Am Wochenende habe ich gleich auf zwei Wege die Stadt in der ich nun lebe kennenlernen können. Das eine war eine "Open Bus Tour", das andere ein "Boat Trip". Ich habe also die Stadt vom Lande und vom Wasser aus erkunden können. Und es ist eine wirklich schöne Stadt!
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Die Innenstadt |
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Die Stadt selbst ist mit ca. 250.000 Einwohnern eine der größern von Großbritannien und von England. Sie ist neben Southempton einer der bedeutendsten Häfen des Landes an der Südküste. Wenn man durch die Stadt und insbesonders durch die Uni läuft, kommt einem die Stadt allerdings viel kleiner und auch schöner vor als diese Fakten vielleicht vermuten lassen. Zwar ist die Stadt direkt am Meer (also mehr oder minder im Atlantik) gelegen, ist aber anders als die meisten deutschen Küstenstädte alles andere als Flach. Die Stadt ist durchzogen von sanften und teilweise gar nicht so sanften Hügeln. Dadurch fällt die größe der Stadt gar nicht so auf.
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Barbican |
Tatsächlich ist zum Beispiel der größte Marinestützpunkt Westeuropas in Plymouth. Dieser ist allerdings von der Innenstadt aus gesehen gut hinter einem Hügel verborgen. In diesem Stützpunkt ankern im Moment übrings nicht nur britische Kriegsschiffe. Auf unserer Bootstour haben wir auch Schiffe aus den Niederlanden und Deutschland sehen können. Die "Bayern" und die "Hamburg" lagen im Hafen. Ob die Besatzungen der beiden Schiffe auch die Bundesländer repräsentieren war nicht zu erkennen, ist wohl aber eher unwahrscheinlich. Ich fand zumindest die Vorstellung von bayrischen Seefahrern irgendwie witzig.
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Blick von der Hoe |
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Wo wir gerade beim deutschen Militär sind: Neben der Marine hat auch die deutsche Luftwaffe ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Aber anders als die Besuche der modernen deutschen Marine waren diese nicht in Freundschaft. Plymouth gehört zu denen von der deutschen Luftwaffe am meisten zerbomten Städte im Vereinigten Königreich. Dies hat sich im besonderen in der Innenstadt zugetragen, weswegen diese einer bundesdeutschen Innenstadt nicht unähnlich ist. Große breite Einkaufsstraßen aus Beton.
Aber glücklicherweise hat dieser schreckliche Krieg nicht alles zerstört. Ein großer Teil der Altstadt (Barbican) steht auch heute noch und erinnert an die golden Zeiten der Vergangenheit und den großen Ereignissen um Francis Drake und der Mayflower.
Francis Drake gilt als einer der größte englischen Seefahrer. Er hat unter anderem gegen die spanische Armada gekämpft und damit England vor einer Invasion bewahrt und ein anderes Mal hat er die zweite Weltumsegelung aller Zeiten geleitet. Anderes als sein Vorgänger Magellan hat er den Trip auch überlebt und ist heute ein Volksheld. In Spanien allerdings gilt er als einer der größten Piraten der Geschichte. Seine Expeditionen hat er von Plymouth aus gestartet.
Die Mayflower übrings war ein andere Geschichte. Das war nämlich das Schiff auf dem die amerikanischen Pilgerväter, also eben jene Gruppe von Menschen, mit der die US-Amerikaner ihre Geschichte beginnen, nach Amerika segelten.
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Die "Bayern" |
Ihr seht also Seefahren hat Tradition in Plymouth. Invasionen abwehren übrings auch. Südlich der Barbican liegt eine große Festungsanlage, die gegen eine Invasion von Napoleon errichtet wurde. Sie musste allerdings nie getestet werden. Somit war Plymouth im besonderen Maße im Kampf gegen alle Bedrohungen Englands und Britanniens involviert. Im 16 Jahrhundert gegen die Spanier, im 18./19. Jahrhundert gegen die Franzosen und im 20 Jahrhundert gegen die Deutschen. Und alles haben die Briten gewonnen. Darauf sind sie sehr stolz. Das von Plymouth übrings auch eine Menge Sklavenschiffe aus gestartet sind, dass wird hier kaum erwähnt. Aber so ist das halt mit Geschichte.
Neben der Festung befindet sich die "Hoe" so eine Art Park über dem Meer. Von dort hat man eine wunderbare Sicht (bei gutem Wetter zumindest). Dort befindet sich auch der Leuchturm, sozusagen das Wahrzeichen der Stadt.
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Blick auf die Hoe und den Leuchturm |
Damit schließe ich für heute, aber ich habe wieder eine Frage:
"Wann wurde die Universität Plymouth gegründet?" Wer am nächsten dranliegt gewinnt. Wikipedia und Google, etc. dürfen wieder nicht benutzt werden (mir doch egal, ob das inkonsequent ist)
Komisch, als ich in Bristol war, konnte man sich vor Informationen über die Sklaverei kaum retten. Aber da war glaube ich ein Jubiläum...
AntwortenLöschenIch tippe auf 1960 als Gründungsdatum.
Alles Liebe, H.
Danke für die interessanten Informationen über Stadt, Uni und Geschichte.
AntwortenLöschenSchaue jeden Tag nach, ob es eine Fortsetzung gibt. Wann geht der reguläre Studienbetrieb los?
Ich glaube, dass die Universität jünger als 1960 ist. Wer wäre denn früher auf einen Namen wie Enterprise und die Farbe orange gekommen...
Schönes Wochenende, M.
Mein Tip: 1888
AntwortenLöschen(zumindest kenne ich eine Hochschule, die ursprünglich in diesem Jahr gegründet wurde!)
Den Blog find ich insgesamt Klasse!
Blueye
Ich aktualisiere meine Aussage zur Gründung der Uni - vielleicht Dein Geburtsjahr 1986 !?!
AntwortenLöschenMacht für die Frage schon Sinn meine Meinung nach..
LG M.
Hmm, keine Ahung, ich schätze einfach mal auf 1850. Die Uni kann ja auch noch mal umbenannt worden sein.
AntwortenLöschenSo ein Mist, das ich mir sowas nicht gemerkt/angguckt hab, als ich auf die Unihomepage gegangen bin...
J