Donnerstag, 31. März 2011

Volkszählung

Bei mir ist heute eine wenig Weihnachtsstimmung aufgekommen. Nein, auch in England fängt das nicht schon im März an, aber wir haben erneut offizielle Post bekommen. In der Europäischen Union ist Volkszählung angesagt und die Unterlagen dafür wurden uns heute zugestellt. Wir dürfen jetzt ganz tolle Fragen beantworten. Was wir machen und wie lange wir hier wohnen etc.
Volkszählungen haben ja in Deutschland einen schlechten Ruf. Lange vor Vorratsdatenspreicherung, Stasi 2.0 und der Piratenpartei hatten die Menschen in (West)Deutschland 1987 ziemliche Vorbehalte gegenüber einer Befragung, weil man befürchtete das Missbrauch und Überwachung damit einhergehen. Es gab Proteste und Boykottaufrufe, die von vielen befolgt wurden. Deswegen wurde seitdem keine Zählung mehr in Deutschland gemacht, obwohl das an sich einen sinnvollen Grund hat. Die statistischen Daten über die Bevölkerung können nämlich neben einer direkten Befragung nur geschätzt werden. Laut Statistischen Bundesamt hatte Deutschland am 31.12. 2009 eine Bevölkerung von 81.802.257 Menschen. Eines ist sicher. Diese Zahl stimmt nicht (zu 99,9%). Denn woher will man genau wissen wieviele Menschen in Deutschland wohnen wenn man sie nicht ganz genau gezählt hat. Man kann sie nur schätzen. Und Schätzungen sind oft nicht sehr präzise. Die letzte Volkszählung hatte eine deutlich geringere Bevölkerung offenbart als vorher geschätzt. Kommunen neigen nämlich dazu eher zu viel als zu wenig Bevölkerung zu schätzen.
Dieses Jahr soll auch in Deutschland wieder gezählt werden. Ich wäre nicht überrascht wenn da am Ende Deutschland plötzlich eine Million Einwohner weniger hat. An sich sind Volkzählungen sinnvoll. Ohne sie ist es nämlich schwierig richtig zu planen. Wo müssen Straßen, Schulen oder Wasserleitungen hin. Wer bezahlt zu wenig Steuern und wer braucht im Zweifel mehr Kindertagesplätze. All dies lässt sich nur mit einer Datengrundlage planen. Das weiß ich deswegen so gut, weil es zum Teil mein Job ist sowas zu wissen und mit sowas zu arbeiten. Für irgendwas muss ja ein Geograph gut sein. Ich bin der Überzeugung das Volkzählung die Gerechtigkeit erhöhen. Und wenn die Welt ungerecht ist, dann liegt es nicht an der Volkszählung.
Ich kann natürlich verstehen wenn Leute skeptisch sind und ihre Daten nicht rausrücken wollen, aber in Zeiten von Facebook, Rabattkarten und Blogs (*hüstel*) finde ich es schon ein wenig verlogen wenn dem Staat verweigert wird zu sagen wie viele Menschen in deinem Haus wohnen (Trennung von personenbezogenen und statistischen Daten ist natürlich Vorraussetzung). Vielleicht steigt die Aktzeptanz wenn man den Teilnehmern 50 Payback-Punkte gibt?
Naja aber Badesalz hat uns ja mal gezeigt was man tun soll wenn die Volkszählung an der Tür klingelt. Nur leider gibt es in England kein Clausthaler.

Quiz:
Aber was hat das mit Weihnachten zu tun?

Mittwoch, 30. März 2011

Kreuzchen machen

Heute lag Post bei uns im Flur die an mich adressiert war. Ich darf in England wählen gehen. Im Mai sind Wahlen für den "City Council", den Stadtrat. Gleichzeitig soll über eine Reform des Wahlsystems abgestimmt werden.
Jetzt wird dich der ein oder andere Fragen: "Darf der das?" Ich bin ja schließlich kein Untertan ihrer Majestät, kein Staatsbürger der Britischen Inseln oder des Vereinigten Königreich oder was auch immer man in England alles sein kann. Als ich zuletzt auf keine Pass geschaut habe, stand da immer noch "Bundesrepublik Deutschland" auf dem Deckel. Und wie ich gerade in einer Hausarbeit geschrieben habe ist es nur Staatsbürgern vorbehalten zu wählen. Das gehört zu den Rechten der Staatsbürger. Dabei ist es egal ob man in dem Land gerade ist oder nicht. Wäre am Sonntag Bundestagswahlen, würde ich auch daran teilnehmen können, selbst wenn ich gerade im Ausland lebe. So ist das. Aber wenn ich als Ausländer in einem Land lebe, dann bin ich ja kein Staatsbürger diese Landes, deswegen steht es mir auch nicht zu dort zu wählen. Grundsätzlich zumindest.
Auf meinen Passdeckel steht aber noch eine Kleinigkeit über dem Namen meines Landes. Nämlich "Europäische Union" Wie wahrscheinlich alle Leser und Leserinnen dieses Blogs bin ich nämlich gleichzeitig auch Bürger der Europäischen Union. Das bedeutet ich darf in der EU all das machen was ich Deutschland auch machen darf. Ich darf wohnen wo ich will, arbeiten zu den Bedingungen die für alle gelten und werde auch die Fürsorge des Staates darf bei mir nicht aufhören. Würde ich hier in England arbeiten gelten für mich die gleichen Bedingungen des Mindeslohns und des Arbeitsschutz. Wenn ich krank werde muss sich der "National Health Service" um mich kümmern. Und ich darf eben auch wählen. Zumindest auf dem kommunalen Level. Und der Stadtrat ist genau das.
Ich kann also einen Abgeordneten wählen (in England wählt man keine Parteien direkt, sondern nur deren Kanidaten) und ihn ins Rathaus schicken. Ich kann sagen ob ich der Meinung bin das Wahlsystem in England muss reformiert werden. Dies ist zwar keine zwingende Volksabstimmung, mehr eine offizielle Meinungsumfrage, aber dennoch interessant. Es geht um nicht weniger als der Schwenk von einem Mehrheitswahlrecht zu einem Verhältniswahlrecht, wie in Deutschland. Die kleinen LibDems fordern nämlich genau das von ihrem Koaltionpartner den konservativen Tories. Das würde bedeuten, dass Koalition wie in Deutschland häufiger würden, da nicht mehr nur die beiden großen Parteien Labour und Tory die Mehrzahl der Parlamentssitze bekommen würden.
Nun kann mir die Wahl eigentlich allerdings egal sein, weil ich im April ja wieder zurückreise und Plymouth und England selbst sobald nicht wiedersehen werde. Aber ich könnte auch Briefwahl beantragen. Das Recht dazu habe ich.

Dienstag, 29. März 2011

London revisited VI - Mind the Gap

Am Sonntag war mein letztes Bogenschießen in England. Ich hoffe es war nicht das letzte mal generell. Aber dabei ist mir wieder klar geworden das Bogenschützen ein besonderes Völkchen sind, die alle eine gewisse Faszination für Dinge haben die andere Leute als kompliziert oder ideotisch finden. Dinge die sie nicht verstehen können oder verstehen wollen. Dinge die andere Menschen einfach hinnehmen ohne sich mehr damit zu befassen. Das können Computer sein, Brücken oder einfach nur historische Bücher. So gibt im Archery Club Studenten der Informatik, des Bauingenieurwesen und der Geschichte (mit dem Ziel Archivar zu werden!).
Bei sowas frage ich mich natürlich wo denn mein Spleen liegt (nicht das ich den drei genannten Dingen nicht etwas anfangen könnte). Da habe ich mich an meinen Besuch in London erinnert (oder vielmehr an beide Besuche). Aus einem Kindheitserlebnis in Nürnberg habe ich, so vermute ich es mal, eine Faszination für U-Bahnen entwickelt. Diese hat mich sogar schonmal zu einem Praktikum in München bei dem örtlichen Verkehrsverbund geführt.
Deswegen war in London die "Tube" zu sehen und mit ihr zu fahren (und sich über sie ärgern) was ganz besonderes für mich. Die Tube ist die älteste und größe U-Bahn auf der ganzen Welt. Daher wurde in London jeden Tag fleißig ein Tagesticket gekauft und bei jeder Gelegenheit (und darüber hinaus) fleißig im Underground herumgefahren.
Ich finde es schwer zu beschreiben was und warum ich so gerne mich mit Zügen die durch Tunnel fahren beschäftige, aber die Londoner U-Bahn und U-Bahnen im allgemeinen haben nicht nur für mich eine Bedeutung. Das sieht man daran das die Wikipedia-Artikel zu U-Bahnen zu den besten gehören die ich kenne. Es muss also noch andere Idioten außer mir geben. Auch kann man überall Fanartikel der U-Bahn kaufen. Ich habe sie nicht gekauft. Ich finde wohl das System und die komplexe Dynamik des ganzen so interessant, auch wenn ich Geograph und kein Verkehrsingenieur bin.
Übrings gibt es sogar für mich fachlich interessante Sachen über die Londoner U-Bahn zu sagen. So war die erste Linie eine Revolution in Transport- und Stadtgeographischer Perspektive. Auf der einen Seite hat die U-Bahn es ermöglicht, dass sehr viele Menschen relativ billig, relativ schnell innerhalb einer Stadt sich bewegen konnten. Plötzlich konnten die Menschen tagtäglich mehr erreichen, außer dem was ihre Füße erlaubten.Und das erlaubte auf der anderen Seite die enge der Städte zu durchbrechen. Städte konnten sich nun räumlich deutlich mehr ausdehnen. Und gleich die erste Linie ("Metropolitan Line") zeigte dies perfekt. Sie verband zwar erst nur innerhalb der Stadt ein paar Bahnhöfe, wurde aber bald erweitert und fuhr bis auf die grüne Wiese hinaus. Die Bahngesellschaft war nämlich clever und kaufte dort billiges Land um es mit der Bahn zu erschließen und dann an Menschen zum Häusle bauen zu verkaufen. Damit machte man Gewinn und sicherte sich gleichzeitig zukünftige Fahrgäste. So wurde die Vorstadt geboren.
Es gibt auch noch eine Anekdote über die ersten Züge. Die wurden billig in Frankreich hergestellt um dann in London festzustellen das sie zu groß für die Tunnel waren. Ich weiß nicht ob die Geschichte stimmt, aber bei allem was ich über Engländer weiß finde ich sie glaubhaft. Auch der kleine Tunnel in dem die Züge fahren, der wie eine Röhre aussieht (daher Tube), belegt zumindest die Möglichkeit. In jedem Fall passen in diese Tunnel nur ganz bestimmte Züge. Aber diese Dinge machen das ganze ja gerade so besonders.

Quiz:
Was hat "Mind the Gap" mit der Tube zu tun?

Sonntag, 27. März 2011

Newquey die zweite

Gestern wurde endlich war was seit October geplant wahr. Ein zweiter Besuch in der Surferhochburg des Landes: Newquey in Cornwall. Oberflächlich betrachtet kann man im Vergleich sagen: Früher war alles besser. Das Wasser war wärmer, die Wellen höher und das Wetter besser. Tatsächlich begann der Tag mit relativ gutem Wetter, welches allerdings leider gegen Mittag in sehr dichtem und relativ plötzlichen Nebel umschlug. Deswegen musste das Surfen abgebrochen werden. Das hat mich allerdings zu dem Zeitpunkt nicht gestört, da ich beim zweiten Wassergang gleich zu beginn einen Wadenkrampf bekommen habe und sowieso nicht mehr auf das Bord steigen konnte. Mangelnde Dehnübungen und das sehr kalte Wasser (unter 15 Grad) waren wohl die Ursache dafür.
Jetzt kann man natürlich sagen. Das ist aber doof! Hat bestimmt keinen Spaß gemacht...
Überraschenderweise war es dennoch ein schöner Tag. Nachdem der Nebel gekommen ist, haben wir dir Boards wieder zurückgebracht und haben einen Kaffee, bzw. heiße Schockolade getrunken. Da wo es warm war. Eine wollte sogar einen Tee geben was die Bedingung an den Rand ihrer Möglichkeiten brachte. Auf die Frage ob es grünen Tee geben würde, wurde mit einem direkten "Nein" geantwortet. Die Frage nach Earl Grey wurde mit einem Lachen verneint. Zwar nicht hönisch aber schon irgendwie drückte es die Lächerlichkeit der Frage aus. Es gebe nur Tee wurde verkündet, wobei allerdings nicht geklärt werden konnte was für einen. Erst die Bestellung offenbarte einen Schwarztee. Der war wohl aber wie alles andere heiße in dem Landen eher Alibi als wirklicher Genuss. Aber was soll man von einem Laden der seinen Hauptumsatz mit Bier und Pubspielen macht auch sonst erwarten?
Als wir wieder nach draußen gingen stellen wir einerseits fest, dass der Nebel Sonnenschein gewichen ist und das um die Ecke ein "Costas" war (Erstklassige Heißgetränke). Das nenne ich die praktische Anwendung von Murphies Law!
Danach haben wir noch die restlichen Strände von Newquey erkundet ohne nocheinmal nass zu werden. Todesmutig sind wir sogar in eine Höhle erkundet (Nass und nicht sehr tief - aber dunkel...) Am Ende des Tages war es doch ein schöner Samstag und nette Bilder und Erinnerungen gibt es auch. Und was will man am Ende mehr?

Quizfrage: Wer war Murphy?


