Dienstag, 12. April 2011

Der letzte Post...

Tja nun ist es vorbei. 141 Einträge über fast 7 Monate haben, denke ich, ein ganz gutes Bild von meiner Reise gezeichnet. Die Fotos taten ihr übriges. Was bleibt von den 7 Monaten eigentlich? Viele Erinnerung, ein wenig mehr Fachwissen, besseres Englisch und die Erkenntnis das England (wie eigentlich alles) aus der Entfernung besser aussieht als es ist und Deutschland gar nicht so schlecht ist.
Heike hat das Quiz gewonnen und bekommt den Titel "Allwissend auf Lebenszeit".
Die Homepage bleibt bis auf weiteres online und als besonderen Service verlinke ich hier einfach meine persönlichen 10 Lieblingseinträge, sodass man vielleicht nicht erst alles durchklicken muss um die Goldstücke zu finden. Den Facebooknutzern verspreche ich demnächst ein paar Fotos hochzuladen. Da mir das Blogschreiben viel Spaß gemacht habe, werde ich nicht damit aufhören sondern in naher Zukunft einen neuen Blog mit einem ganz anderen Thema eröffnen. Was wird noch nicht verraten...
Ich hoffe das Lesen hat auch Spaß gemacht und das der ein oder die andere den Weg zum neuen Blog findet.

Alex

Meine Goldstücke:

Plymouth
Newquey
Wissenschaft
Leuchtürme
Pot Luck
King's Speech
Land's End
Schaum
Arthur
Matsch

Samstag, 9. April 2011

Sonniger Abschied

Am allerletzten Tag legte sich England noch mal so richtig ins Zeug mir zu gefallen. Die Sonne ist raus gekommen und ich habe eine Pause im Packen gestern genutzt um noch einmal auf die Hoe zu gehen. Mag daran liegen das ich die Hoe sicherlich nicht so schnell wiedersehen werde, aber gestern war wahrlich der beste Ausblick den ich je dort genießen konnte. Dummerweise hatte ich meine Kamera nicht dabei, weswegen ich diesen Moment nicht festhalten konnte. Zumindest nicht in Bildern.
Im Übrigen schien so ziemlich ganz Plymouth dieselbe Idee gehabt zu haben, auch wenn sicherlich nicht alle Abschied feiern. Und durch das schöne Wetter wirkten die Britischen Outfits gar nicht so schlimm wie sonst. Entweder das oder ich habe mich endgültig daran gewöhnt.
Am Nachmittag konnte ich mich dann noch von den besonderen Menschen verabschieden, also jenen mit denen man wirklich im Kontakt bleiben will und das nicht nur so her sagt. Und meine schreckliche Müdigkeit lies bei mir gar keine große Trauer zu.
Irgendwie bin ich vor großen Reisen immer ziemlich aufgeregt und kann kaum schlafen. Deswegen habe ich letzte Nacht auch nur ca. 3 Stunden geschlafen. Ich musste relativ früh raus (6 Uhr) um rechtzeitig meinen Zug zu erwischen. Ich bin auch als erstes in den Speisewagen gegangen um ein wenig Energie in Form von echtem englischen Frühstückstee zu tanken. Ich war nicht der einzige dem es so ging. In der langen Reihe vor mir war ein Mann der für Engländer relativ unhöflich einfach nur „Coffee. Latte!“ sagte als er gefragt wurde was er wollte. Wir hatten auch einen gut gelaunten Zugbegleiter der die Standardansage zu beginn ein wenig aufpeppte. So betonte er das alle Menschen die gerade (nach seiner Auskunft wo der Zug hingeht) festgestellt haben, jetzt noch gerade die Möglichkeit haben den Zug zu verlassen. Da forderte er uns auf die Sicherheitskarte (Ja, in England gibt es wie beim Flugzeug Sicherheitshinweiskarten) wirklich zu lesen. Der Zug ist zwar sicher, aber man wisse ja nie. Als er vorlas was es im Speisewagen gab, hat er auch nicht vergessen die alkoholischen Getränke zu erwähnen. Er meinte zwar es sei noch recht früh am Tage, aber manchmal könnte es nötig sein. Beim Abschied zum Beispiel...
Auch wenn die lange Zugfahrt die ich gerade hinter mir habe erstens lang war, zweitens sehr anstrengend und drittens auch eigentlich nicht das billigste, fahre ich gerne mit dem Zug. Okay, dass ich im Eurostar wieder Wagen 18 bekommen habe nervt schon. Es klingt nicht nur wie der letzte Wagen. Er ist es auch. Und das ist bei einem Zug von ca. einem Kilometer Länge und einem Gepäck von ungefähr 40kg nicht gerade lustig (beide Angaben sind realistisch). Auch das sowohl in der Londoner Tube wie am brüsseler Bahnhof die Rolltreppen nicht funktionierten war wenig hilfreich. Aber dafür habe ich heute das Dartmoor, den englischen Kanal bei Exeter, Dorset, London, Par-de-Calais, Lille, Wallonien, Brüssel, die Ardennen, Aachen, Köln (besonders den Dom), das Rheinland und Frankfurt mit eigenen Augen, hoher Geschwindigkeit und viel Sonne sehen können. Die letzten beiden Dinge allerdings nur im Dunkeln, was gerade beim Rheinland etwas schade ist. Fliegen ist generell zwar auch schön, aber in der Regel sieht man nur bei Start und Landung etwas.
Jetzt denke ich, muss ich mich erstmal wieder an meine Wohnung und Zimmer in Frankfurt gewöhnen. Morgen registriere ich es vielleicht dann auch wirklich.

Donnerstag, 7. April 2011

Bristol - Britannies Zukunft?

Gestern habe ich Bristol besucht. Das hatte ich eigentlich schon seit Beginn vorgehabt, aber es hat sich nie eine gute Möglichkeit ergeben. Deswegen bin ich einfach mal hingefahren. Warum wollte ich nach Bristol? Nunja, ich hatte viel über die Stadt gelesen und gehört, sodass ich das Gefühl hatte die Stadt sehr gut zu kennen. Und zu diesem Gefühl passte es irgendwie nicht niemals dagewesen zu sein. Ich weiß über die glorreiche Vergangenheit als Hafenstadt bescheid. Bristol war neben Liverpool und Lissabon der Sklavenhandelshafen schlechthin in Europa. Das bedeutet nicht das hier Sklaven verschifft wurden sind, sondern das ihre Händler, ihre Schiffe und die entsprechende Ausrüstung von hier kamen. Und im Zuge des Dreieckshandels kamen die ganze Reichtümer aus der Neuen Welt (die mit den Sklaven erwirtschaftet wurden sind) an und machten Bristol unverschämt reich.
Und auch als der Sklavenhandel 1807 in England verboten wurden ist, blieb der Hafen bedeutend. Deswegen wurde im Zuge der Industrialisierung hier viel gebaut. Besonders Brunell war hier sehr aktiv. Die Great Western Railway von London nach Bristol (und darüberhinaus) war die erste wirklich große Eisenbahn der Welt. Sie wurde von Brunell entworfen und vorangetrieben. Desweiteren steht sein beeindruckendes Dampfschiff, die SS Great Briten immer noch im Hafen und ist zu besichtigen. Und als ob das noch nicht reichen würde hat Bristol noch die sehr schöne Clifton Suspension Bridge zu bieten, welche übrings nur zu Brunells Ehren zuende gebaut wurden ist.
Aber auch heute hat Bistol einiges zu beiten. Zwei Unis mit relativ guten Reputationen, eine aktive Kulturszene, die zum Beispiel die Szenengrößen Massive Attack, Portishead hervorgebracht hat. Nach letzterer ist sogar eine Stadt in der Nähe von Bristol benannt. Außerdem steht Bristol einer Wachstumsregion in England vor. Der einzigen neben dem Großraum London. Viele Firmen besonders im Bereich der Kommunikationsindustrien und der Kulturindustrien sind in Bristol zu finden. Dazu passt, dass das Studio von Nick Park in Bristol ansässig ist. Auch deswegen findet sich in Bristol für eine britische Stadt sehr viel europäische (Post)Moderne. Das Prinzip der Waterfront ist hier mehr als ausgiebig praktiziert. Das passt ja auch in einen riesigen ehemaligen Hafen mit entsprechender Nachfrage aus der Stadt selbst. Mir ist nur aus London, New York, Barcelona und Hamburg ähnliche große Projekte bekannt. Das will bei der Größe von Bristol schon was heißen.
Soweit zu dem was ich über Bristol vorher wusste. Da konnte mein Besuch eingentlich nur bestätigen was ich schon wusste. Das klingt langweilige, ist es aber nicht. Ich bin alleine hingefahren und habe durch Zufall eine Baskin getroffen, die ich gekannt habe und die auch den Tag in Bristol verbringen wollte. Zusammen haben wir uns die Stadt angeschaut und fast alles gesehen was ich eben beschrieben habe. Außerdem haben wir noch Kaffee getrunken in einem der zahlreichen kleinen Coffeeshops (sie Tee, ich eine heiße Schokolade). Die Sonne wurde genossen und ich habe sogar einen Sonnenbrannt bekommen, weil ich nach dem Wetter Dienstag nicht mehr damit gerechnet habe.
Außerdem habe ich einen sehr schönen Garten hinter der örtlichen Kathedrale gefunden, der einfach nur traumhaft schön war. Ich habe in Bristol an einem Tag mehr Fahrradfahrer gesehen als in Plymouth ein halbes Jahr (okay es war auch Winter). Und am Abend sind mir soviele sehr haarige Menschen begegnet, dass ich durch nachforschen herausgefunden habe das die Band Kyuss (ebenfalls eine Szenegröße) auch Bristol an diesem Tag besucht hat.
Am Ende konnte ich nur traurig sein, dass ich Bristol nicht noch einmal besuchen werden (zumindest nicht in nächster Zeit). Ich könnte auch neidisch sein auf alle die Erasmus in Bristol machen dürfen und durften. Aber ich denke einfach sich zu freuen einen sehr schönen Tag gehabt zu haben reicht auch irgendwo.

