Konservativen (oder Tories - das britische Gegenstück zur CDU) beendet. Er selbst war Kanidat von Labour, eine Art SPD Britanniens. Da ergeben sich schon viele Parallelen zum Wahlsieg 1998 von Gerhard Schröder (er löste damit nach 16 Jahren Helmut Kohl ab). Blair hat mit dem Schlafwort "new Labour", Schröder mit der "neuen Mitte" gewonnen, was in beiden Fällen eine Öffnung der traditionell linken Parteien gegenüber der (wirtschafts-)liberalen Mitte bedeutete.
So siegreich sie damit auch Ende der 90er waren, so bedeutete ihre Politik (zum Beispiel Abbau des Sozialstaats oder Kriegseinsätze im Ausland) doch eine Verprellung ihres "Stammklientels".
Schröder war 2005 am Ende, Blair 2007. Das sich Labour dennoch 13 Jahre an der Spitze behaupten konnte (die SPD nur 11 Jahre, inkl. 4 als Juniorpartner der Union) liegt an einer Besonderheit des britischen Wahlrechts.
In Britannien gilt nämlich nicht das Verhältniswahlrecht wie bei uns, sondern das Mehrheitswahlrecht. Das bedeutet, dass ein Abgeordneter in Britannien (hier nur "MP" genannt) immer seinen Wahlkreis gewinnen muss um ins Parlament einzuziehen. Hier gibt es keine Listen und keine Zweitstimme. Das bedeutet, dass die großen Parteien (Labour und Tories) stark im Vorteil sind. Bei der Wahl 2005 zum Beispiel erreichte Labour 35% der Stimmen, bekamen aber ca. 55% der Sitze im Parlament. Deswegen gibt es hier normalerweise lange Regierungszeiten und Regierungen von nur einer Partei. Normalerweise...
Aber in der Wahl vom Mai ist etwas passiert, was zuletzt 1974 passiert ist. Keiner der beiden großen Parteien hat eine eigene Mehrheit. Deswegen hat Großbritannien zur Zeit eine Koalitionsregierung, was wirklich ungewöhnlich ist. Neuer Primier ist der relative junge David Cameron, welcher als, für einen Konservativen, recht liberal gilt. Anders als seine Vor-vor-vor-vorgängerin Magaret "the iron lady" Thatcher. Aber wirklich liberal ist sein Koalitionspartner die "Liberal Democrat" oder LibDems. Das ist so eine Art Mischung zwischen FDP und Grüne, welche regelmäßig 20% der Stimmen aber unter 10% der Sitze bekommt. Sie haben sich immer als dritte Wahl zwischen Labour und Tories präsentiert und waren noch nie in der Regierung. Ihr Vorsitzender Nick Clegg ist nur Vize-Primier, was diesmal auch was bedeutet.
Seit Mai hat also Großbritannien so eine Art Experiment-Regierung, die von der Presse und den Leute sehr skeptisch beäugt wird.
Die Regierung hat vor allem erstmal viel abgeschafft. Bürokartie, Staatsbedienstete und soziale Leistungen. Allgemein wird der Regierung ein wenig Unfährigkeit, Aktionismus und Unerfahrenheit vorgeworfen (kommt mir irgendwie bekannt vor). Den LibDems im speziellen wird auch Verrat an den eigenen Idealen/ Wahlversprechen vorgeworfen, bzw. sich für die Macht "verkauft" zu haben (kommt mir auch irgendwie bekannt vor). Die wenigsten politischen Beobachter gehen übrings davon aus, dass dies auf lange Zeit gut geht.
Labour hat sich überigs vor drei Wochen auch neu aufgestellt. Der auch relativ junge Ed Miliband ist neuer Parteivorsitzender und hat sich dabei gegen seinen eigenen Bruder durchgesetzt. Er will für die "traditionellen" Labour-Werte also soziale Sicherung und Solidarität einstehen und wirft der Regierung sozialen Kahlschlag vor (er nennt es nur anders). An welchen deutschen Politiker erinnert er mich nur?
Ich habe auch wieder eine Frage:
Ich habe erklärt das Koalitionsregierungen in Britannien ungewöhnlich sind. Nun soll geschätzt werden wie lange die Koalitionsverhandlungen gedauert haben? Gesucht ist der Zeitraum zwischen den Parlamentswahlen und der Vereidigung der neuen Regierung in Tagen.
Um die Gründe dafür zu verstehen will ich kurz die Vorgeschichte erklären, die gar nicht so unterschiedlich ist zu der jüngsten deutsche Politikgeschichte ist. 1997 hat Tony Blair äußerst erfolgrich eine lange Regierungszeit (18 Jahre) der Konservativen (oder Tories - das britische Gegenstück zur CDU) beendet. Er selbst war Kanidat von Labour, eine Art SPD Britanniens. Da ergeben sich schon viele Parallelen zum Wahlsieg 1998 von Gerhard Schröder (er löste damit nach 16 Jahren Helmut Kohl ab). Blair hat mit dem Schlafwort "new Labour", Schröder mit der "neuen Mitte" gewonnen, was in beiden Fällen eine Öffnung der traditionell linken Parteien gegenüber der (wirtschafts-)liberalen Mitte bedeutete.
So siegreich sie damit auch Ende der 90er waren, so bedeutete ihre Politik (zum Beispiel Abbau des Sozialstaats oder Kriegseinsätze im Ausland) doch eine Verprellung ihres "Stammklientels".
Schröder war 2005 am Ende, Blair 2007. Das sich Labour dennoch 13 Jahre an der Spitze behaupten konnte (die SPD nur 11 Jahre, inkl. 4 als Juniorpartner der Union) liegt an einer Besonderheit des britischen Wahlrechts.
In Britannien gilt nämlich nicht das Verhältniswahlrecht wie bei uns, sondern das Mehrheitswahlrecht. Das bedeutet, dass ein Abgeordneter in Britannien (hier nur "MP" genannt) immer seinen Wahlkreis gewinnen muss um ins Parlament einzuziehen. Hier gibt es keine Listen und keine Zweitstimme. Das bedeutet, dass die großen Parteien (Labour und Tories) stark im Vorteil sind. Bei der Wahl 2005 zum Beispiel erreichte Labour 35% der Stimmen, bekamen aber ca. 55% der Sitze im Parlament. Deswegen gibt es hier normalerweise lange Regierungszeiten und Regierungen von nur einer Partei. Normalerweise...
Aber in der Wahl vom Mai ist etwas passiert, was zuletzt 1974 passiert ist. Keiner der beiden großen Parteien hat eine eigene Mehrheit. Deswegen hat Großbritannien zur Zeit eine Koalitionsregierung, was wirklich ungewöhnlich ist. Neuer Primier ist der relative junge David Cameron, welcher als, für einen Konservativen, recht liberal gilt. Anders als seine Vor-vor-vor-vorgängerin Magaret "the iron lady" Thatcher. Aber wirklich liberal ist sein Koalitionspartner die "Liberal Democrat" oder LibDems. Das ist so eine Art Mischung zwischen FDP und Grüne, welche regelmäßig 20% der Stimmen aber unter 10% der Sitze bekommt. Sie haben sich immer als dritte Wahl zwischen Labour und Tories präsentiert und waren noch nie in der Regierung. Ihr Vorsitzender Nick Clegg ist nur Vize-Primier, was diesmal auch was bedeutet.
Seit Mai hat also Großbritannien so eine Art Experiment-Regierung, die von der Presse und den Leute sehr skeptisch beäugt wird.
Die Regierung hat vor allem erstmal viel abgeschafft. Bürokartie, Staatsbedienstete und soziale Leistungen. Allgemein wird der Regierung ein wenig Unfährigkeit, Aktionismus und Unerfahrenheit vorgeworfen (kommt mir irgendwie bekannt vor). Den LibDems im speziellen wird auch Verrat an den eigenen Idealen/ Wahlversprechen vorgeworfen, bzw. sich für die Macht "verkauft" zu haben (kommt mir auch irgendwie bekannt vor). Die wenigsten politischen Beobachter gehen übrings davon aus, dass dies auf lange Zeit gut geht.
Labour hat sich überigs vor drei Wochen auch neu aufgestellt. Der auch relativ junge Ed Miliband ist neuer Parteivorsitzender und hat sich dabei gegen seinen eigenen Bruder durchgesetzt. Er will für die "traditionellen" Labour-Werte also soziale Sicherung und Solidarität einstehen und wirft der Regierung sozialen Kahlschlag vor (er nennt es nur anders). An welchen deutschen Politiker erinnert er mich nur?
Ich habe auch wieder eine Frage:
Ich habe erklärt das Koalitionsregierungen in Britannien ungewöhnlich sind. Nun soll geschätzt werden wie lange die Koalitionsverhandlungen gedauert haben? Gesucht ist der Zeitraum zwischen den Parlamentswahlen und der Vereidigung der neuen Regierung in Tagen.
Montag, 4. Oktober 2010
Unity, Justice and Freedom
Vielleicht hat der eine oder andere mitbekommen, dass gestern der 3. Oktober war, der Tag der deutschen Einheit. Und bekannter Weise ist es der 20. Jahrestag desselben.
Nun will ich nicht reflektieren was dieses Ereigniss mir oder Deutschland gebracht hat, oder wo die Probleme im vereinten Deutschland liegen. Ich will nicht in Konkurrenz zu unserem neuen Präsidenten treten. Ich habe die Zeit der Teilung nicht wirklich erlebt und ich bilde mir nicht ein darüber ein persönliches Urteil zu bilden. Tatsächlich ist für mich der 3. Oktober 1990 genau so ein Datum wie der 8. Mai 1945 oder der 9. November 1918 (oder wahlweise auch ein andere Jahr). 1990 liegt nur nicht ganz soweit zurück und die Auswirkungen sind bis heute noch spürbarer als die der anderen Jahre.
Ich will viel lieber die Gelegenheit nutzen und berichten was Briten oder auch Menschen aus anderen Ländern über die deutsche Geschichte wissen. Zu erst einmal habe ich (bisher) keine negative Erlebnisse deswegen gehabt. Keiner hat mich nach Hitlers Wohlbefinden gefragt oder sonst irgendwelche Klischees über Briten und Deutsche bedient.
Tatsächlich beschränkt sich das Wissen der meisten nicht-deutschen Studenten über Deutschland auf die Zeit des Nationalsozialismus. Ich kenne allerdings auch einige Deutsche auf die das zutrifft. Interssant ist in diesem Zusammenhang eine Schilderung, die mir eine Britin aus ihrem Geschichtsunterricht erzählt hat. Ihre Lehrerin hat Aufgrund von Zeitmangel beschlossen, den zweiten Weltkrieg nicht zu behandeln, weil sie ihn ja gewonnen hätten. So kann man das auch sehen. Kriegen die gewonnen wurden, waren bestimmt richtig...
Die meisten wissen natürlich, dass die deutsche Geschichte etwas mehr zu bieten hat als die 12 schrecklichen Jahre der Nazi-Diktatur. Manche haben auch schonmal vom 1. Weltkrieg gehört, allerdings scheint da das Wissen über Gründe und Ursachen gering zu sein. Man hat ja gewonnen und damals hielten sich die deutschen Luftangriffe auf englische Städte in Grenzen (es gab sie aber!). Über die Zeit nach dem Krieg sind auch nur die Rahmendinge bekannt. Es gab zwei Staaten, wovon einer gut und der andere böse war (das ist jetzt arg vereinfacht, aber das war so sinngemäß die Aussage). Das es heute nicht mehr so ist, ist auch relativ bekannt. Aber Details? Eher gering.
Woher ich das übrings alles weiß? Ich habe eine Vorlesung "political geography", welche sehr interessant ist. Da wurde das Konzept "citizenship", also Bürgerschaft behandelt. Was ist ein guter Bürger? Zur Beantwortung der Frage wurde auch nach dem Wissen der eigene Geschichte, politischen Verhältnissen und Engagement in der Gesellschaft gefragt. Da schienen doch einige Mängel (aus Sicht des Dozenten) vorzuherrschen.
Besagter Dozent war übrings überrascht zu erfahren, dass es in Deutschland sowohl eine Armee (und die schon seit 1955!?), als auch eine Wehrpflicht gibt (wohl aber nicht mehr lange). Scheinbar denken manche Briten die modernen Deutschen sind so pazifistisch, dass sie nicht mal eine Armee haben, bzw. das es lange verboten für Deutschland war (egal ob Ost oder West), eine Armee zu betreiben. Schon interessant wenn man Professoren aufklären kann.
Für mich folgt aus Weltkrieg und Teilung die Hoffnung auf eine friedlichere Welt. Und hey: Ich bin heute in England weil es die EU und deren Förderungen gibt und weil die Diktatur in der ich geboren wurde auch nicht mehr existiert. Die sind nicht zuletzt auch ein postives Ergebniss aus den schrecklichen Erfahrungen der Vergangenheit.
In diesem Sinne: Prost auf die Einheit und Frieden in der Welt!
Übrings habe ich auch noch eine Frage:
Ich habe gelernt das Briten offiziel keine Bürger ("citizens") ihres Landes sind. Was sind sie stattdessen?
Nun will ich nicht reflektieren was dieses Ereigniss mir oder Deutschland gebracht hat, oder wo die Probleme im vereinten Deutschland liegen. Ich will nicht in Konkurrenz zu unserem neuen Präsidenten treten. Ich habe die Zeit der Teilung nicht wirklich erlebt und ich bilde mir nicht ein darüber ein persönliches Urteil zu bilden. Tatsächlich ist für mich der 3. Oktober 1990 genau so ein Datum wie der 8. Mai 1945 oder der 9. November 1918 (oder wahlweise auch ein andere Jahr). 1990 liegt nur nicht ganz soweit zurück und die Auswirkungen sind bis heute noch spürbarer als die der anderen Jahre.
Ich will viel lieber die Gelegenheit nutzen und berichten was Briten oder auch Menschen aus anderen Ländern über die deutsche Geschichte wissen. Zu erst einmal habe ich (bisher) keine negative Erlebnisse deswegen gehabt. Keiner hat mich nach Hitlers Wohlbefinden gefragt oder sonst irgendwelche Klischees über Briten und Deutsche bedient.
Tatsächlich beschränkt sich das Wissen der meisten nicht-deutschen Studenten über Deutschland auf die Zeit des Nationalsozialismus. Ich kenne allerdings auch einige Deutsche auf die das zutrifft. Interssant ist in diesem Zusammenhang eine Schilderung, die mir eine Britin aus ihrem Geschichtsunterricht erzählt hat. Ihre Lehrerin hat Aufgrund von Zeitmangel beschlossen, den zweiten Weltkrieg nicht zu behandeln, weil sie ihn ja gewonnen hätten. So kann man das auch sehen. Kriegen die gewonnen wurden, waren bestimmt richtig...
Die meisten wissen natürlich, dass die deutsche Geschichte etwas mehr zu bieten hat als die 12 schrecklichen Jahre der Nazi-Diktatur. Manche haben auch schonmal vom 1. Weltkrieg gehört, allerdings scheint da das Wissen über Gründe und Ursachen gering zu sein. Man hat ja gewonnen und damals hielten sich die deutschen Luftangriffe auf englische Städte in Grenzen (es gab sie aber!). Über die Zeit nach dem Krieg sind auch nur die Rahmendinge bekannt. Es gab zwei Staaten, wovon einer gut und der andere böse war (das ist jetzt arg vereinfacht, aber das war so sinngemäß die Aussage). Das es heute nicht mehr so ist, ist auch relativ bekannt. Aber Details? Eher gering.