Donnerstag, 24. März 2011

Neues aus der Anstalt

Neues aus der Anstalt ist eine bekannte Politiksatire die den aktuellen Politikbetrieb (also die Anstalt) satirisch kommentiert. Ich war nie ein großer Fan der Sendung, aber wenn man so in der (Online)Zeitung blättert, so kommen wirklich Vergleiche mit Irrenanstalten in den Sinn. Und ich rede nicht von unserer deutschen Regierung, auch wenn man dort scheinbar alle wie wild hin und her laufen und nicht so richtig wissen was sie eigentlich tun.
In England scheint die Regierung auch nicht so richtig zu wissen was sie eigentlich tut. Das Land ist bekanntermaßen in einer Rezession. Die Wirtschaft hat starke Probleme, das Pfund verliert gegenüber dem Euro immer mehr an Werte (wie war das mit der Eurokrise?) Arbeitslosigkeit und mangelnde Perspektiven sind ein Problem. Was macht da eine neue Regierung. Viele schöne Reformen. Man entlässt ganz viele Leute damit sich die vielen anderen Arbeitslosen nicht einsam fühlen, man erhöht die Steuern damit die Leute mehr kaufen und kürzt alles aus dem Militär und schönen Eisenbahnen zusammen. Besonders die Unis. Aber das ist ja nicht so schlimm, denn die Studenten können ja ohne Probleme selbst für ihre Ausbildung aufkommen.
Der neuste Erguss passt in diese Reihe und wird gerade heiß auf den Facebook-Seiten von meine neuen Bekannten hier diskutiert. Die Regierung hat nämlich beschlossen den Zugang zu den Universitäten für nicht EU-Bürger zu erschweren. Visas sollen strenger vergeben werden, Zuschüsse werden gekürzt und Englischtests verschärft. Die Regierung schätzt das so 25% weniger Internationale Studenten nach Großbritannien kommen werden.
Was ich nicht verstehe ist. ob das ernsthaft ein Ziel der Regierung ist. In Deutschland betont man ja immer wieder wie gerne man die Qualifizierten an den Unis und sowieso im Land haben will. Akademiker, besonders internationale sind eigentlich gerne gesehen. Fördern die Wirtschaft und sowas alles. Die Tories scheinen das aber nicht zu wissen. Für sie sind Internationale Studenten offentsichtlich nur potentielle Einwanderer die Engländer Jobs wegnehmen könnten. Ich meine klar, Studenten sind ein faules Pack. Besonders die aus Übersee. Die nehmen ein Haufen Geld als Kredit auf, ziehen in eine Land mit einer merkwürdigen Kultur, die vor allem nicht Britischen Angst hat, nur um hier auf Kosten der Einheimischen zu leben.
Aber so ist das halt. Die Menschen die ein Land regieren tun das leider selten weil sie so viele gute Ideen haben. Vielmehr glauben sie, dass sie total tolle Führer abgeben, obwohl sie keine Ahnung haben was sie eigentlich tun wollen wenn sie an der Macht sind. Traurig, traurig...
Frei nach meinem neuen Lieblingszitat: "Das Land braucht mehr Staatsmänner (und Frauen), und keine Politiker (oder Politikerinnen). Politiker denken an die nächste Wahl, Staatsmenschen denken an die nächste Generation"...

Quiz:
Welchen US-Präsidenten habe ich hier zitiert? (Ich hoffe das habe ich nicht schonmal gefragt)

Montag, 21. März 2011

Mein Auftritt als Schauspieler

Am Sonntag durfte ich einen Statisten in dem Film einer Bekannten miemen. In ihrem Filmprojekt geht es um Courage. Eine Frau liegt verletzt am Boden wird aber demonstrativ ignoriert. Nur einer kleiner Junge hilft ihr, kann sie aber nicht retten. Das ganze ist sehr symbollastig gedreht und kommt ohne Worte aus. Der Ton soll an sich sehr sporadisch eingesetzt werden, wie mir mitgeteilt wurde. Natürlich habe ich den Film noch nicht gesehen, weil er ja noch gar nicht fertig ist. Aber das drehen hat trotz des bedrückenden Themas Spaß gemacht.
Ich weiß nicht ob ich den Film jemals sehen werden, aber ich bin gespannt. Meine Aufgabe war es übrings traurig auf der Beerdigung auszusehen; desinteressiert vorbeizulaufen (man sieht aber nur meine Füsse) und unter einer Maske einen Arzt zu geben, der sehr ernst ist. Und das ganz ohne Worte. Ich hatte also keine Chance zu zeigen was für ein schlechter Schauspieler ich bin. Dennoch lernt man nie aus und die Erfahrung war nett.
Auch zeigt es mir, dass es durchaus andere Studiengänge gibt in denen man interessante Sachen macht. Auch außerhalb der Geographie. Für besagte Bekannte ist dies nämlich eine Prüfungsleistung im Studiengang "Media Arts". Das wiederum ist ein Studiengang den es in Deutschland gar nicht gibt. Er umfasst die Lehren von Film, Musik, Kommunikationkunst, Druck und so ziemlich allem anderem was man eben unter Medienwissenschaften und Kunst fassen könnte. Es ist sozusagen der Rundumschlag auf alles interlektuell Kunst-Kulturelles was die Postmoderne so zu bieten hat. Man kann es also als die Geographie der Kunstwissenschaften bezeichnen.
Nun mag es den ein oder anderen überraschen zu erfahren das es sich dabei um einen ziemlich großen Studiengang handelt, was also relativ viele Menschen belegen. Böse Zungen könnten natürlich anmerken das dieser brotlose Studiengang Menschen für das Arbeitsamt ausbildet. Dem muss aber gar nicht so sein. In Großbritannien nämlich reicht es oft für normale "white collar" Beruf (also Büroangestellte) irgendetwas studiert zu haben. Was ist eigentlich oft egal. Deswegen kann man auch in England mehr oder weniger beliebig (zu schlecht dürfen die Noten auch nicht sein) Studieren was der Studienmarkt gibt. Und da man ja hier viel Geld fürs Studium bezahlt und entsprechendes Angebot bekommt, kann man eigentlich alles machen was man will.
Deswegen gibt es hier so viele KunststudentInnen und wenig Leute die Chemie machen. Das liegt allerdings auch an der Uni. Ich möchte nur noch einmal anmerken das mein Studiengang total seriös und anerkannt ist. Es gibt viele tolle Berufe da draußen, die nur auf einen warten. Man muss sie nur finden. Und wissen was man eigentlich will...

Sonntag, 20. März 2011

Unsere südliche Nachbarn

Gestern bin ich Menschen begegnet die auch dafür bekannt sind eher in ihrem Land zu verbleiben und ihr eigenen Süppchen zu kochen und in sofern irgendwie in England Gleichgesinnte treffen. Ich rede von Schweizern. Tatsächlich kann ich mich gar nicht erinnern in Deutschland jemals überhaupt Schweizern begegnet zu sein. Eigentlich schade, weil die Schweiz aus meiner Wahrnehmung ein ganz besonderes Land ist.
Interessant fand ich es zum Beispiel das besagte Schweizer, mit denen ich deutsch sprach, deutsch (also Hochdeutsch) nicht anders sprechen als eine Fremdsprache, was man auch gemerkt hatte. Irgendwie denkt man immer die Schweiz (Deutschsprachiger Anteil ca. 65%) ja genauso sei wie Süddeutschland (zumindest wenn man aus dem Norden stamm). Dies ist aber gar nicht so. Die Schweiz ist einfach die Schweiz.
Und die Schweiz hat einige Besonderheiten. So wurde mir erklärt das die Schweiz nicht nur noch Wehrdienst hat, sondern das dieser Dienst quasi das ganze Leben gilt. So ist muss man nach 9 Monaten regulären Dienst als Mann in der Schweiz immer mal wieder zu Wehrübungen und soll als Revervist immer Allzeit bereit sein. Wofür fragte sich allerdings auch mein Gegenüber und erklärte das er den Wehrdienst verweigert hat und deswegen mal locker doppelt so lange Zivildienst leisten muss, wenn er sein Studium abgeschlossen hat. Scheinbar ist auch in der Schweiz die Angst vor einer Invasion so groß, dass man auch die entsprechenden Schnellfeuerwaffen zu Hause lagern darf. Und das obwohl der aktuell größte Feind der Schweiz, Libyen, gerade andere Probleme hat, wie die Nachrichten verkünden. Das mit den Schusswaffen hat übrings das Volk in einer Volksabstimmung vor einiger Zeit nochmal bestätigt.
Volksabstimmungen, direkte Demokratie und auch Allparteienregierungen sind merkmale des Schweizer Staats und wirkt aus unserer Perspektive mit Regierung und Opposition manchmal merkwürdig hat aber einen gewissen Charme. Auch wenn die Rechten unter Christoph Blocher vor vier Jahren da einiges durcheinander gebracht haben. Die Idee das man in der Regierung einfach mal alle Gruppen einbindet und sogut es geht Kompromisse findet, ist doch was gutes?
Grundsätzlich führt das nämlich dazu das die Menschen innerhalb der Schweiz relativ zufrieden sind mit ihrem Staat weil sie ihn ja selbst bestimmen können. Wenn etwas schief läuft wie zum Beispiel das Minarettverbot, dann kann man schlecht die Politiker dafür verantwortlich machen, sondern nur die Mehrheit des eigenen Volkes. Sündenböcke sind da schwieriger. Natürlich hat das auch seine Schattenseiten und die Tatsache das die Schweiz sich oft isoliert und total erst 1982 das Frauenwahlrecht eingeführt hat darf nicht vergessen werden, wenn man sich über eine schön funktionierende Eisenbahn freut. Alles hat seine negativen Seiten, aber im Schweizer Modell wird nicht so stark polarisiert und aus Prinzip gestritten, wie so oft in Deutschland. Und das finde ich grundsätzlich gut. Wenn die Schweiz jetzt noch aktzeptiert das ihr Bankgeheimnis weltweit eher Menschen schadet als hilft, dann kann fast gar nicht mehr meckern (auch wenn man immer etwas zum meckern finden würde).
Ist schon interessant was man so alles im Ausland lernt. Alles in allem würde ich gerne mal in die Schweiz. Und nicht nur um Ski zu fahren.