Dienstag, 5. April 2011

Trüber Abschied

Das gute Frühlingswetter ist gestern relativ plötzlich umgeschlagen. Wärend es die letzten Tage sehr schön war, was man vielleicht auch an den Bildern aus St. Ives sehen konnte. Heute war es leider sehr trübe und leicht regnerisch. Irgendwie passt es ein wenig zu den Geschehnissen. Die Uni ist endlich aus und die Sonne kommt raus. Wir haben ein wenig Spaß und genießen das Wetter. Ich persönlich habe mich nochmal gefragt warum zum Geier man im Winter ins Ausland fährt. Das Devon und Cornwall besonders im Sommer schön ist, kann ich leider nur abschätzen.
Klar kann man jetzt sagen das ich nicht hierher gekommen bin um Urlaub zu machen, aber theoretisch wäre es doch im Sommer irgendwie schöner gewurden. Am Samstag ist es dann vorbei und Deutschland hat mich wieder. Diesmal nehme ich auch nicht das wetteremfindsame Flugzeug wie über Weihnachten, sondern die sichere gute alte Eisenbahn. Auch wenn die gute alte Eisenbahn mit 250km/h unter dem Meer rast.
Ich verlasse Plymouth eigentlich früher als vorgesehen, bin damit aber nicht der einzige. Viele Deutsche müssen wie ich aufgrund unserer Semesterplanung bereits zwei Monate vor dem regulären Ende des britischen Studienjahres gehen, was gelegentlich sehr viel Bürokratie verursacht.
Jedenfalls führt das dazu dass nun fast jeden Abend Abschied gefeiert wird, was immer die traurigsten Feiern sind, wenn man so will. Daher passt der Wetterumschwung auch wieder. Vielleicht in Plymouth ja auch ein wenig traurig weil wir gehen.
Neben dem Nötigsten für die Abreise versuche ich noch ein paar Dinge zu machen, die ich eigentlich noch vor hatte zu tun. St. Ives zu besuchen war ja das erste. Ob ich alles schaffe weiß ich noch nicht, aber ich bin guter Dinge. Wer weiß wann ich wieder hierher komme...

Sonntag, 3. April 2011

St. Ives

Das Ende des Englandaufentalts rückt näher. Deswegen werden noch einmal die letzten nicht erkundeten Orte erkundet. Heute St. Ives:
Im mediterranen Ambiente wurde am Strand spazieren gegangen, Kaffee und Eis getrunken und viele Fotos gemacht. In dem Sinne: