Mittwoch, 30. März 2011

Kreuzchen machen

Heute lag Post bei uns im Flur die an mich adressiert war. Ich darf in England wählen gehen. Im Mai sind Wahlen für den "City Council", den Stadtrat. Gleichzeitig soll über eine Reform des Wahlsystems abgestimmt werden.
Jetzt wird dich der ein oder andere Fragen: "Darf der das?" Ich bin ja schließlich kein Untertan ihrer Majestät, kein Staatsbürger der Britischen Inseln oder des Vereinigten Königreich oder was auch immer man in England alles sein kann. Als ich zuletzt auf keine Pass geschaut habe, stand da immer noch "Bundesrepublik Deutschland" auf dem Deckel. Und wie ich gerade in einer Hausarbeit geschrieben habe ist es nur Staatsbürgern vorbehalten zu wählen. Das gehört zu den Rechten der Staatsbürger. Dabei ist es egal ob man in dem Land gerade ist oder nicht. Wäre am Sonntag Bundestagswahlen, würde ich auch daran teilnehmen können, selbst wenn ich gerade im Ausland lebe. So ist das. Aber wenn ich als Ausländer in einem Land lebe, dann bin ich ja kein Staatsbürger diese Landes, deswegen steht es mir auch nicht zu dort zu wählen. Grundsätzlich zumindest.
Auf meinen Passdeckel steht aber noch eine Kleinigkeit über dem Namen meines Landes. Nämlich "Europäische Union" Wie wahrscheinlich alle Leser und Leserinnen dieses Blogs bin ich nämlich gleichzeitig auch Bürger der Europäischen Union. Das bedeutet ich darf in der EU all das machen was ich Deutschland auch machen darf. Ich darf wohnen wo ich will, arbeiten zu den Bedingungen die für alle gelten und werde auch die Fürsorge des Staates darf bei mir nicht aufhören. Würde ich hier in England arbeiten gelten für mich die gleichen Bedingungen des Mindeslohns und des Arbeitsschutz. Wenn ich krank werde muss sich der "National Health Service" um mich kümmern. Und ich darf eben auch wählen. Zumindest auf dem kommunalen Level. Und der Stadtrat ist genau das.
Ich kann also einen Abgeordneten wählen (in England wählt man keine Parteien direkt, sondern nur deren Kanidaten) und ihn ins Rathaus schicken. Ich kann sagen ob ich der Meinung bin das Wahlsystem in England muss reformiert werden. Dies ist zwar keine zwingende Volksabstimmung, mehr eine offizielle Meinungsumfrage, aber dennoch interessant. Es geht um nicht weniger als der Schwenk von einem Mehrheitswahlrecht zu einem Verhältniswahlrecht, wie in Deutschland. Die kleinen LibDems fordern nämlich genau das von ihrem Koaltionpartner den konservativen Tories. Das würde bedeuten, dass Koalition wie in Deutschland häufiger würden, da nicht mehr nur die beiden großen Parteien Labour und Tory die Mehrzahl der Parlamentssitze bekommen würden.
Nun kann mir die Wahl eigentlich allerdings egal sein, weil ich im April ja wieder zurückreise und Plymouth und England selbst sobald nicht wiedersehen werde. Aber ich könnte auch Briefwahl beantragen. Das Recht dazu habe ich.

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