Quiz:
Zürich war bei meiner Erasmuswahl tatsächlich Drittwahl. Wer kann vermuten was meine Zweiwahl war? Das Land reicht.

Freitag, 18. März 2011

St. Patricks Day

Was haben die Farbe Grün, ein vierblättriges Kleeblatt und Guiness gemeinsam? Richtig sie kommen von der irischen Insel. Dessen erinnert man sich immer am 17. März. Dann am 17. März ist der Weltbekannte St. Patricks Day. Auch England zeigen sich dann alle Iren ohne Scheu auf der Straße und der Wiskey und das Guiness fließt schon am Nachmittag in strömen. Man trägt grüne Sachen, setzt merkwürdige Kobolthüte auf und geniesst die Effekte die Alkoholkonsum und Verkleidungen auf die Menschen und ihr Verhalten haben. Karneval wird hier übrings nicht gefeiert, aber das wäre nach meiner Beobachtung auch gar nicht nötig. Wie bei uns an Karneval verhalten sich die Leute hier eigentlich fast jedes Wochenende. Und der St. Patricks Day ist da scheinbar nur eine Begründung die auch mal in der Woche zu tun.
Aber wer war dieser Patrick und was er so tolles gemacht. Historisch gesehen weiß das niemand so genau, aber seine Legende ist bekannt. Er war wohl Römer in Britannien und wurde als junger Mann nach Irland als Sklave verschleppt. Dort musste er hart arbeiten aber sein christlicher Glaube half ihm die Zeit durchzustehen. Mehr noch. Den Lehren Christus folgend fing er an die heidnischen Iren zu lieben und bemitleidete sie, weil sie ja keine Christen waren und folglich alle in die Hölle kommen mussten. Also befreite er sich und verließ Irland nur um Jahre später als Bischof zurückzukehren um die Iren zu bekehren. So kamen die Iren zu ihrem Nationalheiligen und zum katholischen Glauben. Damit die Geschichte übrings nicht so langweilig wurde, erzählt man sich auch das er alle Schlangen mit seinem Bischofsstab aus Irland vertrieben hat. Das Bild eines wehrhaften Bischofs, der mit seinen Stab tollkühn gegen Schlangen kämpft hat natürlich auch was heroisches.
Ich persönlich denke das die wenigsten St. Patricks Day Anhänger diese Geschichte überhaupt kennen. Zum Guiness trinken braucht man sie in der Regel nicht.
Interessant ist übrings warum in den letzten Jahrzehnten dieser Feiertag mehr und mehr auch in Englang begangen wird. Genau wie Helloween oder der Valentinstag ist die Popularität dieses Tages nicht in Europa sondern in den Staaten entstanden. Da vielen Iren nach Amerika ausgewandert sind, brauchten sie ein paar Sachen in der neuen Heimat die sie an ihre alte Heimat erinnerten. Da kam so ein Nationfeiertag ganz gut. Und wie alles was in den Staaten populär ist, kam es irgendwann wieder nach Europa zurück. Es ist schon ironisch das erst über so einen Umweg die Leute ihre uralten Bräuche wiedererfinden.

Quizfrage:
Das St. Patrick der Nationalheilige von Irland ist, wissen auch viele Nicht-Iren. Aber wer ist der Nationalheilige von England?

Mittwoch, 16. März 2011

Noch 500 Tage, 7 Stunden, 6 Minuten und 56

Gestern Abend war ich auf einem Vortrag über die Zukunft des britischen Transportswesen. Neben einem ziemlich guten Vortrag der mit weisen Worten endete hatte ich mal wieder mit Briten über Deutschland und England reden können. Die Weisheit bestand in der Feststellung das man mehr Staatsmänner (und Frauen) und weniger Politiker brauche. Politiker denken immer an die nächste Wahl; Staatsmenschen an die nächste Generation. Gemeint war natürlich Großbritannien (was sich mit meiner Beobachtung deckt, dass Engländer zu wenig ambitioniert sind), aber für Deutschland könnte es auch gelten.
Die Briten mit denen ich sprach allerdings sind davon weniger überzeugt. Als ich erklärt habe das ich aus Deutschland komme, fragte mich einer nur ganz trocken was ich denn hier (in der Vorlesung) will. Ich könne doch nichts von ihnen lernen. Ich meinte, lernen kann man immer und sei es wie man es nicht macht, aber die Anspielung hatte ich natürlich verstanden. Deutschland kann alles. Züge sind pünktlich (streikt die GDL immer noch?), Deutsche sind fleißiger und deutsche Produkte funktionieren. Im Gegensatz zu britischen.
Das letzteres möglicherweise wirklich stimmt wurde heute morgen in London bestätigt. Auf den Trafelgar Square hat man gestern eine Uhr eingeweiht. Wie bei so vielen Sportereignissen baut man ja gerne mal eine große Countdown-Uhr die anzeigt wie lange es noch dauert bis es los geht. Das sind ca. 500 Tage.
Diese Uhr ist heute morgen stehen geblieben. Nachdem sie einen Tag gelaufen ist. Das gibt einen schon zu denken und ist ziemlich peinlich. Aber es ist irgendwie britisch. Und wie heißt es so schön? Wer den schaden hat...
Übrings kann man absofort Tickets für die Spiele im nächsten Sommer käuftlich erwerben. Zumindest theoretisch, aber das Onlineportal hat zur Zeit Probleme...

Die Quizfrage von gestern gilt noch!

