Vielleicht sollte ich anfange meine Meinung über britische Studentenproteste zu korrigieren. Verglichen mit Deutschland und Frankreich schienen sie mir bisher doch eher brav zu sein. Nun war aber wieder ein Protesttag und die Briten wollen es anscheinend uns Kontinentaleuropäern nachmachen. Zumindest wurde heute sehr zu meiner Überraschung (und sicherlich auch zu der von anderen) ein Raum an der Uni einfach mal besetzt um ein Zeichen zu setzen.
Für mich sind solche Besetzungen ja nichts neues. Das habe ich sowohl in Göttingen, wie auch in Frankfurt erlebt. Aber das ich das in England sehen würde, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Als ich den Raum (er hat noch keinen prägnannten Namen bekommen) besucht habe, so war er erst für eine halbe Stunde besetzt und wurde mit allerhand Protestplakaten verziehrt.
Da wurde, zu recht, auch nach dem Zusammenhang gefragt warum man für Bankenrettungen (UK bezahlt fast so viel an die Iren, wie die Deutschen) Geld hat und für die Unis nicht.
Die Besetzung hat eine Liste von Forderungen herausgegeben und will den Raum erst dann wieder verlassen wenn die Unileitung (oder vielmehr die Vize-Kanzlerin - entspricht dem Unipräsidenten in Deutschland) entsprechend darauf eingeht. Die Besetzer_innen fordern Unterstützung der Unileitung bei den Protesten und will den Markteinfluss an der Enterprise-Uni zurückdrängen.
Ich bin sehr gespannt, was nun passiert. In Deutschland habe ich erlebt, wie erfolgreich oder gewaltsam beendet wurden sind. Mal sehen was so in Plymouth möglich ist.
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