Gestern bin ich Menschen begegnet die auch dafür bekannt sind eher in ihrem Land zu verbleiben und ihr eigenen Süppchen zu kochen und in sofern irgendwie in England Gleichgesinnte treffen. Ich rede von Schweizern. Tatsächlich kann ich mich gar nicht erinnern in Deutschland jemals überhaupt Schweizern begegnet zu sein. Eigentlich schade, weil die Schweiz aus meiner Wahrnehmung ein ganz besonderes Land ist.
Interessant fand ich es zum Beispiel das besagte Schweizer, mit denen ich deutsch sprach, deutsch (also Hochdeutsch) nicht anders sprechen als eine Fremdsprache, was man auch gemerkt hatte. Irgendwie denkt man immer die Schweiz (Deutschsprachiger Anteil ca. 65%) ja genauso sei wie Süddeutschland (zumindest wenn man aus dem Norden stamm). Dies ist aber gar nicht so. Die Schweiz ist einfach die Schweiz.
Und die Schweiz hat einige Besonderheiten. So wurde mir erklärt das die Schweiz nicht nur noch Wehrdienst hat, sondern das dieser Dienst quasi das ganze Leben gilt. So ist muss man nach 9 Monaten regulären Dienst als Mann in der Schweiz immer mal wieder zu Wehrübungen und soll als Revervist immer Allzeit bereit sein. Wofür fragte sich allerdings auch mein Gegenüber und erklärte das er den Wehrdienst verweigert hat und deswegen mal locker doppelt so lange Zivildienst leisten muss, wenn er sein Studium abgeschlossen hat. Scheinbar ist auch in der Schweiz die Angst vor einer Invasion so groß, dass man auch die entsprechenden Schnellfeuerwaffen zu Hause lagern darf. Und das obwohl der aktuell größte Feind der Schweiz, Libyen, gerade andere Probleme hat, wie die Nachrichten verkünden. Das mit den Schusswaffen hat übrings das Volk in einer Volksabstimmung vor einiger Zeit nochmal bestätigt.
Volksabstimmungen, direkte Demokratie und auch Allparteienregierungen sind merkmale des Schweizer Staats und wirkt aus unserer Perspektive mit Regierung und Opposition manchmal merkwürdig hat aber einen gewissen Charme. Auch wenn die Rechten unter Christoph Blocher vor vier Jahren da einiges durcheinander gebracht haben. Die Idee das man in der Regierung einfach mal alle Gruppen einbindet und sogut es geht Kompromisse findet, ist doch was gutes?
Grundsätzlich führt das nämlich dazu das die Menschen innerhalb der Schweiz relativ zufrieden sind mit ihrem Staat weil sie ihn ja selbst bestimmen können. Wenn etwas schief läuft wie zum Beispiel das Minarettverbot, dann kann man schlecht die Politiker dafür verantwortlich machen, sondern nur die Mehrheit des eigenen Volkes. Sündenböcke sind da schwieriger. Natürlich hat das auch seine Schattenseiten und die Tatsache das die Schweiz sich oft isoliert und total erst 1982 das Frauenwahlrecht eingeführt hat darf nicht vergessen werden, wenn man sich über eine schön funktionierende Eisenbahn freut. Alles hat seine negativen Seiten, aber im Schweizer Modell wird nicht so stark polarisiert und aus Prinzip gestritten, wie so oft in Deutschland. Und das finde ich grundsätzlich gut. Wenn die Schweiz jetzt noch aktzeptiert das ihr Bankgeheimnis weltweit eher Menschen schadet als hilft, dann kann fast gar nicht mehr meckern (auch wenn man immer etwas zum meckern finden würde).
Ist schon interessant was man so alles im Ausland lernt. Alles in allem würde ich gerne mal in die Schweiz. Und nicht nur um Ski zu fahren.
Quiz:
Zürich war bei meiner Erasmuswahl tatsächlich Drittwahl. Wer kann vermuten was meine Zweiwahl war? Das Land reicht.
Kanada war wohl die Erstwahl, so tippe ich auf Norwegen (oder Finnland).
AntwortenLöschenEine schöne Woche
Liebe Grüße
Da ja jetzt wer anders geantwortet hat, darf ich wohl: es war Oulu in Finnland. LG, H.
AntwortenLöschenLeider ist Oulu in Finnland, wie ganz Finnland und Norwegen falsch. Sorry...
AntwortenLöschenKanada war auch nicht meine Erstwahl sondern eine nicht realisierte Alternative. Das Erasmusprogramm umfasst ja auch nur Europa.
Meine Erstwahl war natürlich Plymouth!
Der Wettbewerb ist also noch offen!
Ok, ist ja nicht nachprüfbar.
AntwortenLöschen2. Versuch Malta
3. Versuch Russland
Mehr Versuche werde ich nicht machen.
Italien
AntwortenLöschenKann ich italienisch oder russisch? Würde ich gerne aber das kann ich nicht. In Schweden oder genau in Lund hätte mit Englisch durchkommen können. Deswegen habe ich das als Zweitwahl angegeben.
AntwortenLöschenna in Italien reicht doch Latein, oder? *g*
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