Dienstag, 15. März 2011

Six Nations

Am Wochenende habe ich mich mal mit etwas typisch britischen beschäftigt. Ich habe in einer Kneipe mit gefühlt ganz Plymouth ein Rugby-Spiel gesehen. Nicht irgendein Spiel, sondern das Spiel England gegen Schottland. Zur Zeit sind nämlich Six-Nations, die Europa-Meisterschaft im Rugby wenn man so will. Bei diesem Tunier treten die vier Mannschaften der "Home Nations" (England, Wales, Schottland und ganz Irland) und Frankreich und Italien gegeneinander an. Das sind gleichzeitig die Länder Europas in denen dieser Sport weit verbreitet ist. Deswegen kann man das nicht mit der Europameisterschaft im Fussball vergleichen wo theoretisch auch die Faröer Inseln (oder England) Meister werden könnten.
Nun ging es mir aber erstmal darum das Spiel überhaupt zu begreifen. Ein Mensch der besser infomiert war als ich (nämlich Eike) erklärte mir, dass es verboten ist den Ball nach vorne zu werfen ihn wohl aber nach vorne zu treten. Man darf den Ball nach hinten werfen und nach vorne tragen. Das führt dazu das einfach nur versucht wird den Ball irgendwie nach vorne zu bekommen und die Grundlinie des Gegeners zu erreichen. Der Gegner wiederrum versucht das zu verhindern. Deswegen geht es beim Rugby ganz schön rau zu. Da darf man umhauen sich in den Weg stellen und eine Mauer ist viel mehr eine Mauer als beim Fussball.
Man kann auf drei Arten Punkte erziehlen. Man schafft den Ball und einen passenden Spieler hinter die Grundlinie des Gegners. Das ist ein "try" und bringt 5 Punkte. Wenn man das geschafft hat darf ein Spieler mit einer "conversion", einem Tor was vom Feld geschossen wird um 2 weitere Punkte erhöhen. Das Tor ist über dem Boden und wird durch zwei riesige H-förmige Stangen markiert.
Wenn man es nicht ganz bis zum Ende schafft kann ein Spieler auch versuchen auf dem Feld ein Tor zu machen was "drop goal" heißt und nicht einfach ist. Das bringt genau wie Strafstoß, der so ähnlich wie eine "convention" ist 3 Punkte. Daneben gibt es noch zwei Standartsituation. Eine Art Pulk in dem die beiden Mannschaften versuchen die anderen einfach wegzudrücken oder umzuwerfen und ein Einwurf bei dem normalerweise ein Spieler in so einer Art Hebefigur nach oben gedrückt wird um den Ball (der aussieht wie ein Ei) zu fangen.
Ich großen und ganzen geht es also darum durch Gewalt oder Geschick sich durch oder an dem Gegner vorbei seinen Weg zu bahnen und dabei den Ball nicht zu verlieren. Das es dabei brutal zu geht zeigt, dass der Schiedsrichter (Franzose) wegen Verletzung ausgewechselt werden musst (er hat sich wohl was gezerrt).
England hat übrings nach einem wohl nicht so schönen Spiel (viele viele Fehler) 22:16 gewonnen. Damit haben sie bisher vier von fünf Turnierspielen gewonnen und haben den diesjährigen Pokal fast sicher. Nur viel Unglück können sie ihn noch verlieren. Schottland dagegen hat alle Spiele verloren.
Das Turnier wird übrings nicht an einem Ort in kurzer Zeit ausgetragen sondern über fünf Wochenenden jeweils in den teilnehmenden Ländern entschieden. Es spielen alle gegen alle jeweils einmal. Bei so wenigen Teilnehmern geht das.
Es war interessant, aber ich denke ich bleibe dennoch dabei Fussball in der Kneipe zu schauen, auch wenn meine Lieblingsmannschaft gerade ein wenig strauchelt. Dummerweise wird deutscher Fussball hier nicht übertragen...

Quizfrage:
Ich habe heute ein neues Klischee über Deutschland kennengelernt, was ich noch nicht kannte. Es ist keines was man oft hört und was man wahrscheinlich auch nicht als Bild auf einer Postkarte mitbringen könnte. Das Klischee wird wohl vor allem in den USA aber auch in England gepflegt. Es besteht aus zwei (englischen) Wörtern, einem Adjektiv und einem Substantiv. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das es jemand errät, aber ich freue mich über Versuche...

Die Lösung! Kein Kommentar...

Freitag, 11. März 2011

Land's End - die dritte

Auch bei einem dritten Besuch in Land's End wird es nicht langweilig. Es wurde neue Weg, neue Blickwinkel und neue Tiere gefunden. Aber die Bilder sollen mal für sich sprechen. Ein Bilderrätsel gibt es am Ende.

Quiz: Wer findet das Krokodil im folgenden Bild?

Dienstag, 8. März 2011

Totnes - Die Ökostadt

Südlich vom Dartmoor am Flüsschen Dart in Devon liegt das kleine Nest Totnes. Totnes gilt als typische kleines altes englisches Städtchen. Es hat enge Straßen, Tudor-Häuser und eine Teestube die an Anne of Cleves (Kleve) erinnert, der vierten Ehefrau von Heinrich VIII. Sie gehörte zu der Hälfte seiner sechs Frauen die die Ehe mit ihm überlebt hatte. Sie kam aus Deutschland (Rheinland) und soll Heinrich so gar nicht gefallen haben. Er hat sie erst kurz vor der Hochzeit kennengelernt und fand sie wohl langweilig und humorlos (wie er das festgestellt haben will ist unklar - sie sprachen nicht dieselbe Sprache). Jedenfalls hat er die Ehe relativ schnell wieder scheiden lassen. Angeblich wollte er sogar die Hochzeit selbst verhindern. Was allerdings Anne of Cleves mit Totnes zu tun hat, wusste auch die Teestube nicht.
Es lohnt sich ein Besuch in Totnes wenn man eben eine typische mittelalterliche Stadt sehen will. Was die Stadt darüberhinaus allerdings auch noch besonders macht ist ihr Status als Pionierstadt des "Transition Town Movements", der Bewegung für Städte in den Übergang. Übergang wohin? Nunja diese Städte (oder vielmehr ihre Bewohner) wollen total Öko sein. Sie wollen weniger Auto fahren, mehr lokale Produkte kaufen und weniger die Umwelt oder Menschen in anderen Ländern schaden. Eigentlich eine voll knorke. Wie erreichen sie das? Die Bewohner verpflichten sich weniger Auto zu fahren, Gemüse im eigenen Garten zu ziehen und es gibt sogar eine eigene lokale Währung, die man nur für lokale Produkte einsetzen kann. Ein Typ an der Uni von Plymouth hat dazu ein Handbuch geschrieben und bei einem meiner Dozenten promoviert.
Das dumme daran ist, dass ich das alles nicht bei meinem Besuch in der Stadt festgesellt habe, sondern nur in der Vorlesung gelernt habe. Ich finde das sagt doch zumindest ein wenig etwas über die Wirksamkeit aus. Eine Transition-Town in der Theorie stelle ich mir dann doch ein wenig progressiver vor als Totnes. Aber eigentlich kann mir das auch egal sein. Für schöne Bilder taugt die Stadt dennoch.

