Am Sonntag durfte ich einen Statisten in dem Film einer Bekannten miemen. In ihrem Filmprojekt geht es um Courage. Eine Frau liegt verletzt am Boden wird aber demonstrativ ignoriert. Nur einer kleiner Junge hilft ihr, kann sie aber nicht retten. Das ganze ist sehr symbollastig gedreht und kommt ohne Worte aus. Der Ton soll an sich sehr sporadisch eingesetzt werden, wie mir mitgeteilt wurde. Natürlich habe ich den Film noch nicht gesehen, weil er ja noch gar nicht fertig ist. Aber das drehen hat trotz des bedrückenden Themas Spaß gemacht.
Ich weiß nicht ob ich den Film jemals sehen werden, aber ich bin gespannt. Meine Aufgabe war es übrings traurig auf der Beerdigung auszusehen; desinteressiert vorbeizulaufen (man sieht aber nur meine Füsse) und unter einer Maske einen Arzt zu geben, der sehr ernst ist. Und das ganz ohne Worte. Ich hatte also keine Chance zu zeigen was für ein schlechter Schauspieler ich bin. Dennoch lernt man nie aus und die Erfahrung war nett.
Auch zeigt es mir, dass es durchaus andere Studiengänge gibt in denen man interessante Sachen macht. Auch außerhalb der Geographie. Für besagte Bekannte ist dies nämlich eine Prüfungsleistung im Studiengang "Media Arts". Das wiederum ist ein Studiengang den es in Deutschland gar nicht gibt. Er umfasst die Lehren von Film, Musik, Kommunikationkunst, Druck und so ziemlich allem anderem was man eben unter Medienwissenschaften und Kunst fassen könnte. Es ist sozusagen der Rundumschlag auf alles interlektuell Kunst-Kulturelles was die Postmoderne so zu bieten hat. Man kann es also als die Geographie der Kunstwissenschaften bezeichnen.
Nun mag es den ein oder anderen überraschen zu erfahren das es sich dabei um einen ziemlich großen Studiengang handelt, was also relativ viele Menschen belegen. Böse Zungen könnten natürlich anmerken das dieser brotlose Studiengang Menschen für das Arbeitsamt ausbildet. Dem muss aber gar nicht so sein. In Großbritannien nämlich reicht es oft für normale "white collar" Beruf (also Büroangestellte) irgendetwas studiert zu haben. Was ist eigentlich oft egal. Deswegen kann man auch in England mehr oder weniger beliebig (zu schlecht dürfen die Noten auch nicht sein) Studieren was der Studienmarkt gibt. Und da man ja hier viel Geld fürs Studium bezahlt und entsprechendes Angebot bekommt, kann man eigentlich alles machen was man will.
Deswegen gibt es hier so viele KunststudentInnen und wenig Leute die Chemie machen. Das liegt allerdings auch an der Uni. Ich möchte nur noch einmal anmerken das mein Studiengang total seriös und anerkannt ist. Es gibt viele tolle Berufe da draußen, die nur auf einen warten. Man muss sie nur finden. Und wissen was man eigentlich will...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen