Montag, 20. Dezember 2010

London im Winter

Manchmal muss man aus einer schlechten Situation das beste machen was man kann. Ich hoffe im Augenblick auf zwei Sachen. Erstens das mein neuer Flug, der Mittwochabend gehen soll, wirklich fliegt. Unter der tatkräftigen Hilfe von Heike, habe ich nun zumindest wieder wenig Hoffnung in Form eines gebuchten Fluges. Zweitens hoffe ich, dass die Lufthansa, wie sie es angekündigt hat, wirklich mir alle aufkommenden Kosten erstattet. Denn leider ist so ein spontan Urlaub von zwei Tagen in London nicht so günstig. Aber immerhin kann ich mir nun London anschauen, was irgendwo mal ein Traum von mir war. Nur die Umstände hätten besser sein können.
Jetzt jedenfalls sitze ich in London in einem Cafe in Victoria nahe am Bahnhof und sehe die leuchtende Werbung für das Musical "Billy Elliot". Nachdem ich den Flug bestätigt bekommen habe, habe ich mich gleich, bei der Flughafen Hotelagentur um eine Unterkunft bemüht. Auf meine Anfrage, nach einer güstigen Unterkunft in London für zwei Nächte, meinte die Frau nur ganz trocken, sie tue ihr bestes. Und tatsächlich hatte sie nach 15 Anrufen für mich ein kleines Hotel in London Victoria. Für den stolzen Preis von 60 Pfund habe ich da so eine Art Dachkammer bekommen mit einem Bett, welches von einem Leopardmuster verziert wird. Aber ich will mich nicht beschweren. Es ist um ein vielfaches besser als unter einer Termodecke auf einem Steinfussboden im Terminal 1 zu schlafen (was sowieso ein Ding der Unmöglichkeit ist).
So werde ich jetzt die mehr oder weniger drei Tage nutzen um mir London ein wenig näher anzuschauen. Dies habe ich wie gesagt mir schon lange gewünscht. Leider ist es (was ja bekannt ist) saumäßig kalt und ich war zumindest heute alles andere als fit. Dennoch habe ich Westminsterpalace, das London Eye und Westminster Abbey gesehen (war aber nicht drin - zu teuer). Ich war in der Downing Street und in Scotland Yard (der Straße). Okay in der Downing Street war ich nicht direkt, da ist ein großer Zaun davor. Da kommt man nur rein wenn man David Camoran heißt oder ihn persönlich kennt. Ich war auch am Trafelgar Square und bin die Fleet Street runtergelaufen. Ich habe Temple gesehen und war in der City of London und stand vor St. Pauls (war aber nicht drin - zu teuer). Ich bin über die Milleniumsbridge gelaufen und habe Tower und Tower Bridge von weitem gesehen. Ich stand vor der Tate Modern (war drin - kostenlos), welche mir sehr gut gefallen hat.
Am Abend habe ich noch Maria und Caroline getroffen und mit ihnen asiatisch gegessen, die beide auch auf ihren Abflug warten. Der soll morgen früh gehen (Daumen drücken!). Sie gehören zu dieser sehr großen Schicksalsgemeinschaft von Gestrandeten. Überall sieht, hört oder liest man von Bekannten die das gleiche Schicksal teilen. Auch wenn man dies natürlich niemanden wünscht, so fühlt man sich selbst dann doch nicht ganz so einsam mit diesem Problem. Man hilft sich mit Informationen und ähnlichem aus. Sonst wünsche ich nur allen, dass sie es vielleicht doch alle bin Weihnachten rechtzeitig nach Hause schaffen.
 Morgen werde ich mir erstmal mehr von London anschauen...

Ich habe sogar eine Frage:
Auf dem einen Bild ist eine Statur ganz oben auf einer Säule zu sehen. Wo ist das und wer ist das?

5 Kommentare:

  1. Das ist ja ein Lichtblick in dem ganzen Chaos - toll, wenn Du das Beste daraus machen kannst. Und gib das Zimmer nicht zu früh auf...
    Auf ein baldiges Wiedersehen

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  2. Das Foto hast du wohl aufgenommen, als du bei irgendeiner Tate warst... ich glaube, es ist Trafalgar Sqaure mit Admiral Nelson auf der Säule, aber leider verwechsele ich die immer...
    LG, H.

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  3. ich schließe mich der Vermutung von H. an :)

    Ich hoffe es klappt am Mittwoch mit dem Flug!

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  4. Das weiß ich ziemlich sicher, ich gebe H. recht. Bin halt wieder zu spät dran.

    Drücke ganz fest alle Daumen für einen guten Flug!

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  5. Tate ist nicht ganz richtig. Ich stand vor der National Gallery, welche, und das ist richtig, am Trafalgar Square liegt.
    Dieser Platz erinnert an den Sieg vor über 200 Jahren der britischen Royal Navy über die französische/ spanische Flotte am Kap von Trafalgar. Durch diesen Sieg entging Britannien wohl einer französischen Invasion durch Napoleon.
    Lord Nelson, was auch richtig ist, steht da ganz oben und hat die Flotte angeführt. Und wie es sich für einen wahren britischen Kriegshelden gehört, starb er in der siegreichen Schlacht. Aber er hat noch erfahren, dass sie gewonnen haben. Sehr heroisch, oder?
    Im Zweifel sind alle großen Monumente irgendwelche Denkmäler für Kriege gegen Franzosen, Spanier oder Deutsche. Und davon gab es genug...

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