"Atombomben sind für Feiglinge" war heute auf einem Plakat zu lesen als ich vom einkaufen nach Hause ging. Dieses neongrüne Plakat war neben anderen ein Teil einer Demonstration (oder sowas ähnlichem) für Frieden und gegen Atomwaffen. In Devonport, dem Marinestützpunkt in Plymouth, sind wohl nämlich solche zu finden. Natürlich behagt auch mir nicht unbedingt die Vorstellung wenige Kilometer von Atomwaffen entfernt zu wohnen und sowieso finde ich Waffen und diese Art von Waffen besonders, alles andere als schön.
Daher freute es mich, dass es auch andere Menschen gibt die das stört und auch was dagegen machen will. Leider war die Anzahl der Teilnehmer mit ca. 10 auf einer traurigen Ebene.
Aber Großbritannien ist eben kein Land der Demos. Meine französischen Bekannten bestätigen das und ich habe das auch nochmal am Samstag gemerkt, als ich eine kleine Demostration gegen die grausamen Sparpläne beobachten konnte. Die sozialistische Partei (ja hier gibt es ein), hatte scheinbar alle ihre 30 Mitglieder versammelt und ist durch die Stadt gezogen. Auch wenn ihr "Aufmarsch" sicherlich einen guten Grund hatte, so machen diese kleinen Demonstrationen machmal doch eher die ganze Sache ein wenig lächerlich. Solange da nicht mehr mitlaufen wird man nämlich in der Regel einfach nicht ernst genommen und ignoriert.
Das war übrings nicht immer so. Vor Magret Thatcher war Großbritannien ein von Gewerkschaft dominieres Land. Die konservativen Kritiker behauptete allerdings, dass dies die Wirtschaft zu sehr schwächt und während eines 13 monatigen Bergarbeiterstreik gegen Thatcher hat sich die Arbeiterschaft aufgerieben. Nebenbei gesagt ist dieses auch für Sozialwissenschaftler ein interessantes Ereigniss weil es einen wichtigen Umbruch, nicht nur in GB markiert. Es war das Ende des klassischen Kooperatismus (in Deutschland bezeichnet vielleicht das politische Schlagwort "soziale Marktwirtschaft" das am treffensten). Es wurde abgelöst von dem was man gemeinhin als neoliberale Politik oder "dem Casino" (Macht des Marktes) bezeichnet kann. Natürlich nur vereinfacht dargestellt.
Nachdem das Lied des gestrigen Tages so negativ war, heute mal was Positives, im Zeichen der Demo ;-)
Was heißt ein "bischen" Frieden, Frieden ist für mich ein Wort, das keine Adjektive oder Adverben verträgt. Es steht einfach für sich allein. In meinem Verständnis. Ansonsten überraschen mich Deine Eindrücke von GB immer wieder - auch ich hatte immer noch die Kenntnis einer starken Gewerkschaft dort.
AntwortenLöschenJetzt habe ich Zweifel, was bischen grammatikalisch eigentlich ist? Aber das lesen ja viele kluge Leute, sicher wird mir geholfen.
Ich denke du hast recht. "bisschen" ist an der Stelle grammatikalisch falsch und müsste eher "ein wenig Frieden" oder vielleicht auch "etwas Frieden" heißen. Das denke ich zumindest.
AntwortenLöschenAuch den Slogan an sich kann man hinterfragen. Warum denn nicht "ein bisschen mehr"? Auf der anderen Seite ist es ein wenig besser als nichts, oder?