Montag, 7. März 2011

Von geliehenen Wörtern und falschen Freunden

Was haben das Hinterland, der Kindergarten, das Gesamtkunstwerk, das Waldsterben oder die Realpolitik gemeinsam? Es handelt sich dabei um sehr interessante Wortschöpfungen der deutschen Sprache, die so einmalig sind, dass sie es sogar in die englische Sprache geschafft haben. Ich bin mir sicher das wir alle englische Wörter in der Deutschen Sprache kennen, die nach Meinung vieler die deutsche Sprache verwässern. Was aber vielleicht einigen neu ist, das es auch deutsche Wörter in den englichen Sprachgebrauch geschafft haben.
Nach meiner Einschätzung gibt es dabei drei Arten von Wörtern. Eigennamen wie Gerichte oder Orte die aus irgendeinem Grund so besonders sind das sie sich auch im Englischen einzug gefunden haben. Wiener oder Frankfurter sind auch auf der Insel Würscht. Lederhosen oder Oktoberfest, beziehungsweise Autobahn und Fahrvergnügen (ein hoch auf die VW Werbung) zeigen das typische Bild des Deutschen im Ausland.
Die zweite Art sind eher akademische Begriffe die verwendet werden, weil sie in der deutschen Wissenschaft vor dem zweiten Weltkrieg geprägt wurden sind und dafür keine passende Übersetzung gab. Neben der Wissenschaft ist auch die Literatur eine gute Quelle. Das gibt es heute umgekehrt oft, aber das gute alte deutsche Interlektuellentum hat dennoch einige Wörter untergebracht, bevor die Deutschen die ewig bösen wurden. Weltschmerz und Schadenfreude finde ich dabei sehr lustige Beispiele. Wo wir gerade bei den Bösen sind. Luftwaffe, Wehrmacht, Blitzkrieg, Kaiser und auch Führer sind gänge Beschreibungen im englischen Alltag für Sachen die irgendwie mit deutschen zu tun haben. Politbuero wurde allerdings auch für die Soviets verwendet (warum auch immer).
Die letzte Kategorie sind ursprünglich deutsche Wörter die in der Übertragung deutlich anders verwendet werden. Blitz ist dafür ein gutes Beispiel. Der Weg von Blitzkrieg lässt sich noch nachvollziehen aber wenn man von einer "blitzed church" spricht, da muss man erstmal wissen, dass dies (von Deutschen) ausgebombt heißt. Fussball meint im Englischen Tischfussball, was in der Kneipe etwas Verwirrung einmal ausgelöst hat. Hinterland kenne ich eigentlich nur im militärischen Zusammenhang wird aber hier gerade in der Geographie sehr inflationär für ländliche Umgebung einer Stadt (oder ähnliches) verwendet. Fingerspitzengefühl hingegen wird nur im militärischen Zusammenhang verstanden.
Daran sieht man wiedereinmal das Elemente einer Kultur (besonders Sprache) nicht losgelöst existitiert sondern immer von anderen Richtungen beeinfluss wird. Den Kritikern der Sprachverpanschung (auch ein schönes Wort) sei gesagt, dass dies ein sehr normaler Prozess ist, der so alt ist wie die Menschen selbst. Sprachen haben sich immer und werden sich immer verändern. Manche verschwinden andere entstehen neu. So ist das im Leben. Wer mit das nicht glaubt der sollte mal ein Goethegedicht im Orginal lesen und auf Rechtschreibung überprüfen. Das soll nicht heißen das Rechtschreibung egal ist (auch wenn das in diesem Blog vielleicht anders wirkt), aber Überkorrektheit ist eher pedantisch als nötig. Aber vielleicht ist das auch nur Zeitgeist ;-)

Quizfrage:
Was meint man eigentlich mit "falschen Freunden" im Zusammenhang von Sprache?

Sonntag, 6. März 2011

Die Macht von Knete

Heute geht es nicht wie so oft um das liebe Geld. Es geht um ein britisches Kulturprodukt ohne gleichen. Ein zauberhaftes und gleichzeitig lustiges Duo, was nicht nur mich begeistert, sondern in vielerlei Hinsicht typisch für die Insel ist. Mit komischen Vorlieben, liebevollen Fehlern und all den kleinen Macken, die es ausmachen.
Ich rede von den Knetfiguren "Wallace & Gromit" Vor kurzem habe ich für einen Sonderpreis eine DVD käuflich erworben auf denen alle vier halbstündigen Filme drauf sind. Sollte es tatsächlich Menschen da draußen geben die nicht Wallace & Gromit (shame on you) werde ich mal kurz erklären wer sie sind. Es handelt sich dabei um Animationfiguren, die weder gezeichnet noch am PC erschaffen wurden sind. Sie sind wie gesagt aus Knete und werden durch das Stop-Motion-Verfahren zu leben erweckt. In ihren Abenteuern fliegen sie zum Mond, bekämpfen diebische Pinguiene, retten Schafe vor Cyberhunden und erwehren sich irrer Bäckermörderinnen. Im Kino haben sie sich sogar schon mit einem Werkanichen rumgeschlagen. Das Duo besteht aus Wallace einen etwas ungeschickten Erfinder aus Nordengland, der von Peter Sallis, einem in England sehr bekannten Schauspieler, sehr liebevoll gesprochen wird. Sei getreuer Hund Gromit sagt dagegen gar nichts und ist viel cleverer als sein Herrchen. Im Zweifel rettet er immer den Tag.
Das interessante an den Filmen sind die vielen kleinen Details die versteckt eingebaut zu entdecken sind. Allein das Verfahren selbst zeigt so viel Mühe und Handarbeit, dass man die Filme fast so bestaunen kann wie eine Kuckucksuhr aus dem Schwarzwald.
Neben Wallace & Gromit gibt es noch andere sehr schöne Sachen von den Schöpfern. So gibt es den herrlichen Film über eine Gruppe von Hühnern die von einer Farm flüchten wollen (Chicken run). Und soweit ich weiß hat es Shaun das Schaf inzwischen in Deutschland in die Sendung mit der Maus geschaft. Die kleinen kurzen Geschichten über die Umtriebe eines rebellischen Schafs auf einem typisch englichen Hof sind auch sehr schön.
Ich persönlich finde es ist schon irgendwie toll mit einem ironischen Zwinkern die ganzen Kleinigkeiten zu sehen, die England ausmachen und die mir früher dabei nicht aufgefallen sind. Dann ärgert man sich vielleicht auch nicht mehr so darüber sondern nimmt es mit Humor.

Quizfrage:
Warum sind Wallace & Gromit in der ersten Folge eigentlich zum Mond geflogen?

