Samstag, 6. November 2010

Remember, remember the fifth of november...

Remember, remember the fifth of November,
gunpowder, treason and plot,
I see no reason why gunpowder treason
should ever be forgot.


Es war mal ein König, der da hieß Jakob. Er war König von Schottland und auch von England. Und er war ein Protestant, der keine Katholiken mochte und sie am liebsten aus seinem großen Königreich vertreiben wollte. Aber ein Handvoll Katholiken verschworen sich dagegen. Sie wollten den König töten. Und seine Familie. Und die Regierung. Und das Parlament.
Ein ehrgeiziges Vorhaben mag der ein oder andere da denken, aber die Verschwörer hatten einen Plan. Einer der ihren, der da hießt Guy Fawkes, hatte eine teuflische Idee. Am 5. November 1605, als der König Jakob zusammen mit seiner Familie das Parlament eröffnen wollte, hatte Guy Fawkes unter dem Palast von Westminster, wo das Parlament tagt, so viel Schwarzpulver eingelagert, um das ganze Gebäude und alle in ihm durch einen gewaltigen Feuerball zu vernichten.
Aber er wurde von einem der Verschwörer verraten und rechtzeitig gestoppt. Unter Folter verriet er alle Mitwisser und sie wurden als Verräter hingerichtet. Sie wurden gehängt, dann wurden sie ausgeweidet und zum Schluss gevierteilt. Das gerechte Urteil für Verrat urteilten die Menschen im Jahre 1605.

In Gedenken an diesen 5. November finden in vielen englischen Städten Bonfire-Nights statt. Da werden dann große Feuer mit Strohpuppen (sollen Guy Fawkes darstellen) angezündet und es gibt ein Feuerwerk. Da der Kalender gestern den 5.11. angezeigt hat, war gestern dieses Event auch in Plymouth. Wir sind auf die Hoe gegangen, wo eine Art Jahrmarkt stattfand. Es gab Fahrgeschäfte und Buden. Und hinter der Promenade auf der Wiese gab es dann das Feuer. Es war groß, dass muss man schon sagen, auch wenn der Sicherheitsbereich extrem Großzügig gewählt wurde. Das kenne ich von deutschen Osterfeuern anders.
Dann ging auch das Feuerwerk los. Da muss ich leider sagen, dass dies doch eher bescheiden ausfiel. 20 Minuten lang gab es ein wenig bumm bumm um dann am Ende einfach zwei große Raketen abzufeuern. Die waren zwar schon beeindruckend, aber im Regen und Kälte darauf zu warten, war dann doch ein wenig wenig.
Vielleicht habe ich einfach mehr erwartet, wenn gefühlt alle 250.000 Plymouther auf die (dann doch nicht so große) Hoe strömen. Ich habe auch noch ein paar obligatorische Guy Fawkes Masken gesehen, aber die Bezüge zu der Geschichte erscheinen (wie bei jedem Volksfest) eher konstruiert. War dennoch interessant zu sehen, dass zwischen Deutschen und Englischen Volksfesten, nicht so viele Unterschiede bestehen.

Ich habe auch wieder eine Frage:
Am Anfang habe ich einen bekannten Kinderreim zitiert. Heinrich VIII hatte ja sechs Frauen. Wer weiß mit welchem Spruch sich die Engländer merken was mit diesen sechs Frauen passiert ist?

4 Kommentare:

  1. Der Reim lautet "Divorced, beheaded, died, divorced, beheaded, survived" - also geschieden, geköpft, gestorben, geschieden, geköpft, überlebt.
    Der König ließ sich von seiner ersten Frau Catherine nach ungefähr 20 Ehejahren scheiden, um die zweite, Anne Boleyn, heiraten zu können. Dazu gründete er nebenbei die Anglikanische Kirche. Als er genug von Anne hatte (und diese ihm auch nicht den ersehnten Sohn schenkte), wurde mal eben eine Anklage konstruiert und Anne hingerichtet - unter anderem wegen Untreue. Die dritte Frau gebar dann den Thronfolger, überlebte aber die Geburt nicht. Daraufhin musste die vierte Frau her, die Heinrich leider nicht mochte. Er ließ sich scheiden und heiratete Catherine Howard, eine entfernte Cousine von Anne Boleyn, die ihn wirklich betrog und das mit ihrem Leben bezahlte. Seine letzte Frau, die wie die erste Catherine hieß, überlebte ihn schließlich - um ungefähr ein Jahr später bei der Geburt ihrer Tochter zu sterben.
    Heinrich hatte wohl nicht viel Glück mit seinen Frauen - und sie noch viel weniger mit ihm.
    H.

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  2. Diesen Reim kannte ich noch nicht und bedanke mich auch für die Info über diese Frauen.
    H. hat Recht, die Frauen hatten wenig Glück mit Heinrich VIII, wie viele andere Frauen zu dieser Zeit mit ihren Männern. Jedenfalls schlussfolgere ich das aus den Büchern von Rebecca Gablè, die ich zur Zeit verschlinge, manchen Band schon zum zweiten Mal.

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  3. Guy Fawkes hätte ich gekannt - aber irgendwelche Königinnen ... *pffft*

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  4. Danke für die schöne Erklärung. Dafür vergebe ich gerne Punkte!
    Und ob man Guy Fawkes oder die Frauen von Heinrich VIII kennt, hängt wohl vom Filmkonsum ab. Die einen kennen eher "Die Schwester der Königin", der andere wahrscheinlich eher "V wie Vendetta" ;-)

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