Dienstag, 16. November 2010

Wie die Frau, so der Wau Wau

Gestern habe ich etwas sehr lustiges in der Stadt gesehen. Zwei Menschen, die jeweils einen Hund an der Leine führten, sind wohl über ihre Hunde ins Gespräch geraten. Er war sehr kräftig gebaut, hatte einen Kurzhaarschnitt und trug eine Wildlederjacke (bestimmt ein Imitat). Sie hatte blonde Haare (wirkten gefärbt) und trug ein modisches Outfit, bei dem ich allerdings anzweifele, dass sie damit den Winter überleben würde.
Die beiden haben sich angeregt unterhalten, wahrscheinlich über hundespezifische Themen (Wie kriegst du nur das Fell so schön leuchtend...). Ihre jeweiligen Hunde verstanden sich auch gut. Sie haben am jeweilig anderen Hinterteil gerochen. Smalltalk eben. Der eine Hund war ein Chihuahua, braunes kurzes Fell, große Ohren und große Augen, aber eine winzige Körpergröße. Da war selbst der andere Hund, eine Bulldogge, etwas größer. Dieser Hund war grau und kam nicht ganz an den Anmut des Chihuahuas ran, blickte aber für eine Bulldogge sehr freundlich durch die Landschaft (wenn das überhaupt geht).
Bis dahin ist daran nicht ungewöhnlich. Warum mir diese Beobachtung allerdings einen Blogeintrag wert erscheint, war die Kombination Mensch-Hund. Denn anders als man es vielleicht erwartet, war der Chihuahua der Hund des Kerls und die Bulldogge der Hund der Dame.
Man kann natürlich nur spekulieren, warum ein Mann, mit dem ich mich körperlich nicht messen wollen würde (geistig allerdings schon eher), einen gepflegten Chihuahua Gassi führt. Meine wahrscheinlichste Annahme ist die, dass der Mann nicht seinen Hund, sondern den Hund seiner Freundin an der Leine hatte. Ein Frau die einen solchen Hund hat, hat wahrscheinlich auch einen solchen Freund, auch wenn es eher komisch erscheint, dass dieser den Hund auch Gassi führt (Er: "Aber Jacqueline, was soll'n meene Kumpels denken, wenn sie mich mit Nikki draußen rum lauf'n seh'n").
Das übrings eine Frau einen Bulldogge besitzt und spazieren führt ist in Großbritannien wohl nicht ganz so ungewöhnlich. Anders als in Deutschland wo ich Bulldoggen nur bei Typen gesehen haben, mit denen ich nicht so viel zu tun haben wollte, ist die Bulldogge hier, auch mehr ein Hund für den Durchschnittsbriten. Die Bulldogge selbst ist nämlich eine ur-britische Hundart, ähnlich wie der Schäferhund in Deutschland. Und genau wie dieser ist sein Ruf im Ausland schlechter als es ihm gerecht wird.
Aber im Grundsatz gilt sowieso: Ein Hund ist in der Regel so wie seine Erziehung.
Und da die Bulldogge lächelte, gehe ich davon aus, dass die Frau einfach eine Hundelieberhaberin ist. Und wer Hunde mag, kann eigentlich kein schlechter Mensch sein.

6 Kommentare:

  1. Nein - ich mache jetzt keinen Kommentar zu China *g*

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  2. Jetzt habe ich auf die Hundefrage gehofft, um auch endlich mal einen Punkt zu ergattern..

    :-)

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  3. Ich habe sogar tatsächliche so eine Art Hundefrage im Kopf. Die hatte mit einer Hundeliebhaberin namens Claudia zu tun. Ich habe sie dann aus Jugendschutzgründen dann doch nicht gestellt ;-)

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  4. "ein Mann, mit dem ich mich körperlich nicht messen wollen würde (geistig allerdings schon eher)"
    Wart's ab, vlt stecken in diesem Menschen noch mehr Überraschungen als das mit einem Chihuahua Gassi geht...
    Was ist denn an der Frage, welche Hunderasse besitzt Claudia denn so anstößig?! ;)

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  5. Ich hätte es gewußt... die beste Band der Welt...stimmts?

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  6. Jenau. Ich gebe dir einfach mal ein Punkt dafür!

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