Freitag, 4. März 2011

Die britische Reviera

Revieras gibt es viele auf der Welt. Sie versprechen Strände, Sonne und Urlaub. Auch in England gibt es eine sogenannte Reviera. Sie liegt natürlich in der Nähe von Plymouth und heißt eigentlich Torbay. Die Torbay ist eine schöne Bucht an der Südostküste von Devon. Dort gibt es eigentlich drei Städte: Torquay, Paignton und Brixham, die aber vor ein paar Jahren formal zu der "Unitary Authority" mit dem passendem Namen Torbay zusammengefasst wurden sind. Allgemein spricht man hier allerdings die Orte in der Regel einzeln an.
Mit dem Versprechen von Sonne und Urlaub sind auch wir letzt Woche einmal dahin aufgebrochen. Torquay und Paignton sind touristisch geprägt wenn man es siedlungsgeographisch ausdrücken möchte. Es gibt einen großen Strand an dem direkt viele Hotels oder bessere Pensionen liegen. Die billigeren liegen weiter drinnen zusammen mit den Ferienhäusern der Menschen, die sich ein Ferienhaus leisten können. Es gibt einen Pier, auf dem man Geld in Automaten stecken kann oder in Hüpfburgen und auf Trampolinen rumspringen kann (auch gegen Geld). Einkaufsstraßen mit noch mehr Spielhallen und Souveniersläden laden zu noch mehr Geldausgeben ein. Dennoch sind diese Orte für meinen Geschmack zu sehr Disneyland und zu wenig subjektiv schön.
Ganz anders ist Brixham, was ganz am Ende der Torbay liegt. Auch hier hat die Tourismusförderung zugeschlagen, aber irgendwo hat dieser Ort mehr sein Flair als Fischerort behalten. Tatsächlich ist die Geschichte des Ortes durch den Fischfang geprägt, was bis heute (wenn auch viel geringer) anhält. Ich finde es das größte geschichtliche Ereigniss des Ortes sagt viel über seine Bedeutung aus. Wärend der "Glorious Revolution" landete der Holländer und von da an auch König von England Wilhelm III. in Brixham und vertrieb seinen bösen Vorgänger Jakob II. Wilhelm ist zwar König geworden hatte aber nicht mehr so viel zu sagen, denn das Parlament bestimmte von da an was passiert. Er war der erste König der "nur gut auf einem Pferd aussehen musste". Ich habe keine Ahnung warum er ausgerechnet in Brixham gelandet ist, aber ich habe den Verdacht, dass es keine Absicht war. Von Holland aus gibt es nun durchaus Ort in England die schneller zu erreichen sind. Brixham liegt nämlich eigentlich soweit ab vom Schuss, dass dort selten was bedeutendes passiert.
Aber heute steht eine Statur von König Wilhiam III. dort. Ganz in der Nähe der Statur liegt eine der Auswüchse der Tourismusförderung: Ein Nachbau der "Golden Hind", dem Flagschiff von Drakes Weltumsegelung. Das zeigt auch mal das Tourismusauswüchse gar nicht so schlecht sein müssen. Als Fan von Segelbooten im allgemeinen und alten im besonderen, wurde natürlich auch mal ein nicht so kleiner Betrag investiert und das Schiff von Innen zu sehen. Dieses Schiff, was nicht viel größer scheint als das Haus in dem ich gerade wohne, beherbergte über 60 Mann (und keine Frau!) für drei Jahre auf einer Fahrt um die ganze Welt. Ich weiß nicht ob man die Menschen damals mehr bewundern oder bedauern sollte. Angenehm war diese Reise bestimmt nicht.
Nach der Bootsbesichtigung und einer Portion Chips (Fisch ist teuer geworden), sind wir an das Ende der Torbay gelaufen, auf einem Felsen der ziemlich beeindruckend mit seiner Spitze ins Meer zeigt. Natürlich haben wir erstmal aufgrund von mangelnder Ausschilderung (was leider nicht das erste und bestimmt nicht das letzte Mal war) verlaufen und mussten uns buchstäblich durch den Busch kämpfen. Aber wir haben die Spitze dann doch noch erreicht und wurden mit einer sehr schönen Aussicht belohnt. Über brütenden Möwen (Naturschutzgebiet!) haben wir dann noch eine Pause gemacht und sind dann aus Angst vor einer dicken dunklen Wolke schnell wieder zurückgegangen.
Ich war leider noch nie an der richtigen Reviera, aber die englische Reviera kann schon das Erfüllen was ihr Name verspricht. Ein wenig Urlaubsgefühl. Auch im Februar.

Quizfrage:
Wer weiß außer Menschen die auch schon mal auf der Golden Hind waren (sorry Heike), wo bei Schiffen aus jener Zeit die Toilette war?

Donnerstag, 3. März 2011

Wenn die Sonne raus kommt

Wettertechnisch war heute ein schöner Tag. Die Sonne schien die ganz Zeit und alle Menschen freuten sich über das sonnige Wetter. Ich hörte die Worte Sommer und Sonnenschein. Auch das Outfit der Menschen auf der Straße veränderte sich.
Die Menschen trugen weniger, was für Engländer, die auch im Winter gerne wenig anhaben, schon noch eine Steigerung ist. Die Röcke und Shorts mussten gar nicht erst rausgeholt werden. Nur die Leggings und Strumpfhosen verschwanden. Es zeigt sich wieder das die Briten erstens ziemlich abgehärtet gegen Kälte sein müssen und zweitens kein Maß dafür haben wann ein "hippes" und "modisches" Outfit sich in eine übertriebene Lächerlichkeit verwandelt. Zumindest aus kontinentaleuropäischer Sicht. Auch war am Nachmittag das Freiluftcafe, was vor kurzem in der Nähe der Uni aufgemacht hat, so voll wie ich es noch nie gesehen habe. Ich finde übrings immer noch, dass es geschäftsmäßig wenig Sinn macht ein Cafe, was keine Innenräume hat zwei Wochen vor Weihnachten zu eröffnen. Naja das gehört wohl zu England. Die gute Idee wird selten zuende gedacht.
Übrings auch wenn heute den ganzen Tag die Sonne geschienen hat, so bedeutet das nicht das es sonderlich warm war. Ganz im Gegenteil. Kurzer Exkurs zur Wetterkunde: Wenn im Sommer die Sonne scheint, dann ist es wärmer als wenn Wolken die Sonne behindern. Erscheint logisch. Im Winter allerdings gilt wenn keine Wolken da sind, dann ist es kälter als wenn Wolken da sind. Das liegt daran das Wolken zumindest ein wenig Wärme bewahren können und im Winter wie eine dicke flauschige Decke (mein liebster Inventargegenstand an kalten Tagen) sich über das Land zieht und uns alle warm hält. Zumindest wenn es nicht regnet. Die Wintersonne hingegen sieht schön aus, kann aber nicht so viel heizen, wie die Wolken bewahren. So ist das mit dem Wetter.
Dieses schien aber dem Typen der mir heute an der Uni entgegenlief nicht klar zu sein oder einfach völlig egal. Denn dieser hatte eine kurze Hose, Hawaiihemd und Flip-Flops an. Da wurde mir spontan ziemlich kalt. Trotz Wintermantel und Schal.

