Heute ist es wieder soweit. Der Blog geht weiter. Ich hoffe alle hatten ein nettes Weihnachtsfest und sind halbwegs wenig ins neue Jahr gerutscht.
Ich bin seit heute wieder unterwegs zurück nach Plymouth. Diesmal soll die Reise vier Tage dauern. Das ist allerdings diesmal so geplant. Die erste Etappe von Kassel nach Aachen verließ ohne Zwischenfälle und alle Züge waren pünktlich und zuverlässig. Ich finde das in den letzten Wochen sehr viel böses über unsere Eisenbahn gesagt und geschrieben wurden ist. Aber für jemand der aus Englang kommt, muss ich schon anmerken wie wunderbar hier alles läuft. Klar, die Bahnen kamen oft zu spät (worunter ich auch an Weihnachten gelitten habe), aber sie fahren doch! Und das bei ca. 10cm Schnee. In England geht ab 2cm nichts mehr! Aber das hatten wir ja schon...
Interessant war meine Reise aber dennoch! Ich habe in Paderborn in Ost-Westfalen (die dämlichste Landesbezeichnung, die ich kenne) gelernt, dass dort ein Heiße Schockolade ein Kakao ist, ein Vollkornbrot Kernbrot heißt und das eine Schulbrötchen sowas wie ein Schockocroissant ist. Nicht fiktiver Dialog mit der Bäckereifachangestellten:
"Ich hätte gern eine heiße Schockolade"
"Sie meinen wohl einen Kakao?"
"Mag sein... Und ein, äh, Schulbrötchen?"
"Gerne. Kennen sie das etwa nicht?"
"Nein, ich komme nicht von hier"
"Na dann gebe ich ihnen noch ein Kernbrot zum probieren mit..."
"Äh? Okay?"
Ja, so ist das wenn man durch Deutschlands Bäckereien reist. Idee für Masterarbeit: Geographische Verbreitung von Bäckereiproduktnamen. Titel: "Geographie des Brötchens"
Auch habe ich gelernt, dass es in Paderborn eine Zeitung gibt, die "Der Patriot" heißt. Scheint einfach eine Lokalzeitung zu sein. Wenn man sie aber in der Auslage neben dem "Neuen jüdischen Forum" und dem "Hurriet" liegen sieht, dann denkt man eher an was anderes.
Von Paderborn aus, bin ich dann ohne weitere Umstiege nach Aachen gereist, mit einem Zug der passenderweise NRW-Express heißt. Das Express sei mal dahingestellt, aber dieser Zug hat gefühlt tatsächlich in allen bedeutenden Städten des "schönen" Nordrhein-Westfahlen gehalten. Essen, Köln, Dortmund, Düsseldorf und sogar in Hamm. In Europas Kulturhauptstadt sozusagen. Auch wenn das Ruhrgebiet diesen Titel vor 6 Tagen abgeben musste. In Bielefeld hat der Zug übrings nicht vorbeigefahren, aber das ist A nicht bedeutend und B nicht existent.
Wärend ich durch das verschneite Land reiste (Ich habe Deutschland als ganzes noch nie so weiß gesehen), habe ich versucht meine heiße Schockolade (ach nee Kakao) mit Sahne nur mit einem Strohalm zu trinken. Der Trick ist, wie ich herausgefunden habe, einfach die Sahne unterrühren. Das mag unbedeutent vorkommen, aber ich war sehr stolz auf mich, als ich es herausgefunden habe. Man freut sich eben über die einfachen Dinge des Lebens.
Nun bin ich in Aachen, der deutschen Grenzstadt schlecht hin. Aachen gilt ja wegen Karl dem Großen als so eine Art klassische europäische Hauptstadt. Vielleicht ist sie deswegen im Ausland unter ihrem französischen Namen Aix-la-Chapelle und nicht ihrem deutschen Namen bekannt. Aber den kann ich mir weder merken noch kann ich ihn richtig aussprechen.
Bevor ich morgen planmäßig mit dem Eurostar durch den Eurotunnel wieder in das Land reise was nicht so gerne zu Europa gehört, verbringe ich hier erstmal wieder meine letzte Nacht in Deutschland. Aufgenommen hat mich mein alter Freund Eike. Der ist übrings nicht wirklich alt - ich kenne ihn nur schon ziemlich lange, aber das sagt man bekanntlich ja so.
Ich hoffe morgen läuft alles planmäßig. Der Eurostar wird ja schließlich auch von Engländern betrieben.
und Franzosen :)
AntwortenLöschenIch wünsche Dir, dass alles gut klappt!
Karten
Franzosen traue ich auch zu eine Bahn zu betreiben ;-)
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