Woher ich das übrings alles weiß? Ich habe eine Vorlesung "political geography", welche sehr interessant ist. Da wurde das Konzept "citizenship", also Bürgerschaft behandelt. Was ist ein guter Bürger? Zur Beantwortung der Frage wurde auch nach dem Wissen der eigene Geschichte, politischen Verhältnissen und Engagement in der Gesellschaft gefragt. Da schienen doch einige Mängel (aus Sicht des Dozenten) vorzuherrschen.
Besagter Dozent war übrings überrascht zu erfahren, dass es in Deutschland sowohl eine Armee (und die schon seit 1955!?), als auch eine Wehrpflicht gibt (wohl aber nicht mehr lange). Scheinbar denken manche Briten die modernen Deutschen sind so pazifistisch, dass sie nicht mal eine Armee haben, bzw. das es lange verboten für Deutschland war (egal ob Ost oder West), eine Armee zu betreiben. Schon interessant wenn man Professoren aufklären kann.
Für mich folgt aus Weltkrieg und Teilung die Hoffnung auf eine friedlichere Welt. Und hey: Ich bin heute in England weil es die EU und deren Förderungen gibt und weil die Diktatur in der ich geboren wurde auch nicht mehr existiert. Die sind nicht zuletzt auch ein postives Ergebniss aus den schrecklichen Erfahrungen der Vergangenheit.
In diesem Sinne: Prost auf die Einheit und Frieden in der Welt!
Übrings habe ich auch noch eine Frage:
Ich habe gelernt das Briten offiziel keine Bürger ("citizens") ihres Landes sind. Was sind sie stattdessen?
Sonntag, 3. Oktober 2010
Ein Tag in Bath
Ich bin in Bath! |
Zu besichtigen gab es auch eine Menge Dinge, aber die waren echt teuer. Das römische Bad hätte 10£ Eintritt gekostet. Nur um ein paar Becken zu sehen in denen ich nicht mal schwimmen darf? Eher nicht. Vor dem Bad gab es übrings eine riesige begehbare Karte von Großbritannien. Das erfreut das Geographenherz.
Wo wollen wir eigentlich hin? |
Für die Unwissenden unter euch, die den letzten Abschnitt nicht verstanden haben:
Jane Austen war eine berühmte englische Schriftstellerin, deren bekanntestes Werk "Pride and Prejudice" (Stolz und Vorurteil) ist. Sie lebte wohl eine zeitlang in Bath, als ihr Vater, ein Pfarrer, krank war und die Bäder geniessen sollte. "Pride and Prejudice" ist ein Klassiker der englischen Literatur, der auch heute gerne noch, bevorzugt von Frauen, gelesen wird. Auch sehr bekannt sind die Verfilmungen, zuletzt eine von 2004 mit Keira Nightely. Die berühmteste und wohl erfolgreichste allerdings ist die 1995 BBC-Verfilmung mit Colin Firth in der Hauptrolle. Ein episches fünf Stunden Werk (bestehend aus 6 Teilen), was in Großbritannien und auch den Vereinigten Staaten beispiellos erfolgreich war, in Deutschland allerdings nicht so bekannt ist (zumindest außerhalb von Jane Austen Kennern).
Bath Abbey |
Außer einem ausführlichen Stadtspaziergang haben wir nicht viel in Bath getan. Wir haben uns in englischen Gärten (sprich Parks) ausgeruht und die Herbstsonne genossen. Das geht ja schließlich nicht mehr so lange. Und nun zum Abschluss noch ein paar Bilder:
Die Abbey von innen |
Ein Straßenkünstler - Einer von vielen |
Mr. Darcy! |
Die Puteny Bridge |
Abonnieren
Posts (Atom)