Midterm-Break

Letzte Woche habe ich festgestellt, dass es in England etwas gibt, was zwar irgendwo selbstverständlich ist, dennoch überrascht wenn man es sieht. Es sind Schulferien hier in England. Plötzlich sieht man überall Kinder und Jugendliche Tagsüber in der Stadt oder Familien an den Stränden und auf den Wanderwegen (zumindest wenn es nicht regnet).
Zwar ist die Erkenntnis von Schulferien doch ziemlich banal, die Tatsache, dass man davon überrascht wird dann doch interessant. Das zeigt irgendwo dann doch das der eigene Blick doch der eines Erwachsenen ist. Da haben Schulferien erstmal nichts zu suchen. Schön ist es eigentlich auch in England Kinder zu beobachten oder vielmehr sie reden zu hören. Wenn man eine Fremdsprache erlernt muss man sie in der Regel nur bei Erwachsenen oder bei älteren Schülern anwenden. Wenn man an die Leute denkt von denen man oder mit denen man lernt, dann kommt man nie zu den kleinen Kindern. Dabei ist es faszinierend Englisch von Kindern zu hören, weil sie es zwar wie selbstverständlich sprechen, aber viele Fehler machen und eine einfache Sprache benutzen. Das eröffnet völlig neue Betrachtungen.
Wahrscheinlich vergessen wir zu oft, dass auch die Kinder einen besonderen Blick auf die Welt haben, der sich durchaus auch einer genauen Betrachtung wert ist. In dem betreben schnell Erwachsen zu werden um von der Welt ernst genommen zu werden, vergessen wir vielleicht manchmal das die kindliche Perspektive selbst durchaus ernstzunehmen ist. Ich persönlich fand es als Kind und Jugendlicher immer sehr beleidigend, dass die eigene Meinung maginalisiert wurden ist, obwohl sie sich durchaus aus Richtig erweisen kann. Manchmal sieht man als Kind andere Dinge, die einen auf den richtigen Weg bringen können. Und das ist hier wörtlich gemeint.
Im übringen bin ich sogar selbst ein wenig von den Ferien betroffen, weil meine Mitbewohnerin letzte Woche ziemlich lautstarken Besuch hatte. Im Nachhinein erscheint es nur zu logisch, das die Ferien und der Besuch der jungen Menschen nicht zufällig in den gleichen Zeitraum fielen. Das zeigt mir dann doch ein wenig wie lange meine Schulzeit her ist.
Vielleicht sollte man manchmal in dem Drang voranzukommen eine Pause machen und sich mit den Dingen beschäftigen die eigentlich hinter einem liegen. Nicht umsonst ist Ferien und Pause im englischen dasselbe Wort.

Dienstag, 1. März 2011

Das war der Tag im Matsch

Manche Ausflüge wird man nicht so schnell vergessen. Vielleicht weil die Aussicht so schön war oder etwas besonderes passiert ist. Vielleicht war es auch einfach einer dieser Tagen an denen alles gestimmt hat. Letzten Freitag jedenfalls werde ich schon allein deswegen nicht vergessen, weil die Spuren davon noch an meinen Schuhen und meiner Jacke sichtbar sind.
Ich war mit Heike in Polperro. Polperro ist eines der total orginalen Fischerdörfer in Cornwall und lädt gerade außer der Season mit kaltem Wetter und mehr oder minder von Touri befreiten Straßen ein. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Polperro liegt gar nicht soweit von Plymouth entfernt. Neben dem Fischen haben sich die Leute in dieser Gegend auch mit weniger legalem Mittel beschäftigt. Schmuggeln war dort nämlich mal ganz groß und sorgte dafür das die Menschen viele exotische Dingen hatten. Von wegen Hinterwäldler.
So viel zum Ort wo es hingehen sollte. Der Weg dahin war schonmal interessant. Man kann nämlich mit dem Zug nach Looe fahren was wenige Meilen von Polperro liegt, größer ist und im Sommer als der Spielplatz von Plymouth gilt. Damit sind die Tagesausflügler gemeint. Am Bahnschalter gab es auch schon die ersten Probleme. Da Looe dem englischen Wort Loo, was da heißt 'Klo', sehr ähnlich ist, fand ich es ein wenig merkwürdig zu sagen wo man hinwill. So frei nach dem Motto: "Wo wollen sie hin? Auf das Klo?" - "Nein, nach Kloe"
Da die Gegensprechanlage der First Great Western nicht so toll war, durfte ich dreimal sagen wohin ich wollte. Naja. Die Zugfahrt in einer "Konservendose", wie Heike sie getauft hatte war auch recht lustig. Nachdem man in Liskeard umgestiegen ist, fuhr man eine Strecke lang, die wohl von einem Vierjährigen oder von einem Hobbymodelbahner entworfen wurde. Denn die Strecke ging erst in die völlig falsche Richtung nur um dann einen riesen Bogen zu machen. Dann ging es unter der Hauptlinie durch, wieder um eine Kurve sodass man parallel zu dem Bahnhof ist wo man eben umgestiegen war. Jetzt fährt man in einen Bahnhof ein, der ungefähr 400 Meter vom letzten entfernt war. Luftlinie. Die Eisenbahn hatte gefühlte zehn Meilen hinter sich. Dann änderte der Zug die Fahrrichtung und fuhr wieder in die andere Richtung. Man konnte schon das Gefühl haben, der Zug hat sich verfahren. Wikipedia schiebt das allerdings auf die Topographie.
In Looe nahmen wir den Bus, der auch nicht wirklich den direkten Weg nach Polperro nahm. Dort bestaunten wir im Neben das Meer, die Felsen und das Fischerdörflein, nahmen ein zweites (engliches) Frühstück ein und machten uns auf dem Weg an der Küste entlang zurück nach Looe zu laufen. An sich eine schöne Idee. Dummerweise regnete es und der Weg war schlammig. Und damit meine ich nicht ein wenig schlammig, sondern vielmehr habe ich jetzt eine Ahnung warum man im Mittelalter auch ohne Karren festsitzen kann.
Ich habe Erfahrung mit Schlamm. Meine Eltern wissen das, aber im dem Ausmaß habe ich es noch nicht erlebt. Irgendwie habe ich erwartet, dass ausgewiesene Wanderwege auch im Winter begehbar sind. Nicht in England. Auch habe ich verflucht, dass ich meine Wanderschuhe aus Gewichtsgründen in Deutschland gelassen habe.
Dennoch haben wir es mit Humor genommen und uns im Zweifel den Schmutz wieder vom Arsch abgewischt und weiter gemacht. Zwischenzeitlich haben wir Schafe verfolgt, die dann lustig hoch gesprungen sind und haben Fussspuren bewundert. Irgendeine waghalsige Frau ging den weg offentsichtlich mit Stiefeln die keine kleinen Absätze hatten. Außer ganz am Anfang und ganz am Ende haben wir übrings nur einen Menschen getroffen, der eine gelbe Regenjacke trug, die allerdings auch an manchen Stellen sehr braun war. Der graniose Hinweise, dass es dort wo er her kam verdammt matischig ist, habe ich nur mit dem Hinweis beantwortet, dass es dies auch auf der anderen Seite so sei. Wir haben auch Slogan gefunden für die man den Coastal Path bewerben könnte. Heike erfand "Mach es wie Scrat (aus Iceage) und folge der Eichel" Der Weg wurde nämlich immer mit einer Eichel ausgeschildert. Ich fand "Sei nahe an der Natur und teile die Weg mit dem Bach" auch nicht schlecht. Auf dem Großteil des Weges war nämlich immer ein Wasserlauf in der Mitte. Das könnte ein Grund für den Zustand gewesen sein. Entwässerungsrinnen kennt man wohl im Land des Regens nicht.
Auch schön waren die Treppen an besonders steilen Stellen. So ähnlich wie den Lemmigen (aus dem PC-Spiel) ging wohl den englischen Treppenbauern auch mal mitten drin das Material aus und genau wie bei den Lemmingen stört sie das nicht und sie machen einfach so weiter. Ein echtes Abenteuer. Auch außerhalb der Enterprise Uni.
Nach ca. drei Stunden haben wir tatsächlich Looe erreicht und haben sogar ein Cafe gefunden was noch offen hatte und uns mit Schmutzsachen auch rein gelassen hat. Mit einem Creamtea und heißer Schockolade im Bauch ging es dann wieder zurück nach Plymouth.
Eigentlich ein schöner Tag. Auf jedenfall nicht so schnell zu vergessen.