Der heutige Beitrag ist all jenen gewittmet, die, wie ich, Leuchttürme mögen. Diese besonderen Gebäude, die auf der einen Seiten Modernität verbreiten und den Gewalten der Natur trotzen, verbreiten auf der anderen Seite eine romatisches Gefühl von Einsamkeit und Ruhe. Es ist traurig und majestätisch zugleich.
Der wohl sichtbarste und durchaus auch schönste Leuchtturm von Plymouth steht auf der Hoe und wurde auch von mir schon oft auf Photos verewigt. In seiner typisch weiß-roten Bemahlung erscheint er schon fast kitschig, da er auch an einer so merkwürdigen Stelle steht. Die Hoe bildet in Plymouth zwar die beste Sicht auf das Meer, aber an der Stelle droht wohl kaum Gefahr vor der ein Leuchtturm, der im Verhältnis auch gar nicht besonders groß ist, warnen müsste.
Die Antwort ist simpel. Der Leuchtturm, der Smeaton-Tower genannt wird, ist eigentlich kein Leuchtturm, sondern ein Denkmal für John Smeaton. Nach ihm ist auch ein Gebäude der Uni, genauer die Verwaltung der naturwissentschaftlichen Fakultät, benannt (um auch da eine Kontinuität hereinzubekomme).
Aber wer war John Smeaton, dass man nach ihm einen Leuchturm, der gar keiner ist, benennt? Die Antwort erscheint logisch. Er bauter Leuchttürme. Smeaton war Bauingenieuer und zwar zu einer Zeit als es sowas noch gar nicht gab. Der 1724 geborne Sohn eines Juristen studierte zunächst auch Jura und arbeitete zusammen mit seinem Vater. Dies entsprach wohl aber nicht so seiner Profession und so begann er als so eine Art Ingenieur zu arbeiten (diese Profession gab es so noch nicht).
Da er umfangreiche Arbeiten zum Thema Bauen im Wasser durchführte, schien er der geeignete Mensch zu sein, um den Eddystone-Leuchtturm neu zu errichten. Dieser Leuchtturm markiert ein gefährliches Riff, was nur bei Ebbe zu sehen ist, 13 km vor der Küste von Cornwall, nicht weit weg von Plymouth. Zwei hölzerne Türme auf diesem Riff hielten den Wellen nicht lange stand, weswegen ein steinerner Leuchtturm von Smeaton errichtet wurden ist. Er entwickelte ein Pionierverfahren um das zu schaffen und 1759 stand nach drei Jahren Bauzeit der erste steinerne Leuchtturm mehr oder weniger mitten im Ärmelkanal. Ein große Leistung für die Zeit. Unter Smeatons Aufsicht wurden noch weitere Türme, aber auch Brücken errichtet. Er legte die Grundlage für spätere Ingenieure wie Isambard Kingdom Brunel, der 14 Jahre nach Smeatons Tod, dieser war 1792, geboren wurden ist.
Smeatons Eddystone-Leuchtturm wurde 1877, also nach immerhin über 100 Jahren Dienst, abgetrage, weil Erosion ihn bedrohte. Diese Steine wurden auf der Hoe zu Ehren von Smeaton wiederaufgebaut und bildet heute das wohl beliebteste Fotomotiv der Stadt. Der Leuchtturm auf der Hoe, war also wirklich mal ein Leuchtturm, wenn auch an einer anderen Stelle. 1882 wurde übrings ein neuer Eddystone-Leuchturm erbaut, der bis heute da steht und bei guter Sicht (so wie heute) von Plymouth aus auch zu sehen ist. Wenn auch sehr klein. Er warnt weiterhin die Schiffe und U-Boote vor dem Riff.
Danke! Das hast du schön umschrieben. Und du hast einige Fragen beantwortet :)
AntwortenLöschenH.