Mittwoch, 8. Dezember 2010

Archery Competition

Am Sonntag hatte wir beim Bogenschießen einen kleinen internen Wettbewerb. Ich dachte vielleicht interessiert dies den ein oder die andere. Wenn es nicht interessiert, der sollte hier aufhören zu lesen.
Bogenschießen ist schon ein sehr interessanter Sport. Anders als bei vielen (Mannschafts-)Sportarten kämpft man nicht direkt gegen einen Gegner auf den man sich einstellen muss oder so. Man kämpft eher mit sich selbst. Im Grunde geht es beim (Hallen-)Bogenschießen genau darum immer wieder genau dasselbe zu machen. Nämlich einen Pfeil in die Mitte eines Ziels zu befördern. Man geht auf die Linie, legt den Pfeil an, stellt sich richtig hin, hebt den Bogen, zieht zurück, spannt den Bogen, hält ihn ganz ruhig, zielt und lässt im rechten Moment los. Und das immer und immer wieder.
Im Prinzip nicht schwer. Man muss dabei aber viel Konzentration und Körperbeherrschung besitzen. Und das ist im Wettbewerb eben nicht ganz so einfach. Schließlich zählen die Pfeile und man wird beobachtet.
Der Wettbewerb vom Wochenende lief in etwa so ab. Man bekommt ein Ziel zugewiesen (in meinem Fall die Nummer 1), welches man sich mit einem anderen Schützen teilt. Man schießt immer hintereinander 3 Pfeile ab. Dann geht man zum Ziel und schaut gemeinsam nach den Punkten. Eine Zielscheibe besteht aus 10 Ringen die von innen nach außen 10 bis 1 Punkte geben. Sie sind auch nach Farben geordnet. Gold (10,9), Rot (8,7), Blau (6,5), Schwarz (4,3) und Weiß (2,1). Wenn man also Gold trifft, dann ist das was sehr gutes.
Nachdem man gemeinsam die Punkte gezählt und eingetragen hat nimmt man die Pfeile und geht zurück hinter die Linie. Generell darf niemand schießen wenn jemand vor der Linie ist. Man darf nur schießen wenn das Kommando ("Clear") gegeben wurden ist.
Insgesamt wurden 20 solcher Runden geschossen, was bedeutet es wurden 60 Pfeile verschossen. Die Blitzrechner können also wissen, dass man wärend des Wettbewerbs so 600 Punkte erreichen konnte.
Der Sieger (ein langjähriger Schütze) hat 538 Punkte erreicht, was ausgezeichnet ist. Er hat letztens auch einen Wettbewerb gegen andere Unis gewonnen. Ich habe 321 erreicht und bin damit 9. von 25 geworden, was ich persönlich sehr schön finde. Ich habe nur 4 mal verfehlt (0 Punkte oder "miss") was ich total okay finde. Etwas ärgerlich waren nur die zwei Treffer in der goldenen Mitte, bei denen der Pfeil nicht stecken geblieben ist und deshalb nicht zählten. Der Schiedsrichter hat es allerdings einmal gesegen und mir einmal eine 9 zugesprochen. Der Zielkasten ("Boss"), auf den ich schießen durfte, war so alt, dass er in der Mitte sehr abgenutzt ist. Dann passiert sowas. Pech, aber da kann man nichts machen...
Ich bin dennoch sehr zufrieden mit meiner Leistung!

3 Kommentare:

  1. Im Schnitt etwas mehr als 5 Pkte, das find ich nicht schlecht. Wie weit war die Zielscheibe denn weg? Und wie lange hat die ganze Prozedur gedauert? Bei 20 Runden und 25 Teilnehmern müsste das doch ewig dauern, es sei denn, auf die unterschiedlichen Ziele konnte zeitgleich geschossen werden.
    Ich hab einmal nen Bogen in der Hand gehalten, ich glaub, das ist nichts für mich, und auf dauer tun die Hände sicher weh.
    Lieben Gruß

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  2. Gratulation, Du entwickelst immer mehr Talente, die ich Dir so nicht zugetraut hätte. Mich würden die Abmaße des Bogens und sein Gewicht interessieren.
    Und was die "Briefmarke" gekostet hat, die Auflösung fehlt noch?
    Bis bald!

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  3. Ich glaube ich habe neben meinem Geburtstag eine Sache mit Angela Merkel gemein (und sonst nicht viel!). Ich werde manchmal unterschätzt und neige dazu zu überraschen. Oft auch mich selbst.

    Aber vielleicht zu den Fragen:
    Wir haben in zwei Durchgängen geschossen, von denen ich im ersten war. Es haben also nicht alle 25 gleichzeitig geschossen sondern jeweils nur 12 oder 13. Wärend den 20 Schießen haben wie gesagt immer 2 hintereinander auf eine Scheibe geschossen. Es gab 8 Scheiben insgesamt. Das hat plus der Prozedur danach um die Punkte zu zählen und die Pfeile zu holen so 7 bis 9 Minuten gedauert. Wir haben also gut 3 Stunden gebraucht um einen Durchgang abzuschließen.

    Die Entfernung kann ich nur schätzen. Wir haben benahe die gesamte Länge einer kleinen Turnhalle benutzt. Ich würde Sagen zwischen 20 und 25 Metern.

    Geschossen habe ich mit einem "normalen" Rekusivbogen. Der ist vielleicht einen guter Meter lang und wiegt drei oder vier Kilo und ist aus Holz. Die wichtigeste Maße ist allerdings das Zuggewicht, also das was ich zurückziehe und was den Pfeil ist Ziel befördert. Das waren in meinem Fall 16 Pfund (ca. 7 Kilo). Dies ist so ziemlich die kleinste Größe und ich werde beim nächsten Mal auf Empfehlung auf 20 Pfund umsteigen.
    Zum Vergleich: Als Bögen noch Kriegs- und Jagdwaffen waren, benutzte man welche, die zwischen 120 und 180 Pfund "schwer" waren. Nur um so mal einzuschätzen wann ein Bogen eine tödliche Waffe ist und wann man einfach nur vorsichtig sein sollte niemanden unnötig zu verletzten.

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